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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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Amr. Jch besorge immer/ es wird heute ein
Tag seyn/ da die Feuer-Funcken nicht
springen.
Hos. Unterdessen thue ich das Meinige und
suche.

(Nimsi Oboth kommen hervor ge-
sprungen.)
Nim. Wer ist der Schelm/ der andern
Leuten in das Gehege kömmt?
Ob. Wir wollen dir weisen/ was Forst-
Gerechtigkeit vor ein Ding ist.
Hos. O ihr Herren/ ich bin der alten Kräu-
ter-Frauen ihr Sohn: Jch wolte nur
sehen/ ob die Weißwurtzel hier wächst/
ich thue sonst keinen Schaden.
Nim. Da fragen wir viel darnach/ wer
deine Mutter ist; Wir haben Befehl/
daß wir alle Strauchdiebe greiffen
sollen.
Hos. Je nu/ wenn ihr mich ja greiffen wol-
let/ so greiffet mir nur an einen Ort/ da
mirs wohl thut/ und das bitte ich/ lasset
mir nur den lieben Menschen zufrieden:
Denn das weiß ich/ daß er gantz und
gar nichts gethan hat.
Ob. Du solst uns vorschreiben/ was wir
thun
Amr. Jch beſorge immer/ es wird heute ein
Tag ſeyn/ da die Feuer-Funcken nicht
ſpringen.
Hoſ. Unterdeſſen thue ich das Meinige und
ſuche.

(Nimſi Oboth kommen hervor ge-
ſprungen.)
Nim. Wer iſt der Schelm/ der andern
Leuten in das Gehege koͤmmt?
Ob. Wir wollen dir weiſen/ was Forſt-
Gerechtigkeit vor ein Ding iſt.
Hoſ. O ihr Herren/ ich bin der alten Kraͤu-
ter-Frauen ihr Sohn: Jch wolte nur
ſehen/ ob die Weißwurtzel hier waͤchſt/
ich thue ſonſt keinen Schaden.
Nim. Da fragen wir viel darnach/ wer
deine Mutter iſt; Wir haben Befehl/
daß wir alle Strauchdiebe greiffen
ſollen.
Hoſ. Je nu/ wenn ihr mich ja greiffen wol-
let/ ſo greiffet mir nur an einen Ort/ da
mirs wohl thut/ und das bitte ich/ laſſet
mir nur den lieben Menſchen zufrieden:
Denn das weiß ich/ daß er gantz und
gar nichts gethan hat.
Ob. Du ſolſt uns vorſchreiben/ was wir
thun
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[161/0325] Amr. Jch beſorge immer/ es wird heute ein Tag ſeyn/ da die Feuer-Funcken nicht ſpringen. Hoſ. Unterdeſſen thue ich das Meinige und ſuche. (Nimſi Oboth kommen hervor ge- ſprungen.) Nim. Wer iſt der Schelm/ der andern Leuten in das Gehege koͤmmt? Ob. Wir wollen dir weiſen/ was Forſt- Gerechtigkeit vor ein Ding iſt. Hoſ. O ihr Herren/ ich bin der alten Kraͤu- ter-Frauen ihr Sohn: Jch wolte nur ſehen/ ob die Weißwurtzel hier waͤchſt/ ich thue ſonſt keinen Schaden. Nim. Da fragen wir viel darnach/ wer deine Mutter iſt; Wir haben Befehl/ daß wir alle Strauchdiebe greiffen ſollen. Hoſ. Je nu/ wenn ihr mich ja greiffen wol- let/ ſo greiffet mir nur an einen Ort/ da mirs wohl thut/ und das bitte ich/ laſſet mir nur den lieben Menſchen zufrieden: Denn das weiß ich/ daß er gantz und gar nichts gethan hat. Ob. Du ſolſt uns vorſchreiben/ was wir thun

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/325>, abgerufen am 22.11.2024.