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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Des Lust-Spiels
und sind bedacht/ solche erkäntniß in der that zu erwei-
sen/ unterdessen ist unser befehl/ so lange in ruhe zu stehen/
biß Mercurie aus unsrem munde der neuen zeitung ver-
sichert ist.
(Sie gehen ab.)
(Aqvila bleibt allein.)
Aqv. Wo sind die jenigen/ welche nicht glauben/ daß
die liebe durch einen heimlichen einfluß des himmels re-
gieret werde? Sie möchten sich in gegenwärtigen exem-
peln bespiegeln/ und betrachten/ wie der eigensinnige
Philyrus erstlich zwar durch das anschauen eines arti-
gen weibsbilds in die stadt gelocket worden; hernach-
mals aber mitten in dem ungewissen glück seinen wunsch
bestätiget und befestiget habe/ denn also lesen wir in dem
zettel:

Der baum/ darbey ich lust empfinde/
Der ist kein ander als die linde.
Und also hat Philyrus/ dem solches glück am meisten zu
gönnen ist/ auch den besten preiß davon getragen/ und
zweiffel auch nicht/ Mercurie werde sich diese wahl am
besten belieben lassen.

(Mercurie kömmt.)
Kömmstu meine tochter/ und wilst dein endlich glücke
durch unser königlich wort befestigen lassen?
Merc. Jhr. K. M. haben gnädigst zu befehlen.
Aqv. Wir befinden/ daß du in dem zettel die linde
benennet hast/ und solchen baum hat Philyrus errathen/
also mangelt es an nichts/ als an der öffentl. vermählung.
(Mercurie seufftzet.)
Aqv. Was bedeutet diese unverhoffte traurigkeit?
Jst die wahl nicht nach deinen gedancken ausgeschlagen/
und hätte dich ein ander vergnügen sollen? Es ist dem
glücke anheimgestellt worden/ nun hastu keine gewalt et-
was darwiderzu sprechen.
Merc.
Des Luſt-Spiels
und ſind bedacht/ ſolche erkaͤntniß in der that zu erwei-
ſen/ unterdeſſen iſt unſeꝛ befehl/ ſo lange in ruhe zu ſtehen/
biß Mercurie aus unſrem munde der neuen zeitung veꝛ-
ſichert iſt.
(Sie gehen ab.)
(Aqvila bleibt allein.)
Aqv. Wo ſind die jenigen/ welche nicht glauben/ daß
die liebe durch einen heimlichen einfluß des himmels re-
gieret werde? Sie moͤchten ſich in gegenwaͤrtigen exem-
peln beſpiegeln/ und betrachten/ wie der eigenſinnige
Philyrus erſtlich zwar durch das anſchauen eines arti-
gen weibsbilds in die ſtadt gelocket worden; hernach-
mals aber mitten in dem ungewiſſen gluͤck ſeinen wunſch
beſtaͤtiget und befeſtiget habe/ denn alſo leſen wir in dem
zettel:

Der baum/ darbey ich luſt empfinde/
Der iſt kein ander als die linde.
Und alſo hat Philyrus/ dem ſolches gluͤck am meiſten zu
goͤnnen iſt/ auch den beſten preiß davon getragen/ und
zweiffel auch nicht/ Mercurie werde ſich dieſe wahl am
beſten belieben laſſen.

(Mercurie koͤmmt.)
Koͤmmſtu meine tochter/ und wilſt dein endlich gluͤcke
durch unſer koͤniglich wort befeſtigen laſſen?
Merc. Jhr. K. M. haben gnaͤdigſt zu befehlen.
Aqv. Wir befinden/ daß du in dem zettel die linde
benennet haſt/ und ſolchen baum hat Philyrus errathen/
alſo mangelt es an nichts/ als an deꝛ oͤffentl. veꝛmaͤhlung.
(Mercurie ſeufftzet.)
Aqv. Was bedeutet dieſe unverhoffte traurigkeit?
Jſt die wahl nicht nach deinen gedancken ausgeſchlagen/
und haͤtte dich ein ander vergnuͤgen ſollen? Es iſt dem
gluͤcke anheimgeſtellt worden/ nun haſtu keine gewalt et-
was darwiderzu ſprechen.
Merc.
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[664/0680] Des Luſt-Spiels und ſind bedacht/ ſolche erkaͤntniß in der that zu erwei- ſen/ unterdeſſen iſt unſeꝛ befehl/ ſo lange in ruhe zu ſtehen/ biß Mercurie aus unſrem munde der neuen zeitung veꝛ- ſichert iſt. (Sie gehen ab.) (Aqvila bleibt allein.) Aqv. Wo ſind die jenigen/ welche nicht glauben/ daß die liebe durch einen heimlichen einfluß des himmels re- gieret werde? Sie moͤchten ſich in gegenwaͤrtigen exem- peln beſpiegeln/ und betrachten/ wie der eigenſinnige Philyrus erſtlich zwar durch das anſchauen eines arti- gen weibsbilds in die ſtadt gelocket worden; hernach- mals aber mitten in dem ungewiſſen gluͤck ſeinen wunſch beſtaͤtiget und befeſtiget habe/ denn alſo leſen wir in dem zettel: Der baum/ darbey ich luſt empfinde/ Der iſt kein ander als die linde. Und alſo hat Philyrus/ dem ſolches gluͤck am meiſten zu goͤnnen iſt/ auch den beſten preiß davon getragen/ und zweiffel auch nicht/ Mercurie werde ſich dieſe wahl am beſten belieben laſſen. (Mercurie koͤmmt.) Koͤmmſtu meine tochter/ und wilſt dein endlich gluͤcke durch unſer koͤniglich wort befeſtigen laſſen? Merc. Jhr. K. M. haben gnaͤdigſt zu befehlen. Aqv. Wir befinden/ daß du in dem zettel die linde benennet haſt/ und ſolchen baum hat Philyrus errathen/ alſo mangelt es an nichts/ als an deꝛ oͤffentl. veꝛmaͤhlung. (Mercurie ſeufftzet.) Aqv. Was bedeutet dieſe unverhoffte traurigkeit? Jſt die wahl nicht nach deinen gedancken ausgeſchlagen/ und haͤtte dich ein ander vergnuͤgen ſollen? Es iſt dem gluͤcke anheimgeſtellt worden/ nun haſtu keine gewalt et- was darwiderzu ſprechen. Merc.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 664. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/680>, abgerufen am 25.11.2024.