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Weise, Christian: Baurischer Machiavellus. Dresden [u. a.], 1679.

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MACHIAVELLUS.
Adj. Guter Freund/ geht ins Wirtshauß davor/
so könt jhr die Zeit besser zubringen als hier vor der
Thure.
Zir. Jch habe bey dem Hrn Pater was zu verrich-
ten. Es ist mir nur leyd/ er möchte nicht zu Hause
seyn.
Adj. Ey/ was solte er nicht zu Hause seyn? wie ich
daher kam/ so guckte er mit der rothen Nase durchs
Fenster. Aber es gilt eine Wette/ der Bothe wird ei-
ne zierliche Lügen bringen: und damit Holla.
Zir. Der Hr. Pater wird seinen jungen untergebe-
nen nicht zum lügen anhalten.
Adj. Ey/ das heist nicht gelogen/ es heist nur ein
bißgen politisch gespielet. Doch der Diener kömt wie-
der/ heist mich einen Lauer/ wo jhr nicht mit einer lan-
gen Nase zu rücke müst.

(geht ab.)
Ascanius. (kömmt.)
Zir. Wie stehts guter Freund. Jst der Hr. Pater
anzutreffen?
Asc, Nein/ er ist gleich eine viertel Meile von hier
zu einer | Adelichen Person geholet worden/ und da
möchte er sich wol biß gegen den Abend auffhalten.
Zir. Jch hätte gemeinet/ er guckte oben durch das
Fenster heraus.
Asc. Ach nein/ ich war oben/ und schlug mit einer
rothen Fliegen Klatschen eine Wespe todt/ die wird
durch geschimmert haben.
Zir. Gleichwohl hab ich jhn nicht sehen ausgehen.
Asc. Er gehet gemeiniglich zur hinter Thüre hinaus.
Zir. So muß ich auff dem Wege lauren/ wenn er
zurücke kömmt.

Ascan.
MACHIAVELLUS.
Adj. Guter Freund/ geht ins Wirtshauß davor/
ſo koͤnt jhr die Zeit beſſer zubringen als hier vor der
Thure.
Zir. Jch habe bey dem Hrn Pater was zu verrich-
ten. Es iſt mir nur leyd/ er moͤchte nicht zu Hauſe
ſeyn.
Adj. Ey/ was ſolte er nicht zu Hauſe ſeyn? wie ich
daher kam/ ſo guckte er mit der rothen Naſe durchs
Fenſter. Aber es gilt eine Wette/ der Bothe wird ei-
ne zierliche Luͤgen bringen: und damit Holla.
Zir. Der Hr. Pater wird ſeinen jungen untergebe-
nen nicht zum luͤgen anhalten.
Adj. Ey/ das heiſt nicht gelogen/ es heiſt nur ein
bißgen politiſch geſpielet. Doch der Diener koͤmt wie-
der/ heiſt mich einen Lauer/ wo jhr nicht mit einer lan-
gen Naſe zu ruͤcke muͤſt.

(geht ab.)
Aſcanius. (koͤm̃t.)
Zir. Wie ſtehts guter Freund. Jſt der Hr. Pater
anzutreffen?
Aſc, Nein/ er iſt gleich eine viertel Meile von hier
zu einer | Adelichen Perſon geholet worden/ und da
moͤchte er ſich wol biß gegen den Abend auffhalten.
Zir. Jch haͤtte gemeinet/ er guckte oben durch das
Fenſter heraus.
Aſc. Ach nein/ ich war oben/ und ſchlug mit einer
rothen Fliegen Klatſchen eine Weſpe todt/ die wird
durch geſchimmert haben.
Zir. Gleichwohl hab ich jhn nicht ſehen ausgehen.
Aſc. Er gehet gemeiniglich zur hinter Thuͤre hinaus.
Zir. So muß ich auff dem Wege lauren/ wenn er
zuruͤcke koͤm̃t.

Aſcan.
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[57/0069] MACHIAVELLUS. Adj. Guter Freund/ geht ins Wirtshauß davor/ ſo koͤnt jhr die Zeit beſſer zubringen als hier vor der Thure. Zir. Jch habe bey dem Hrn Pater was zu verrich- ten. Es iſt mir nur leyd/ er moͤchte nicht zu Hauſe ſeyn. Adj. Ey/ was ſolte er nicht zu Hauſe ſeyn? wie ich daher kam/ ſo guckte er mit der rothen Naſe durchs Fenſter. Aber es gilt eine Wette/ der Bothe wird ei- ne zierliche Luͤgen bringen: und damit Holla. Zir. Der Hr. Pater wird ſeinen jungen untergebe- nen nicht zum luͤgen anhalten. Adj. Ey/ das heiſt nicht gelogen/ es heiſt nur ein bißgen politiſch geſpielet. Doch der Diener koͤmt wie- der/ heiſt mich einen Lauer/ wo jhr nicht mit einer lan- gen Naſe zu ruͤcke muͤſt. (geht ab.) Aſcanius. (koͤm̃t.) Zir. Wie ſtehts guter Freund. Jſt der Hr. Pater anzutreffen? Aſc, Nein/ er iſt gleich eine viertel Meile von hier zu einer | Adelichen Perſon geholet worden/ und da moͤchte er ſich wol biß gegen den Abend auffhalten. Zir. Jch haͤtte gemeinet/ er guckte oben durch das Fenſter heraus. Aſc. Ach nein/ ich war oben/ und ſchlug mit einer rothen Fliegen Klatſchen eine Weſpe todt/ die wird durch geſchimmert haben. Zir. Gleichwohl hab ich jhn nicht ſehen ausgehen. Aſc. Er gehet gemeiniglich zur hinter Thuͤre hinaus. Zir. So muß ich auff dem Wege lauren/ wenn er zuruͤcke koͤm̃t. Aſcan.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Baurischer Machiavellus. Dresden [u. a.], 1679, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_machiavellus_1679/69>, abgerufen am 27.11.2024.