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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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Baalitische Religion mehr heimliche
adhaerenten/ als mein Herr Vater ver-
meynet.
Jav. Seit man die heiligen Baals-Die-
ner so jämmerlich geschlachtet hat/ so
werde ich mir von der heimlichen affe-
ction
keine öffentliche Einbildung ma-
chen.
Pas. Die rechte Warheit zu bekennen/ so
wird unser Wundsch darinne verhin-
dert/ daß sich der König in so viel Krie-
ge verwickelt/ damit behält das Volck
die Waffen in der Hand/ und diejenigen
führen das mächtigste Wort bey Ho-
fe/ welche sich auff unsern Untergang
verschworen haben.
Jav. Die Kriege sind nothwendig: Also
werden wir auch nothwendig crepiren
müssen.
Pas. Es bedarff schlechte Kunst/ daß man
auch einen nothwendigen Krieg disva-
di
ret. Ein König lässet sich durch das
Seuffzen der Unterthanen/ durch den
Ruin des Landes/ und durch den Ruhm
der Gütigkeit gar leichte bewegen/ daß
er sich in den güldenen Frieden verlieben
muß.

Jav.
Baalitiſche Religion mehr heimliche
adhærenten/ als mein Herr Vater ver-
meynet.
Jav. Seit man die heiligen Baals-Die-
ner ſo jaͤmmerlich geſchlachtet hat/ ſo
werde ich mir von der heimlichen affe-
ction
keine oͤffentliche Einbildung ma-
chen.
Paſ. Die rechte Warheit zu bekennen/ ſo
wird unſer Wundſch darinne verhin-
dert/ daß ſich der Koͤnig in ſo viel Krie-
ge verwickelt/ damit behaͤlt das Volck
die Waffen in der Hand/ und diejenigen
fuͤhren das maͤchtigſte Wort bey Ho-
fe/ welche ſich auff unſern Untergang
verſchworen haben.
Jav. Die Kriege ſind nothwendig: Alſo
werden wir auch nothwendig crepiren
muͤſſen.
Paſ. Es bedarff ſchlechte Kunſt/ daß man
auch einen nothwendigen Krieg diſva-
di
ret. Ein Koͤnig laͤſſet ſich durch das
Seuffzen der Unterthanen/ durch den
Ruin des Landes/ und durch den Ruhm
der Guͤtigkeit gar leichte bewegen/ daß
er ſich in den guͤldenen Frieden verlieben
muß.

Jav.
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[18/0182] Baalitiſche Religion mehr heimliche adhærenten/ als mein Herr Vater ver- meynet. Jav. Seit man die heiligen Baals-Die- ner ſo jaͤmmerlich geſchlachtet hat/ ſo werde ich mir von der heimlichen affe- ction keine oͤffentliche Einbildung ma- chen. Paſ. Die rechte Warheit zu bekennen/ ſo wird unſer Wundſch darinne verhin- dert/ daß ſich der Koͤnig in ſo viel Krie- ge verwickelt/ damit behaͤlt das Volck die Waffen in der Hand/ und diejenigen fuͤhren das maͤchtigſte Wort bey Ho- fe/ welche ſich auff unſern Untergang verſchworen haben. Jav. Die Kriege ſind nothwendig: Alſo werden wir auch nothwendig crepiren muͤſſen. Paſ. Es bedarff ſchlechte Kunſt/ daß man auch einen nothwendigen Krieg diſva- diret. Ein Koͤnig laͤſſet ſich durch das Seuffzen der Unterthanen/ durch den Ruin des Landes/ und durch den Ruhm der Guͤtigkeit gar leichte bewegen/ daß er ſich in den guͤldenen Frieden verlieben muß. Jav.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/182>, abgerufen am 24.11.2024.