Weise, Christian: Baurischer Machiavellus. Dresden [u. a.], 1679.MACHIAVELLUS. thecker ist gleich weggezogen: wenn wir bey den Jun-cker anhielten/ daß der liebe Mensch ein Monopolius würde über Taback und Brantewein/ so wäre jhm in seiner Nahrung geholffen/ biß er mit der Zeit in un- ser Collegium gezogen wurde: Konte jhm doch eine gewisse Taxe vorgeschrieben werden/ wie theuer ein und das andre zuverkauffen wäre/ ingleichen/ daß er allen aus unsern Collegio bey der zusommenkunfft ein Gläßgen Brantewein/ ob defectum Spirituum die Le- bens Geister zu stärcken/ und denn bey dem Abtritt ein Pfeiffgen Taback ob humidum radicale, zu erqui- ckung des Gehirns/ geben möchte. Voc. Jch will sehen ob der Juncker damit wird zu- frieden seyn/ und ich hoffe einen guten Außgang. Pur. Also ware der schwere Punctus nunmehr bey- gelegt. Hr. Ziribiziribo ist unser ordentlicher und recht- mässiger Pickelhering; Hr. Ciaconi ist legitimirter und in Hoffnung approbirter Klosterverwalter; Hr. Pacifontius ist Monopolius Chronicographus & caete- ra. O das ist ein Herrlicher Tag der mit einen guten Rausche muß beschlossen werden. Scib. Quis potest resistere tot armatis, wer kan so einen vortrefflichen vorschlage wiederstreben? der Hr- Gericht-Scholtze schencket selber Bier/ es wird sich am besten schicken/ daß das Collegium beysammen bleibt. Dur. Wollen wir die Bürgerschafft hinbescheiden/ und den neuen Pickelhering vorstellen/ so verschenckt der Hr. Gericht-Scholtze desto mehr Bier. Pur. Der Hr. Pater und der Hr. Pachtman als vornehme Commissarien und Schiedsleute werden sich nicht davon absentiren: der Hr. Pater soll gantz frey ge H 2
MACHIAVELLUS. thecker iſt gleich weggezogen: wenn wir bey den Jun-cker anhielten/ daß der liebe Menſch ein Monopolius wuͤrde uͤber Taback und Brantewein/ ſo waͤre jhm in ſeiner Nahrung geholffen/ biß er mit der Zeit in un- ſer Collegium gezogen wurde: Konte jhm doch eine gewiſſe Taxe vorgeſchrieben werden/ wie theuer ein und das andre zuverkauffen waͤre/ ingleichen/ daß er allen aus unſern Collegio bey der zuſommenkunfft ein Glaͤßgen Brantewein/ ob defectum Spirituum die Le- bens Geiſter zu ſtaͤrcken/ und denn bey dem Abtritt ein Pfeiffgen Taback ob humidum radicale, zu erqui- ckung des Gehirns/ geben moͤchte. Voc. Jch will ſehen ob der Juncker damit wird zu- frieden ſeyn/ und ich hoffe einen guten Außgang. Pur. Alſo ware der ſchwere Punctus nunmehr bey- gelegt. Hr. Ziribiziribò iſt unſer ordentlicher und recht- maͤſſiger Pickelhering; Hr. Ciaconi iſt legitimirter und in Hoffnung approbirter Kloſterverwalter; Hr. Pacifontius iſt Monopolius Chronicographus & cæte- ra. O das iſt ein Herꝛlicher Tag der mit einen guten Rauſche muß beſchloſſen werden. Scib. Quis poteſt reſiſtere tot armatis, wer kan ſo einen vortrefflichen vorſchlage wiederſtreben? der Hr- Gericht-Scholtze ſchencket ſelber Bier/ es wird ſich am beſten ſchicken/ daß das Collegium beyſam̃en bleibt. Dur. Wollen wir die Buͤrgerſchafft hinbeſcheiden/ und den neuen Pickelhering vorſtellen/ ſo verſchenckt der Hr. Gericht-Scholtze deſto mehr Bier. Pur. Der Hr. Pater und der Hr. Pachtman als vornehme Commiſſarien und Schiedsleute werden ſich nicht davon abſentiren: der Hr. Pater ſoll gantz frey ge H 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <sp who="#SCI"> <p><pb facs="#f0127" n="115"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MACHIAVELLUS</hi>.</hi></fw><lb/> thecker iſt gleich weggezogen: wenn wir bey den Jun-<lb/> cker anhielten/ daß der liebe Menſch ein <hi rendition="#aq">Monopolius</hi><lb/> wuͤrde uͤber Taback und Brantewein/ ſo waͤre jhm in<lb/> ſeiner Nahrung geholffen/ biß er mit der Zeit in un-<lb/> ſer <hi rendition="#aq">Collegium</hi> gezogen wurde: Konte jhm doch eine<lb/> gewiſſe Taxe vorgeſchrieben werden/ wie theuer ein<lb/> und das andre zuverkauffen waͤre/ ingleichen/ daß er<lb/> allen aus unſern <hi rendition="#aq">Collegio</hi> bey der zuſommenkunfft ein<lb/> Glaͤßgen Brantewein/ <hi rendition="#aq">ob defectum Spirituum</hi> die Le-<lb/> bens Geiſter zu ſtaͤrcken/ und denn bey dem Abtritt<lb/> ein Pfeiffgen Taback <hi rendition="#aq">ob humidum radicale,</hi> zu erqui-<lb/> ckung des Gehirns/ geben moͤchte.