Weise, Christian: Baurischer Machiavellus. Dresden [u. a.], 1679.MACHIAVELLUS. Scib. Astra regunt homines, in meinen Calende[r] stehet heute eine Zancksüchtige Constellation, lasset da[s] Werck etliche Tage austehen/ biß der Mond voll wird[/] ich weiß die Gemüther werden sich besser gewinne[n] lassen. Sub. Hr. Jhr mögt den Vorschlag wohl auneh- men/ wir bleiben doch auff unsern Kopffe. Dur. Mein Hr. Ciaconi fragt auch nichts darnach. Er hat schon so viel Geld übrig/ das er so lange dar- von leben kan. Sub. Ja/ wer sich doch in seinem hohen Ammte liesse hoffemeistern. (geht ab mit jhren Purus Putus.) Dur. Jch lasse mir die Gewalt nicht nehmen. (geht ab.) Scib. Geht nur fort/ es sol einer so viel darvon be- kommen als der ander. Apparebit tertius interveni- ens, quasi DEUS ex machina. (geht ab.) Exc. Jhr Hrn Collegen was dünckt euch von der schönen manier. Vad. Was frag ich darnach/ die Hrn mögen sich vergleichen. Ext. So viel als ich versteh/ so hatten alle beyde recht. Int. Es gefiel mir gar zu wol/ das der Hr. Land- schöppe solche prave Hundsflöh in den Bart kriegte. Adj. Jch wil hören/ was die andern sprechen/ dar- nach wil ich meine Stimme einrichten. Nesc. Es wäre viel davon zureden wer alles wüste. Ext. Die Hrn verzeihen mir/ ich habe gleich Ar- bei- C 3
MACHIAVELLUS. Scib. Aſtra regunt homines, in meinen Calende[r] ſtehet heute eine Zanckſuͤchtige Conſtellation, laſſet da[s] Werck etliche Tage auſtehen/ biß der Mond voll wird[/] ich weiß die Gemuͤther werden ſich beſſer gewinne[n] laſſen. Sub. Hr. Jhr moͤgt den Vorſchlag wohl auneh- men/ wir bleiben doch auff unſern Kopffe. Dur. Mein Hr. Ciaconi fragt auch nichts darnach. Er hat ſchon ſo viel Geld uͤbrig/ das er ſo lange dar- von leben kan. Sub. Ja/ wer ſich doch in ſeinem hohen Am̃te lieſſe hoffemeiſtern. (geht ab mit jhren Purus Putus.) Dur. Jch laſſe mir die Gewalt nicht nehmen. (geht ab.) Scib. Geht nur fort/ es ſol einer ſo viel darvon be- kommen als der ander. Apparebit tertius interveni- ens, quaſi DEUS ex machinâ. (geht ab.) Exc. Jhr Hrn Collegen was duͤnckt euch von der ſchoͤnen manier. Vad. Was frag ich darnach/ die Hrn moͤgen ſich vergleichen. Ext. So viel als ich verſteh/ ſo hatten alle beyde recht. Int. Es gefiel mir gar zu wol/ das der Hr. Land- ſchoͤppe ſolche prave Hundsfloͤh in den Bart kriegte. Adj. Jch wil hoͤren/ was die andern ſprechen/ dar- nach wil ich meine Stimme einrichten. Neſc. Es waͤre viel davon zureden wer alles wuͤſte. Ext. Die Hrn verzeihen mir/ ich habe gleich Ar- bei- C 3
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MACHIAVELLUS.
Scib. Aſtra regunt homines, in meinen Calender
ſtehet heute eine Zanckſuͤchtige Conſtellation, laſſet das
Werck etliche Tage auſtehen/ biß der Mond voll wird/
ich weiß die Gemuͤther werden ſich beſſer gewinnen
laſſen.
Sub. Hr. Jhr moͤgt den Vorſchlag wohl auneh-
men/ wir bleiben doch auff unſern Kopffe.
Dur. Mein Hr. Ciaconi fragt auch nichts darnach.
Er hat ſchon ſo viel Geld uͤbrig/ das er ſo lange dar-
von leben kan.
Sub. Ja/ wer ſich doch in ſeinem hohen Am̃te lieſſe
hoffemeiſtern.
(geht ab mit jhren Purus Putus.)
Dur. Jch laſſe mir die Gewalt nicht nehmen.
(geht ab.)
Scib. Geht nur fort/ es ſol einer ſo viel darvon be-
kommen als der ander. Apparebit tertius interveni-
ens, quaſi DEUS ex machinâ.
(geht ab.)
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ſchoͤnen manier.
Vad. Was frag ich darnach/ die Hrn moͤgen ſich
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Int. Es gefiel mir gar zu wol/ das der Hr. Land-
ſchoͤppe ſolche prave Hundsfloͤh in den Bart kriegte.
Adj. Jch wil hoͤren/ was die andern ſprechen/ dar-
nach wil ich meine Stimme einrichten.
Neſc. Es waͤre viel davon zureden wer alles wuͤſte.
Ext. Die Hrn verzeihen mir/ ich habe gleich Ar-
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Baurischer Machiavellus. Dresden [u. a.], 1679, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_machiavellus_1679/49>, abgerufen am 16.02.2025. |