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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Dritte Handlung.
ich gleichfals an diesen baum gedencken. Und dero-
halben habe ich beschlossen/ diesen zu meinem liebsten
anzunehmen/ welcher den baum errathen wird. Hier
haben E. Maj. ein versiegeltes zettelgen/ darauff der
baum genennet ist. Hat nun jemand lust zu meiner
liebe/ so mag er den himmel umb eine offenbahrung sol-
ches geheimnüsses anruffen/ oder zum minsten darff er
mir die schuld nicht beymessen/ wenn er unglücklich im
rathen ist.
Aqv. Wir müssen deine scharffsinnigkeit loben. Es
sey also/ doch sollen sie biß morgen bedenck-zeit haben.
Leo. Also wird man erkennen/ welchen der himmel
mit dieser schönen versorgen will.
Wil. Der zweiffels-knoten kan nicht besser aufge-
löset werden.
Parth. Wenn aber niemand den baum errathen
kan?
Leo. So mögen sie wieder anfangen.
Parth. Es könten ihrer zwey einer meynung seyn.
Wil. Auf solchen fall muß Mercurie ein ander
loß suchen.
Aqv. Es könte nicht besser ausgesonnen werden.
Es bleibe bey dieser entschliessung.
(sie gehn ab)
(Der schau-platz wird gantz finster/ als wäre
es nacht.)
Vulg. Nun das ist die schönste stunde/ da ich mit
meiner englischen stimme eine liebste verdienen soll: ich
habe ein halb schock rohe eyer ausgesoffen/ daß mir die
kehle so glatt ist/ wie ein frosch-maul von hinten zu/ ach
wie werden sich meine mordanten hören lassen/ es wird
besser kommen/ als mit jenem hausmanne/ den muste
die
S s 2
Dritte Handlung.
ich gleichfals an dieſen baum gedencken. Und dero-
halben habe ich beſchloſſen/ dieſen zu meinem liebſten
anzunehmen/ welcher den baum errathen wird. Hier
haben E. Maj. ein verſiegeltes zettelgen/ darauff der
baum genennet iſt. Hat nun jemand luſt zu meiner
liebe/ ſo mag er den himmel umb eine offenbahrung ſol-
ches geheimnuͤſſes anruffen/ oder zum minſten darff er
mir die ſchuld nicht beymeſſen/ wenn er ungluͤcklich im
rathen iſt.
Aqv. Wir muͤſſen deine ſcharffſinnigkeit loben. Es
ſey alſo/ doch ſollen ſie biß morgen bedenck-zeit haben.
Leo. Alſo wird man erkennen/ welchen der himmel
mit dieſer ſchoͤnen verſorgen will.
Wil. Der zweiffels-knoten kan nicht beſſer aufge-
loͤſet werden.
Parth. Wenn aber niemand den baum errathen
kan?
Leo. So moͤgen ſie wieder anfangen.
Parth. Es koͤnten ihrer zwey einer meynung ſeyn.
Wil. Auf ſolchen fall muß Mercurie ein ander
loß ſuchen.
Aqv. Es koͤnte nicht beſſer ausgeſonnen werden.
Es bleibe bey dieſer entſchlieſſung.
(ſie gehn ab)
(Der ſchau-platz wird gantz finſter/ als waͤre
es nacht.)
Vulg. Nun das iſt die ſchoͤnſte ſtunde/ da ich mit
meiner engliſchen ſtimme eine liebſte verdienen ſoll: ich
habe ein halb ſchock rohe eyer ausgeſoffen/ daß mir die
kehle ſo glatt iſt/ wie ein froſch-maul von hinten zu/ ach
wie werden ſich meine mordanten hoͤren laſſen/ es wird
beſſer kommen/ als mit jenem hausmanne/ den muſte
die
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[643/0659] Dritte Handlung. ich gleichfals an dieſen baum gedencken. Und dero- halben habe ich beſchloſſen/ dieſen zu meinem liebſten anzunehmen/ welcher den baum errathen wird. Hier haben E. Maj. ein verſiegeltes zettelgen/ darauff der baum genennet iſt. Hat nun jemand luſt zu meiner liebe/ ſo mag er den himmel umb eine offenbahrung ſol- ches geheimnuͤſſes anruffen/ oder zum minſten darff er mir die ſchuld nicht beymeſſen/ wenn er ungluͤcklich im rathen iſt. Aqv. Wir muͤſſen deine ſcharffſinnigkeit loben. Es ſey alſo/ doch ſollen ſie biß morgen bedenck-zeit haben. Leo. Alſo wird man erkennen/ welchen der himmel mit dieſer ſchoͤnen verſorgen will. Wil. Der zweiffels-knoten kan nicht beſſer aufge- loͤſet werden. Parth. Wenn aber niemand den baum errathen kan? Leo. So moͤgen ſie wieder anfangen. Parth. Es koͤnten ihrer zwey einer meynung ſeyn. Wil. Auf ſolchen fall muß Mercurie ein ander loß ſuchen. Aqv. Es koͤnte nicht beſſer ausgeſonnen werden. Es bleibe bey dieſer entſchlieſſung. (ſie gehn ab) (Der ſchau-platz wird gantz finſter/ als waͤre es nacht.) Vulg. Nun das iſt die ſchoͤnſte ſtunde/ da ich mit meiner engliſchen ſtimme eine liebſte verdienen ſoll: ich habe ein halb ſchock rohe eyer ausgeſoffen/ daß mir die kehle ſo glatt iſt/ wie ein froſch-maul von hinten zu/ ach wie werden ſich meine mordanten hoͤren laſſen/ es wird beſſer kommen/ als mit jenem hausmanne/ den muſte die S ſ 2

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 643. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/659>, abgerufen am 24.11.2024.