</p> </sp><lb/> <sp who="#VOC"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#k">Voc.</hi> </hi> </speaker> <p>Jch will ſehen ob der Juncker damit wird zu-<lb/> frieden ſeyn/ und ich hoffe einen guten Außgang.</p> </sp><lb/> <sp who="#PUR"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#k">Pur.</hi> </hi> </speaker> <p>Alſo ware der ſchwere <hi rendition="#aq">Punctus</hi> nunmehr bey-<lb/> gelegt. Hr. <hi rendition="#aq">Ziribiziribò</hi> iſt unſer ordentlicher und recht-<lb/> maͤſſiger Pickelhering; Hr. <hi rendition="#aq">Ciaconi</hi> iſt <hi rendition="#aq">legitimirter</hi><lb/> und in Hoffnung <hi rendition="#aq">approbirter</hi> Kloſterverwalter; Hr.<lb/><hi rendition="#aq">Pacifontius</hi> iſt <hi rendition="#aq">Monopolius Chronicographus & cæte-<lb/> ra.</hi> O das iſt ein Herꝛlicher Tag der mit einen guten<lb/> Rauſche muß beſchloſſen werden.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCI"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#k">Scib.</hi> </hi> </speaker> <p><hi rendition="#aq">Quis poteſt reſiſtere tot armatis,</hi> wer kan ſo<lb/> einen vortrefflichen vorſchlage wiederſtreben? der Hr-<lb/> Gericht-Scholtze ſchencket ſelber Bier/ es wird ſich<lb/> am beſten ſchicken/ daß das <hi rendition="#aq">Collegium</hi> beyſam̃en bleibt.</p> </sp><lb/> <sp who="#DUR"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#k">Dur.</hi> </hi> </speaker> <p>Wollen wir die Buͤrgerſchafft hinbeſcheiden/<lb/> und den neuen Pickelhering vorſtellen/ ſo verſchenckt<lb/> der Hr. Gericht-Scholtze deſto mehr Bier.</p> </sp><lb/> <sp who="#PUR"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#k">Pur.</hi> </hi> </speaker> <p>Der Hr. <hi rendition="#aq">Pater</hi> und der Hr. Pachtman als<lb/> vornehme <hi rendition="#aq">Commiſſari</hi>en und Schiedsleute werden ſich<lb/> nicht davon <hi rendition="#aq">abſenti</hi>ren: der Hr. <hi rendition="#aq">Pater</hi> ſoll gantz frey<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 2</fw><fw place="bottom" type="catch">ge</fw><lb/></p> </sp> </div> </body> </text> </TEI> [115/0127]
MACHIAVELLUS.
thecker iſt gleich weggezogen: wenn wir bey den Jun-
cker anhielten/ daß der liebe Menſch ein Monopolius
wuͤrde uͤber Taback und Brantewein/ ſo waͤre jhm in
ſeiner Nahrung geholffen/ biß er mit der Zeit in un-
ſer Collegium gezogen wurde: Konte jhm doch eine
gewiſſe Taxe vorgeſchrieben werden/ wie theuer ein
und das andre zuverkauffen waͤre/ ingleichen/ daß er
allen aus unſern Collegio bey der zuſommenkunfft ein
Glaͤßgen Brantewein/ ob defectum Spirituum die Le-
bens Geiſter zu ſtaͤrcken/ und denn bey dem Abtritt
ein Pfeiffgen Taback ob humidum radicale, zu erqui-
ckung des Gehirns/ geben moͤchte.
Voc. Jch will ſehen ob der Juncker damit wird zu-
frieden ſeyn/ und ich hoffe einen guten Außgang.
Pur. Alſo ware der ſchwere Punctus nunmehr bey-
gelegt. Hr. Ziribiziribò iſt unſer ordentlicher und recht-
maͤſſiger Pickelhering; Hr. Ciaconi iſt legitimirter
und in Hoffnung approbirter Kloſterverwalter; Hr.
Pacifontius iſt Monopolius Chronicographus & cæte-
ra. O das iſt ein Herꝛlicher Tag der mit einen guten
Rauſche muß beſchloſſen werden.
Scib. Quis poteſt reſiſtere tot armatis, wer kan ſo
einen vortrefflichen vorſchlage wiederſtreben? der Hr-
Gericht-Scholtze ſchencket ſelber Bier/ es wird ſich
am beſten ſchicken/ daß das Collegium beyſam̃en bleibt.
Dur. Wollen wir die Buͤrgerſchafft hinbeſcheiden/
und den neuen Pickelhering vorſtellen/ ſo verſchenckt
der Hr. Gericht-Scholtze deſto mehr Bier.
Pur. Der Hr. Pater und der Hr. Pachtman als
vornehme Commiſſarien und Schiedsleute werden ſich
nicht davon abſentiren: der Hr. Pater ſoll gantz frey
ge
H 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/weise_machiavellus_1679 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/weise_machiavellus_1679/127 |
Zitationshilfe: | Weise, Christian: Baurischer Machiavellus. Dresden [u. a.], 1679, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_machiavellus_1679/127>, abgerufen am 16.02.2025. |