Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite
Garten auff die Renne-Bahn/ da wol-
len wir brave springen.
Neb. Hei sa/ wo die Leute springen und
tantzen/ da laß ich mich gerne zu Gaste
bitten.
Anderer Handlung
Sechster Auffzug.
Ahasia der Königliche Printz.
Thirza Naboths Tochter.
Ahas. Jch bleibe beständig.
Thir. Und ich ehre denselben/ der mir ge-
bieten kan.
Ahas. Wo sich die wundersüsse Thirza be-
findet/ da bin ich kein Königs Sohn/
sondern ein demüthiger Sclave.
Thir. Mein Printz spielet vielleicht mit den
Worten; Wenn ein Sclave ins künff-
tige so viel heissen soll als ein Gebieter/
so wird derselbe in Qvalität eines Scla-
vens von mir bedienet werden.
Ahas. O wie holdselig ist die Seele/ wel-
che mit dergleichen Erfindungen spielen
kan.

Thir.
Garten auff die Renne-Bahn/ da wol-
len wir brave ſpringen.
Neb. Hei ſa/ wo die Leute ſpringen und
tantzen/ da laß ich mich gerne zu Gaſte
bitten.
Anderer Handlung
Sechſter Auffzug.
Ahaſia der Koͤnigliche Printz.
Thirza Naboths Tochter.
Ahaſ. Jch bleibe beſtaͤndig.
Thir. Und ich ehre denſelben/ der mir ge-
bieten kan.
Ahaſ. Wo ſich die wunderſuͤſſe Thirza be-
findet/ da bin ich kein Koͤnigs Sohn/
ſondern ein demuͤthiger Sclave.
Thir. Mein Printz ſpielet vielleicht mit den
Worten; Wenn ein Sclave ins kuͤnff-
tige ſo viel heiſſen ſoll als ein Gebieter/
ſo wird derſelbe in Qvalitaͤt eines Scla-
vens von mir bedienet werden.
Ahaſ. O wie holdſelig iſt die Seele/ wel-
che mit dergleichen Erfindungen ſpielen
kan.

Thir.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#JOR">
            <p><pb facs="#f0250" n="86"/>
Garten auff die Renne-Bahn/ da wol-<lb/>
len wir brave &#x017F;pringen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#NEB">
            <speaker>Neb.</speaker>
            <p>Hei &#x017F;a/ wo die Leute &#x017F;pringen und<lb/>
tantzen/ da laß ich mich gerne zu Ga&#x017F;te<lb/>
bitten.</p>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Anderer Handlung<lb/>
Sech&#x017F;ter Auffzug.</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#aq">Aha&#x017F;ia</hi> <hi rendition="#fr">der Ko&#x0364;nigliche Printz.</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Thirza</hi> <hi rendition="#fr">Naboths Tochter.</hi><lb/>
          </stage>
          <sp who="#AHA">
            <speaker>Aha&#x017F;.</speaker>
            <p>Jch bleibe be&#x017F;ta&#x0364;ndig.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#THI">
            <speaker>Thir.</speaker>
            <p>Und ich ehre den&#x017F;elben/ der mir ge-<lb/>
bieten kan.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#AHA">
            <speaker>Aha&#x017F;.</speaker>
            <p>Wo &#x017F;ich die wunder&#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">Thirza</hi> be-<lb/>
findet/ da bin ich kein Ko&#x0364;nigs Sohn/<lb/>
&#x017F;ondern ein demu&#x0364;thiger Sclave.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#THI">
            <speaker>Thir.</speaker>
            <p>Mein Printz &#x017F;pielet vielleicht mit den<lb/>
Worten; Wenn ein Sclave ins ku&#x0364;nff-<lb/>
tige &#x017F;o viel hei&#x017F;&#x017F;en &#x017F;oll als ein Gebieter/<lb/>
&#x017F;o wird der&#x017F;elbe in <hi rendition="#aq">Qvali</hi>ta&#x0364;t eines Scla-<lb/>
vens von mir bedienet werden.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#AHA">
            <speaker>Aha&#x017F;.</speaker>
            <p>O wie hold&#x017F;elig i&#x017F;t die Seele/ wel-<lb/>
che mit dergleichen Erfindungen &#x017F;pielen<lb/>
kan.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Thir.</hi> </fw>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[86/0250] Garten auff die Renne-Bahn/ da wol- len wir brave ſpringen. Neb. Hei ſa/ wo die Leute ſpringen und tantzen/ da laß ich mich gerne zu Gaſte bitten. Anderer Handlung Sechſter Auffzug. Ahaſia der Koͤnigliche Printz. Thirza Naboths Tochter. Ahaſ. Jch bleibe beſtaͤndig. Thir. Und ich ehre denſelben/ der mir ge- bieten kan. Ahaſ. Wo ſich die wunderſuͤſſe Thirza be- findet/ da bin ich kein Koͤnigs Sohn/ ſondern ein demuͤthiger Sclave. Thir. Mein Printz ſpielet vielleicht mit den Worten; Wenn ein Sclave ins kuͤnff- tige ſo viel heiſſen ſoll als ein Gebieter/ ſo wird derſelbe in Qvalitaͤt eines Scla- vens von mir bedienet werden. Ahaſ. O wie holdſelig iſt die Seele/ wel- che mit dergleichen Erfindungen ſpielen kan. Thir.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/250
Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/250>, abgerufen am 22.12.2024.