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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Erste Handlung.
Mercurie geht in gedancken.
Vulg. (guckt heraus) Halt das war ein courti-
san vor 100 thaler/ der kunte die worte besser in die
falten rücken als ich: wo der meinen herrn nicht ab-
sticht/ so ist keiner abgestochen worden. Es ist mir
nur leid/ daß ich keine dinte und feder bey mir habe/ ich
wolte die hertzbrechenden liebes-raqvetgen nach ein-
ander auffmercken/ so muß ich mich auf mein kälber-
gehirne verlassen/ was ich darinn fasse/ das werde ich
bey meinem gold-mädgen wieder anbringen. Nur
der Actus mit der diamant-rose wird aussen bleiben/
denn dieselben reden sind vor mich zu hoch. Doch botz
tausend/ es kömmt ein neuer jungfer-stürmer/ ich muß
unterducken.
(Colonus kömmt.)
Col. Wertheste Mercurie/ ich kan nicht viel worte
machen Ein wort ein wort/ ein mann ein mann/ es
ist ihr bekandt/ was mein sehnliches begehren ist.
Vulg. (guckt heraus) Der liebhaber gibt seine
gedancken kürtzer/ es ist wahr/ ein fort ein fort/ ein
mann ein mann.
Merc. Monsieur hierinnen erweiset er etwas/ wel-
ches meiner natur am meisten zukömmet: ich halte von
keinen weitläufftigkeiten viel.
Col. Die worte thun das wenigste/ man muß auff
die personen sehen. Und da kan ich wol versichern/
daß an unserm hofe keiner seyn wird/ welcher mir an
hohem stande und reichthum/ ja auch an der ungefärb-
ten liebe gegen sie/ liebste Mercurie/ könne verglichen
werden.
Merc. Jch gestehe es gerne/ seine verdienste sind so
hoch/
Erſte Handlung.
Mercurie geht in gedancken.
Vulg. (guckt heraus) Halt das war ein courti-
ſan vor 100 thaler/ der kunte die worte beſſer in die
falten ruͤcken als ich: wo der meinen herrn nicht ab-
ſticht/ ſo iſt keiner abgeſtochen worden. Es iſt mir
nur leid/ daß ich keine dinte und feder bey mir habe/ ich
wolte die hertzbrechenden liebes-raqvetgen nach ein-
ander auffmercken/ ſo muß ich mich auf mein kaͤlber-
gehirne verlaſſen/ was ich darinn faſſe/ das werde ich
bey meinem gold-maͤdgen wieder anbringen. Nur
der Actus mit der diamant-roſe wird auſſen bleiben/
denn dieſelben reden ſind vor mich zu hoch. Doch botz
tauſend/ es koͤmmt ein neuer jungfer-ſtuͤrmer/ ich muß
unterducken.
(Colonus koͤmmt.)
Col. Wertheſte Mercurie/ ich kan nicht viel worte
machen Ein wort ein wort/ ein mann ein mann/ es
iſt ihr bekandt/ was mein ſehnliches begehren iſt.
Vulg. (guckt heraus) Der liebhaber gibt ſeine
gedancken kuͤrtzer/ es iſt wahr/ ein fort ein fort/ ein
mann ein mann.
Merc. Monſieur hierinnen erweiſet er etwas/ wel-
ches meiner natur am meiſten zukoͤmmet: ich halte von
keinen weitlaͤufftigkeiten viel.
Col. Die worte thun das wenigſte/ man muß auff
die perſonen ſehen. Und da kan ich wol verſichern/
daß an unſerm hofe keiner ſeyn wird/ welcher mir an
hohem ſtande und reichthum/ ja auch an der ungefaͤrb-
ten liebe gegen ſie/ liebſte Mercurie/ koͤnne verglichen
werden.
Merc. Jch geſtehe es gerne/ ſeine verdienſte ſind ſo
hoch/
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[619/0635] Erſte Handlung. Mercurie geht in gedancken. Vulg. (guckt heraus) Halt das war ein courti- ſan vor 100 thaler/ der kunte die worte beſſer in die falten ruͤcken als ich: wo der meinen herrn nicht ab- ſticht/ ſo iſt keiner abgeſtochen worden. Es iſt mir nur leid/ daß ich keine dinte und feder bey mir habe/ ich wolte die hertzbrechenden liebes-raqvetgen nach ein- ander auffmercken/ ſo muß ich mich auf mein kaͤlber- gehirne verlaſſen/ was ich darinn faſſe/ das werde ich bey meinem gold-maͤdgen wieder anbringen. Nur der Actus mit der diamant-roſe wird auſſen bleiben/ denn dieſelben reden ſind vor mich zu hoch. Doch botz tauſend/ es koͤmmt ein neuer jungfer-ſtuͤrmer/ ich muß unterducken. (Colonus koͤmmt.) Col. Wertheſte Mercurie/ ich kan nicht viel worte machen Ein wort ein wort/ ein mann ein mann/ es iſt ihr bekandt/ was mein ſehnliches begehren iſt. Vulg. (guckt heraus) Der liebhaber gibt ſeine gedancken kuͤrtzer/ es iſt wahr/ ein fort ein fort/ ein mann ein mann. Merc. Monſieur hierinnen erweiſet er etwas/ wel- ches meiner natur am meiſten zukoͤmmet: ich halte von keinen weitlaͤufftigkeiten viel. Col. Die worte thun das wenigſte/ man muß auff die perſonen ſehen. Und da kan ich wol verſichern/ daß an unſerm hofe keiner ſeyn wird/ welcher mir an hohem ſtande und reichthum/ ja auch an der ungefaͤrb- ten liebe gegen ſie/ liebſte Mercurie/ koͤnne verglichen werden. Merc. Jch geſtehe es gerne/ ſeine verdienſte ſind ſo hoch/

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 619. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/635>, abgerufen am 22.11.2024.