Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.Des Lust-Spiels schlag zu thun/ so hat sich Mons. Salinus/ des HerrnReichs-Raths sohn allbereit zu einer rechtschaffenen liebe erkläret. Aqvil. Dieses begehren kan uns nicht mißfallen. Leo. Es ist nicht zu leugnen/ ein unverheyrathet frauenzimmer hat in der frembde grosse müh/ wofern sie allen eitlen argwohn überwinden will; Die beste zuflucht nimmt sie zu einer anständigen heyrath. Will. Jndessen wird mit gegenwärtiger person nicht zu eilen seyn/ alldieweil unser hof auch die unschuld einer jungfer beschützen kan. Parth. Was heute vollendet wird/ solches giebt uns morgen keine neue arbeit. Will. Was zu eilfertig beschlossen wird/ muß offt- mals den morgenden tag mit grösserer mühe verbessert werden. Parth. Doch dieser vorschlag wird sich schwerlich verbessern lassen. Will. Vielleicht sind mehr personen/ welche der Mercurie anstehen möchten. Aquil. Wir verspüren/ daß unser reichs-cantzler auch einen sohn hat/ welcher sich der Mercurie begehrt theilhafftig zumachen/ Mercurie/ meine tochter/ was sagst du? Merc. Jhre Majestät haben zu befehlen/ ich wil auch in meiner liebe gehorsam seyn. Aquil. Wir wollen aber/ daß du bey der freyen wahl gelassen werdest. Com. Jhre Majestät vergeben gnädigst/ daß die gute tochter in ihrer blödigkeit keinen gewissen schluß fassen kan. Aqvil.
Des Luſt-Spiels ſchlag zu thun/ ſo hat ſich Monſ. Salinus/ des HerꝛnReichs-Raths ſohn allbereit zu einer rechtſchaffenen liebe erklaͤret. Aqvil. Dieſes begehren kan uns nicht mißfallen. Leo. Es iſt nicht zu leugnen/ ein unverheyrathet frauenzimmer hat in der frembde groſſe muͤh/ wofern ſie allen eitlen argwohn uͤberwinden will; Die beſte zuflucht nimmt ſie zu einer anſtaͤndigen heyrath. Will. Jndeſſen wird mit gegenwaͤrtiger perſon nicht zu eilẽ ſeyn/ alldieweil unſer hof auch die unſchuld einer jungfer beſchuͤtzen kan. Parth. Was heute vollendet wird/ ſolches giebt uns morgen keine neue arbeit. Will. Was zu eilfertig beſchloſſen wird/ muß offt- mals den morgenden tag mit gꝛoͤſſerer muͤhe verbeſſert werden. Parth. Doch dieſer vorſchlag wird ſich ſchwerlich verbeſſern laſſen. Will. Vielleicht ſind mehr perſonen/ welche der Mercurie anſtehen moͤchten. Aquil. Wir verſpuͤren/ daß unſer reichs-cantzler auch einen ſohn hat/ welcher ſich der Mercurie begehrt theilhafftig zumachen/ Mercurie/ meine tochter/ was ſagſt du? Merc. Jhre Majeſtaͤt haben zu befehlen/ ich wil auch in meiner liebe gehorſam ſeyn. Aquil. Wir wollen aber/ daß du bey der freyen wahl gelaſſen werdeſt. Com. Jhre Majeſtaͤt vergeben gnaͤdigſt/ daß die gute tochter in ihrer bloͤdigkeit keinen gewiſſen ſchluß faſſen kan. Aqvil.
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Des Luſt-Spiels
ſchlag zu thun/ ſo hat ſich Monſ. Salinus/ des Herꝛn
Reichs-Raths ſohn allbereit zu einer rechtſchaffenen
liebe erklaͤret.
Aqvil. Dieſes begehren kan uns nicht mißfallen.
Leo. Es iſt nicht zu leugnen/ ein unverheyrathet
frauenzimmer hat in der frembde groſſe muͤh/ wofern
ſie allen eitlen argwohn uͤberwinden will; Die beſte
zuflucht nimmt ſie zu einer anſtaͤndigen heyrath.
Will. Jndeſſen wird mit gegenwaͤrtiger perſon
nicht zu eilẽ ſeyn/ alldieweil unſer hof auch die unſchuld
einer jungfer beſchuͤtzen kan.
Parth. Was heute vollendet wird/ ſolches giebt
uns morgen keine neue arbeit.
Will. Was zu eilfertig beſchloſſen wird/ muß offt-
mals den morgenden tag mit gꝛoͤſſerer muͤhe verbeſſert
werden.
Parth. Doch dieſer vorſchlag wird ſich ſchwerlich
verbeſſern laſſen.
Will. Vielleicht ſind mehr perſonen/ welche der
Mercurie anſtehen moͤchten.
Aquil. Wir verſpuͤren/ daß unſer reichs-cantzler
auch einen ſohn hat/ welcher ſich der Mercurie begehrt
theilhafftig zumachen/ Mercurie/ meine tochter/ was
ſagſt du?
Merc. Jhre Majeſtaͤt haben zu befehlen/ ich wil
auch in meiner liebe gehorſam ſeyn.
Aquil. Wir wollen aber/ daß du bey der freyen
wahl gelaſſen werdeſt.
Com. Jhre Majeſtaͤt vergeben gnaͤdigſt/ daß die
gute tochter in ihrer bloͤdigkeit keinen gewiſſen ſchluß
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