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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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dem möglichen Effecte zu zweiffeln ha-
ben.
Ahab (Stehet auff) Mein liebster Herr
Abgesandter/ wenn wir unsere Gedan-
cken recht eröffnen sollen/ so müssen wir
uns dessentwegen unter die glückselig-
sten Könige zehlen/ weil wir so eine ge-
segnete Wahl mit der Gemahlin ge-
troffen haben.
Abd. Auch Jhro Majest. die Königin las-
sen sich dieses allemal zu einer hohen
Consolation dienen/ daß ihre Tugenden
durch ein so liebreiches Erkäntniß ver-
gnüget werden.
Ah. Ach wie unvergleichlich ist ihre Schön-
heit!
Abd. Darvon können Jhr. Königl. Maj.
am sichersten judiciren. (ad spect.)
Was ich gehöret und gesehen habe/ da-
von darff ich dem Könige keine Rechen-
schafft geben.
Ah. Wie übermenschlich ist ihre Weiß-
heit!
Abd. Damit hat sie verdienet/ eine Göttin
zu heissen. (ad spect.) Damit kan sie
ihren Gemahl desto künstlicher betrie-
gen.

Ah.
J 3
dem moͤglichen Effecte zu zweiffeln ha-
ben.
Ahab (Stehet auff) Mein liebſter Herr
Abgeſandter/ wenn wir unſere Gedan-
cken recht eroͤffnen ſollen/ ſo muͤſſen wir
uns deſſentwegen unter die gluͤckſelig-
ſten Koͤnige zehlen/ weil wir ſo eine ge-
ſegnete Wahl mit der Gemahlin ge-
troffen haben.
Abd. Auch Jhro Majeſt. die Koͤnigin laſ-
ſen ſich dieſes allemal zu einer hohen
Conſolation dienen/ daß ihre Tugenden
durch ein ſo liebreiches Erkaͤntniß ver-
gnuͤget werden.
Ah. Ach wie unvergleichlich iſt ihre Schoͤn-
heit!
Abd. Darvon koͤnnen Jhr. Koͤnigl. Maj.
am ſicherſten judiciren. (ad ſpect.)
Was ich gehoͤret und geſehen habe/ da-
von darff ich dem Koͤnige keine Rechen-
ſchafft geben.
Ah. Wie uͤbermenſchlich iſt ihre Weiß-
heit!
Abd. Damit hat ſie verdienet/ eine Goͤttin
zu heiſſen. (ad ſpect.) Damit kan ſie
ihren Gemahl deſto kuͤnſtlicher betrie-
gen.

Ah.
J 3
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[197/0361] dem moͤglichen Effecte zu zweiffeln ha- ben. Ahab (Stehet auff) Mein liebſter Herr Abgeſandter/ wenn wir unſere Gedan- cken recht eroͤffnen ſollen/ ſo muͤſſen wir uns deſſentwegen unter die gluͤckſelig- ſten Koͤnige zehlen/ weil wir ſo eine ge- ſegnete Wahl mit der Gemahlin ge- troffen haben. Abd. Auch Jhro Majeſt. die Koͤnigin laſ- ſen ſich dieſes allemal zu einer hohen Conſolation dienen/ daß ihre Tugenden durch ein ſo liebreiches Erkaͤntniß ver- gnuͤget werden. Ah. Ach wie unvergleichlich iſt ihre Schoͤn- heit! Abd. Darvon koͤnnen Jhr. Koͤnigl. Maj. am ſicherſten judiciren. (ad ſpect.) Was ich gehoͤret und geſehen habe/ da- von darff ich dem Koͤnige keine Rechen- ſchafft geben. Ah. Wie uͤbermenſchlich iſt ihre Weiß- heit! Abd. Damit hat ſie verdienet/ eine Goͤttin zu heiſſen. (ad ſpect.) Damit kan ſie ihren Gemahl deſto kuͤnſtlicher betrie- gen. Ah. J 3

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/361>, abgerufen am 25.11.2024.