Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite
Hos. Das war eine Frage vor einen neu-
gebackenen Baals-Pfaffen.
Bad. Die Antwort solte mit neubackenen
Nasestübern belohnet werden.
Hos. Jch will hoffen/ mein Ehren-Kleid
wird was bessers verdienet haben.
Bad. Was auff die Nase kömmt/ das wird
dem Ehren-Kleide kein praejudiz erwe-
cken.
Hos. Wo ich alle Tage im Nasen-Fut-
ter gehen soll/ so lauffe ich aus dem
Orden.
Bad. Sagstu mir noch nicht/ was beym
Opffer und bey der Fasten vorgangen
ist?
Hos. Jch bin ein Baaliter. Was gehen
mich die Ketzer an.
Bad. Du bleibst ein Narr/ wenn du gleich
zehn Baals-Caseln übereinander
würffest. Da kömmt einer/ der mich
besser berichten soll.
(Jezer kömmt.)
Hos. Und da ist einer/ der wohl anderswo
hin spatzieren kan.
Bad. Jch erfreue mich den Herrn anzu-
treffen.
Jez. Und ich vergnüge mich einer so gnädigen
Person zu begegnen.

Bad
G 4
Hoſ. Das war eine Fꝛage vor einen neu-
gebackenen Baals-Pfaffen.
Bad. Die Antwort ſolte mit neubackenen
Naſeſtuͤbern belohnet werden.
Hoſ. Jch will hoffen/ mein Ehren-Kleid
wird was beſſers verdienet haben.
Bad. Was auff die Naſe koͤmmt/ das wird
dem Ehren-Kleide kein præjudiz erwe-
cken.
Hoſ. Wo ich alle Tage im Naſen-Fut-
ter gehen ſoll/ ſo lauffe ich aus dem
Orden.
Bad. Sagſtu mir noch nicht/ was beym
Opffer und bey der Faſten vorgangen
iſt?
Hoſ. Jch bin ein Baaliter. Was gehen
mich die Ketzer an.
Bad. Du bleibſt ein Narr/ wenn du gleich
zehn Baals-Caſeln uͤbereinander
wuͤrffeſt. Da koͤmmt einer/ der mich
beſſer berichten ſoll.
(Jezer koͤmmt.)
Hoſ. Und da iſt einer/ der wohl anderswo
hin ſpatzieren kan.
Bad. Jch erfreue mich den Herrn anzu-
treffen.
Jez. Uñ ich veꝛgnuͤge mich einer ſo gnaͤdigen
Perſon zu begegnen.

Bad
G 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0315" n="151"/>
          <sp who="#HOS">
            <speaker>Ho&#x017F;.</speaker>
            <p>Das war eine F&#xA75B;age vor einen neu-<lb/>
gebackenen Baals-Pfaffen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BAD">
            <speaker>Bad.</speaker>
            <p>Die Antwort &#x017F;olte mit neubackenen<lb/>
Na&#x017F;e&#x017F;tu&#x0364;bern belohnet werden.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#HOS">
            <speaker>Ho&#x017F;.</speaker>
            <p>Jch will hoffen/ mein Ehren-Kleid<lb/>
wird was be&#x017F;&#x017F;ers verdienet haben.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BAD">
            <speaker>Bad.</speaker>
            <p>Was auff die Na&#x017F;e ko&#x0364;mmt/ das wird<lb/>
dem Ehren-Kleide kein <hi rendition="#aq">præjudiz</hi> erwe-<lb/>
cken.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#HOS">
            <speaker>Ho&#x017F;.</speaker>
            <p>Wo ich alle Tage im Na&#x017F;en-Fut-<lb/>
ter gehen &#x017F;oll/ &#x017F;o lauffe ich aus dem<lb/>
Orden.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BAD">
            <speaker>Bad.</speaker>
            <p>Sag&#x017F;tu mir noch nicht/ was beym<lb/>
Opffer und bey der Fa&#x017F;ten vorgangen<lb/>
i&#x017F;t?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#HOS">
            <speaker>Ho&#x017F;.</speaker>
            <p>Jch bin ein Baaliter. Was gehen<lb/>
mich die Ketzer an.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BAD">
            <speaker>Bad.</speaker>
            <p>Du bleib&#x017F;t ein Narr/ wenn du gleich<lb/>
zehn Baals-Ca&#x017F;eln u&#x0364;bereinander<lb/>
wu&#x0364;rffe&#x017F;t. Da ko&#x0364;mmt einer/ der mich<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er berichten &#x017F;oll.</p>
            <stage>(<hi rendition="#aq">Jezer</hi> ko&#x0364;mmt.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#HOS">
            <speaker>Ho&#x017F;.</speaker>
            <p>Und da i&#x017F;t einer/ der wohl anderswo<lb/>
hin &#x017F;patzieren kan.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BAD">
            <speaker>Bad.</speaker>
            <p>Jch erfreue mich den Herrn anzu-<lb/>
treffen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JEZ">
            <speaker>Jez.</speaker>
            <p>Un&#x0303; ich ve&#xA75B;gnu&#x0364;ge mich einer &#x017F;o gna&#x0364;digen<lb/>
Per&#x017F;on zu begegnen.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">G 4</fw>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Bad</hi> </fw>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[151/0315] Hoſ. Das war eine Fꝛage vor einen neu- gebackenen Baals-Pfaffen. Bad. Die Antwort ſolte mit neubackenen Naſeſtuͤbern belohnet werden. Hoſ. Jch will hoffen/ mein Ehren-Kleid wird was beſſers verdienet haben. Bad. Was auff die Naſe koͤmmt/ das wird dem Ehren-Kleide kein præjudiz erwe- cken. Hoſ. Wo ich alle Tage im Naſen-Fut- ter gehen ſoll/ ſo lauffe ich aus dem Orden. Bad. Sagſtu mir noch nicht/ was beym Opffer und bey der Faſten vorgangen iſt? Hoſ. Jch bin ein Baaliter. Was gehen mich die Ketzer an. Bad. Du bleibſt ein Narr/ wenn du gleich zehn Baals-Caſeln uͤbereinander wuͤrffeſt. Da koͤmmt einer/ der mich beſſer berichten ſoll. (Jezer koͤmmt.) Hoſ. Und da iſt einer/ der wohl anderswo hin ſpatzieren kan. Bad. Jch erfreue mich den Herrn anzu- treffen. Jez. Uñ ich veꝛgnuͤge mich einer ſo gnaͤdigen Perſon zu begegnen. Bad G 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/315
Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/315>, abgerufen am 22.11.2024.