Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693. Rais. Also werden wir mit dem verlangten Bescheide nicht auffgehalten wer- den. Pil. Es ist an dem/ daß der Durchlauch- tigste Richter sich resolviret hat/ den Betrug mit einer schweren Hand heimzusuchen; Allein da gleichwol die andern in statu qvo gelassen werden/ so will er auch hier sein ungnädiges Auge zuthun/ und das vergangene so weit vergeben und vergessen/ so fern sie künfftiger Zeit mit guten Wur- tzeln und Kräutern handeln/ den ar- men Bauern feine Hausmittel an die Hand geben/ und im übrigen dem Jahrmarckt mit lustigen Possen- Spielen ein Ansehen machen wollen. Gestalt sie auch auff erfolgte Besse- rung zum Zeugniß ihrer Gnade zu ei- ner doppelten Heyrath einen gnädig- sten Vorschlag wollen gethan haben. Herr Likarsky wolle sich gegenwärti- ge Frau Chinachine lassen befohlen seyn. Monsieur Mischmasch wird sei- ne Vergnügung bey Rizarize zu suchen haben. Hierinn bestehet unser An- brin-
Raiſ. Alſo werden wir mit dem verlangten Beſcheide nicht auffgehalten wer- den. Pil. Es iſt an dem/ daß der Durchlauch- tigſte Richter ſich reſolviret hat/ den Betrug mit einer ſchweren Hand heimzuſuchen; Allein da gleichwol die andern in ſtatu qvo gelaſſen werden/ ſo will er auch hier ſein ungnaͤdiges Auge zuthun/ und das vergangene ſo weit vergeben und vergeſſen/ ſo fern ſie kuͤnfftiger Zeit mit guten Wur- tzeln und Kraͤutern handeln/ den ar- men Bauern feine Hausmittel an die Hand geben/ und im uͤbrigen dem Jahrmarckt mit luſtigen Poſſen- Spielen ein Anſehen machen wollen. Geſtalt ſie auch auff erfolgte Beſſe- rung zum Zeugniß ihrer Gnade zu ei- ner doppelten Heyrath einen gnaͤdig- ſten Vorſchlag wollen gethan haben. Herr Likarsky wolle ſich gegenwaͤrti- ge Frau Chinachine laſſen befohlen ſeyn. Monſieur Miſchmaſch wird ſei- ne Vergnuͤgung bey Rizarize zu ſuchen haben. Hierinn beſtehet unſer An- brin-
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Raiſ. Alſo werden wir mit dem verlangten
Beſcheide nicht auffgehalten wer-
den.
Pil. Es iſt an dem/ daß der Durchlauch-
tigſte Richter ſich reſolviret hat/ den
Betrug mit einer ſchweren Hand
heimzuſuchen; Allein da gleichwol die
andern in ſtatu qvo gelaſſen werden/
ſo will er auch hier ſein ungnaͤdiges
Auge zuthun/ und das vergangene ſo
weit vergeben und vergeſſen/ ſo fern
ſie kuͤnfftiger Zeit mit guten Wur-
tzeln und Kraͤutern handeln/ den ar-
men Bauern feine Hausmittel an die
Hand geben/ und im uͤbrigen dem
Jahrmarckt mit luſtigen Poſſen-
Spielen ein Anſehen machen wollen.
Geſtalt ſie auch auff erfolgte Beſſe-
rung zum Zeugniß ihrer Gnade zu ei-
ner doppelten Heyrath einen gnaͤdig-
ſten Vorſchlag wollen gethan haben.
Herr Likarsky wolle ſich gegenwaͤrti-
ge Frau Chinachine laſſen befohlen
ſeyn. Monſieur Miſchmaſch wird ſei-
ne Vergnuͤgung bey Rizarize zu ſuchen
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 908. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/1076>, abgerufen am 22.07.2024. |