Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite
liche Stunden biß in die Nacht ver-
treiben solte.
Ath. Jch muß der Fr. Mutter Exempel fol-
gen.
Anderer Handlung
Eilffter Auffzug.
Badezor, Athalia treten auff die Seite.
Isabel, Abdalla der Resident.
Jsab. Mein Herr Resident', der Spatzier-
gang ist uns sehr angenehm gewesen.
Abd. Jch habe nunmehr empfunden/ daß
die Erzehlung vom Paradieß nicht nur
eine blosse Fabel ist.
Jsab. Jhr seyd höhnisch: Eine schlechte
Garten-Lust hat den Ruhm nicht ver-
dienet.
Abd. Aber die hohe Königin hat ihn ver-
dienet/ welche den Garten kostbar ma-
chet.
Jsab. Der Garten ist kostbar worden/ daß
so ein vornehmer Gast seine Vergnü-
gung darinne gefunden hat.
Abd. Königliche Personen dürffen nicht
fra-
liche Stunden biß in die Nacht ver-
treiben ſolte.
Ath. Jch muß der Fr. Mutter Exempel fol-
gen.
Anderer Handlung
Eilffter Auffzug.
Badezor, Athalia treten auff die Seite.
Iſabel, Abdalla der Reſident.
Jſab. Mein Herr Reſident‛, der Spatzier-
gang iſt uns ſehr angenehm geweſen.
Abd. Jch habe nunmehr empfunden/ daß
die Erzehlung vom Paradieß nicht nur
eine bloſſe Fabel iſt.
Jſab. Jhr ſeyd hoͤhniſch: Eine ſchlechte
Garten-Luſt hat den Ruhm nicht ver-
dienet.
Abd. Aber die hohe Koͤnigin hat ihn ver-
dienet/ welche den Garten koſtbar ma-
chet.
Jſab. Der Garten iſt koſtbar worden/ daß
ſo ein vornehmer Gaſt ſeine Vergnuͤ-
gung darinne gefunden hat.
Abd. Koͤnigliche Perſonen duͤrffen nicht
fra-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#BAD">
            <p><pb facs="#f0266" n="102"/>
liche Stunden biß in die Nacht ver-<lb/>
treiben &#x017F;olte.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ATH">
            <speaker>Ath.</speaker>
            <p>Jch muß der Fr. Mutter Exempel fol-<lb/>
gen.</p>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Anderer Handlung<lb/>
Eilffter Auffzug.</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#aq">Badezor, Athalia</hi> <hi rendition="#fr">treten auff die Seite.</hi><lb/> <hi rendition="#aq">I&#x017F;abel, Abdalla</hi> <hi rendition="#fr">der</hi> <hi rendition="#aq">Re&#x017F;ident.</hi><lb/>
          </stage>
          <sp who="#ISA">
            <speaker>J&#x017F;ab.</speaker>
            <p>Mein Herr <hi rendition="#aq">Re&#x017F;ident&#x201B;,</hi> der Spatzier-<lb/>
gang i&#x017F;t uns &#x017F;ehr angenehm gewe&#x017F;en.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ABD">
            <speaker>Abd.</speaker>
            <p>Jch habe nunmehr empfunden/ daß<lb/>
die Erzehlung vom Paradieß nicht nur<lb/>
eine blo&#x017F;&#x017F;e Fabel i&#x017F;t.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ISA">
            <speaker>J&#x017F;ab.</speaker>
            <p>Jhr &#x017F;eyd ho&#x0364;hni&#x017F;ch: Eine &#x017F;chlechte<lb/>
Garten-Lu&#x017F;t hat den Ruhm nicht ver-<lb/>
dienet.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ABD">
            <speaker>Abd.</speaker>
            <p>Aber die hohe Ko&#x0364;nigin hat ihn ver-<lb/>
dienet/ welche den Garten ko&#x017F;tbar ma-<lb/>
chet.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ISA">
            <speaker>J&#x017F;ab.</speaker>
            <p>Der Garten i&#x017F;t ko&#x017F;tbar worden/ daß<lb/>
&#x017F;o ein vornehmer Ga&#x017F;t &#x017F;eine Vergnu&#x0364;-<lb/>
gung darinne gefunden hat.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ABD">
            <speaker>Abd.</speaker>
            <p>Ko&#x0364;nigliche Per&#x017F;onen du&#x0364;rffen nicht<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">fra-</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[102/0266] liche Stunden biß in die Nacht ver- treiben ſolte. Ath. Jch muß der Fr. Mutter Exempel fol- gen. Anderer Handlung Eilffter Auffzug. Badezor, Athalia treten auff die Seite. Iſabel, Abdalla der Reſident. Jſab. Mein Herr Reſident‛, der Spatzier- gang iſt uns ſehr angenehm geweſen. Abd. Jch habe nunmehr empfunden/ daß die Erzehlung vom Paradieß nicht nur eine bloſſe Fabel iſt. Jſab. Jhr ſeyd hoͤhniſch: Eine ſchlechte Garten-Luſt hat den Ruhm nicht ver- dienet. Abd. Aber die hohe Koͤnigin hat ihn ver- dienet/ welche den Garten koſtbar ma- chet. Jſab. Der Garten iſt koſtbar worden/ daß ſo ein vornehmer Gaſt ſeine Vergnuͤ- gung darinne gefunden hat. Abd. Koͤnigliche Perſonen duͤrffen nicht fra-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/266
Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/266>, abgerufen am 22.11.2024.