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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Vierdte Handlung.
sen seyn. Gesetzt/ es sey ein apffelbaum oder ein birn-
baum/ oder ein maulbeerbaum/ so hoffe ich doch/ des rech-
ten nicht zu verfehlen.
Will. Aepffel/ birnen und maulbeeren. Und du mein
sohn/ worauff stehen deine gedancken?
Col. Jch meyne/ sie wird sich an ausländischer frucht
ergetzt haben. Es sey nun gleich ein citronen-baum/ oder
ein pomerantzen-baum/ oder ein feigen-baum.
Will. Citronen/ pomerautzen und feigen. Jhr. Kön.
Majest. haben nun die meynungen zu entscheiden.
Aqv. (Macht den zettel auff) die sache ist erra-
then: Einer hat die liebste gewonnen.
Leo. Und wer ist in seinem rath so glückselig gewesen?
Parth. Vor allen dingen wird rathsam seyn/ daß alle
drey angeloben/ keinen haß zu schöpffen/ gesetzt sie würden
hindangesetzt.
Aqv. Wir sehen sie vor solche leute an/ welche sich ü-
ber das glücke nicht erzürnen werden/ zumahl da unsere
gnade einem so wohl als dem andern offen steht/ wer
durch diese Mercurie nicht befriedigt wird/ der soll an-
derweit dergleichen und auch wohl bessere beförderung
zu geniessen haben.
Will. Dannenhero möget ihr drey eure gedancken
sagen.
Phil. Jch versichere bey meinen ehren/ ja bey verlust
der königl. gnaden/ mit allen denselben vorlieb zu neh-
men/ was das glück entscheiden wird.
Col. Deßgleichen betheure ich/ den gewinn und den
verlust mit gleicher großmüthigkeit zu ertragen.
Sal. Gleichermassen schwere ich/ einem ieglichen un-
ter uns den vorzug eben so wohl zu gönnen/ als wäre es
mir selber geschehen.
Aqv. Wir erkennen eure tugendhafften gemüther/
und
T t 4
Vierdte Handlung.
ſen ſeyn. Geſetzt/ es ſey ein apffelbaum oder ein birn-
baum/ oder ein maulbeerbaum/ ſo hoffe ich doch/ des rech-
ten nicht zu verfehlen.
Will. Aepffel/ birnen und maulbeeren. Und du mein
ſohn/ worauff ſtehen deine gedancken?
Col. Jch meyne/ ſie wird ſich an auslaͤndiſcher frucht
ergetzt haben. Es ſey nun gleich ein citronen-baum/ oder
ein pomerantzen-baum/ oder ein feigen-baum.
Will. Citronen/ pomerautzen und feigen. Jhr. Koͤn.
Majeſt. haben nun die meynungen zu entſcheiden.
Aqv. (Macht den zettel auff) die ſache iſt erra-
then: Einer hat die liebſte gewonnen.
Leo. Uñ wer iſt in ſeinem rath ſo gluͤckſelig geweſen?
Parth. Vor allen dingen wird rathſam ſeyn/ daß alle
dꝛey angeloben/ keinen haß zu ſchoͤpffen/ geſetzt ſie wuͤrden
hindangeſetzt.
Aqv. Wir ſehen ſie vor ſolche leute an/ welche ſich uͤ-
ber das gluͤcke nicht erzuͤrnen werden/ zumahl da unſere
gnade einem ſo wohl als dem andern offen ſteht/ wer
durch dieſe Mercurie nicht befriedigt wird/ der ſoll an-
derweit dergleichen und auch wohl beſſere befoͤrderung
zu genieſſen haben.
Will. Dannenhero moͤget ihr drey eure gedancken
ſagen.
Phil. Jch verſichere bey meinen ehren/ ja bey verluſt
der koͤnigl. gnaden/ mit allen denſelben vorlieb zu neh-
men/ was das gluͤck entſcheiden wird.
Col. Deßgleichen betheure ich/ den gewinn und den
verluſt mit gleicher großmuͤthigkeit zu ertragen.
Sal. Gleichermaſſen ſchwere ich/ einem ieglichen un-
ter uns den vorzug eben ſo wohl zu goͤnnen/ als waͤre es
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und
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[663/0679] Vierdte Handlung. ſen ſeyn. Geſetzt/ es ſey ein apffelbaum oder ein birn- baum/ oder ein maulbeerbaum/ ſo hoffe ich doch/ des rech- ten nicht zu verfehlen. Will. Aepffel/ birnen und maulbeeren. Und du mein ſohn/ worauff ſtehen deine gedancken? Col. Jch meyne/ ſie wird ſich an auslaͤndiſcher frucht ergetzt haben. Es ſey nun gleich ein citronen-baum/ oder ein pomerantzen-baum/ oder ein feigen-baum. Will. Citronen/ pomerautzen und feigen. Jhr. Koͤn. Majeſt. haben nun die meynungen zu entſcheiden. Aqv. (Macht den zettel auff) die ſache iſt erra- then: Einer hat die liebſte gewonnen. Leo. Uñ wer iſt in ſeinem rath ſo gluͤckſelig geweſen? Parth. Vor allen dingen wird rathſam ſeyn/ daß alle dꝛey angeloben/ keinen haß zu ſchoͤpffen/ geſetzt ſie wuͤrden hindangeſetzt. Aqv. Wir ſehen ſie vor ſolche leute an/ welche ſich uͤ- ber das gluͤcke nicht erzuͤrnen werden/ zumahl da unſere gnade einem ſo wohl als dem andern offen ſteht/ wer durch dieſe Mercurie nicht befriedigt wird/ der ſoll an- derweit dergleichen und auch wohl beſſere befoͤrderung zu genieſſen haben. Will. Dannenhero moͤget ihr drey eure gedancken ſagen. Phil. Jch verſichere bey meinen ehren/ ja bey verluſt der koͤnigl. gnaden/ mit allen denſelben vorlieb zu neh- men/ was das gluͤck entſcheiden wird. Col. Deßgleichen betheure ich/ den gewinn und den verluſt mit gleicher großmuͤthigkeit zu ertragen. Sal. Gleichermaſſen ſchwere ich/ einem ieglichen un- ter uns den vorzug eben ſo wohl zu goͤnnen/ als waͤre es mir ſelber geſchehen. Aqv. Wir erkennen eure tugendhafften gemuͤther/ und T t 4

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 663. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/679>, abgerufen am 25.11.2024.