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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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vierdtes dutzent.
Wann du von mir entfernet bist.

7. Darum es sey vergessen/
Es ist einmahl geschehn/
Du hast es nicht gesehn/
Wie ich bey ihr gesessen:
Und über dieses weist du wohl/
Wie weit ich mich verbinden sol.
8. Du wirst mein liebgen bleiben/
Und keine schöne lust
Soll mir auß meiner brust
Dein liebs-gedächtnüß treiben.
Jch liebe dich ohn/ unterlaß/
Die andern brauch ich vor den spaß.
IX.
Als die junge Amöne nicht wolte Stand halten.
AMöne darff ich mich erkühnen
Mit meiner schlechten höfflichkeit
Die süsse schönheit zu bedienen
So sich auß ihren augen streut?
Ach soll ich allerschönstes bild?
A. Ach last mich gehn die mutter schilt.
2. Mein hertz ich habe schon die ehre
Sie anzusprechen längst gesucht/
Sie gebe mir geneigt gehöre/
Sonst bleibt mein lieben ohne frucht/
Sonst wird mein wunsch nur halb erfüllt.
A. Ach last mich gehn/ die mutter schilt.
3. Mein liebstes kind sie lasse schelten/
Es geht deßwegen uns nicht an/
Der mutter lehre kan nicht gelten/
Sie hats vor diesem selbst gethan/
Sie hat sich nicht also verhüllt.
Ach
E 3

vierdtes dutzent.
Wann du von mir entfernet biſt.

7. Darum es ſey vergeſſen/
Es iſt einmahl geſchehn/
Du haſt es nicht geſehn/
Wie ich bey ihr geſeſſen:
Und uͤber dieſes weiſt du wohl/
Wie weit ich mich verbinden ſol.
8. Du wirſt mein liebgen bleiben/
Und keine ſchoͤne luſt
Soll mir auß meiner bruſt
Dein liebs-gedaͤchtnuͤß treiben.
Jch liebe dich ohn/ unterlaß/
Die andern brauch ich vor den ſpaß.
IX.
Als die junge Amoͤne nicht wolte Stand halten.
AMoͤne darff ich mich erkuͤhnen
Mit meiner ſchlechten hoͤfflichkeit
Die ſuͤſſe ſchoͤnheit zu bedienen
So ſich auß ihren augen ſtreut?
Ach ſoll ich allerſchoͤnſtes bild?
A. Ach laſt mich gehn die mutter ſchilt.
2. Mein hertz ich habe ſchon die ehre
Sie anzuſprechen laͤngſt geſucht/
Sie gebe mir geneigt gehoͤre/
Sonſt bleibt mein lieben ohne frucht/
Sonſt wird mein wunſch nur halb erfuͤllt.
A. Ach laſt mich gehn/ die mutter ſchilt.
3. Mein liebſtes kind ſie laſſe ſchelten/
Es geht deßwegen uns nicht an/
Der mutter lehre kan nicht gelten/
Sie hats vor dieſem ſelbſt gethan/
Sie hat ſich nicht alſo verhuͤllt.
Ach
E 3
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[69/0085] vierdtes dutzent. Wann du von mir entfernet biſt. 7. Darum es ſey vergeſſen/ Es iſt einmahl geſchehn/ Du haſt es nicht geſehn/ Wie ich bey ihr geſeſſen: Und uͤber dieſes weiſt du wohl/ Wie weit ich mich verbinden ſol. 8. Du wirſt mein liebgen bleiben/ Und keine ſchoͤne luſt Soll mir auß meiner bruſt Dein liebs-gedaͤchtnuͤß treiben. Jch liebe dich ohn/ unterlaß/ Die andern brauch ich vor den ſpaß. IX. Als die junge Amoͤne nicht wolte Stand halten. AMoͤne darff ich mich erkuͤhnen Mit meiner ſchlechten hoͤfflichkeit Die ſuͤſſe ſchoͤnheit zu bedienen So ſich auß ihren augen ſtreut? Ach ſoll ich allerſchoͤnſtes bild? A. Ach laſt mich gehn die mutter ſchilt. 2. Mein hertz ich habe ſchon die ehre Sie anzuſprechen laͤngſt geſucht/ Sie gebe mir geneigt gehoͤre/ Sonſt bleibt mein lieben ohne frucht/ Sonſt wird mein wunſch nur halb erfuͤllt. A. Ach laſt mich gehn/ die mutter ſchilt. 3. Mein liebſtes kind ſie laſſe ſchelten/ Es geht deßwegen uns nicht an/ Der mutter lehre kan nicht gelten/ Sie hats vor dieſem ſelbſt gethan/ Sie hat ſich nicht alſo verhuͤllt. Ach E 3

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/85>, abgerufen am 28.11.2024.