Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.Dritte Handlung. Gal. Jch nehme diesen wunsch mit danckbarn hertzen Der himmel laß uns beyde/ (an/ Jn gleich getheilter freude/ Und gleichgemeßnem wolergehn Nach aller lust beysammen stehn/ Daß auch dieselben die mirs gönnen/ Jn kurtzem gleichfalls folgen können/ Wofern ich diß erhalten kan So hat mein wunsch genung gethan. Ros. Doch schwester weil die hirten Einander noch bewirthen Und auff das allerbeste Dem schönen hochzeit-feste Beliebte folge leisten/ So wollen wir am meisten An unsre schuld gedencken Daß uns hernach geziemt ein kräntzgen zu verschencken. Gal. Wolan so sucht den schatten Der angenehmen matten Wo sich die stillen rosen Ohn unterlaß bemühn Den augen liebzukosen Und umb die wette blühn. Ros. Wir wollen an den bächen Die feuchten blumen brechen Die noch im frischen thaue Gleich als in perlen stehn Und in der gantzen aue Am letzten untergehn. Gal. Geht und beraubt die weidt Doch wenn ihr in der freude Und mitten in dem singen Die E e 4
Dritte Handlung. Gal. Jch nehme dieſen wunſch mit danckbarn hertzen Der himmel laß uns beyde/ (an/ Jn gleich getheilter freude/ Und gleichgemeßnem wolergehn Nach aller luſt beyſammen ſtehn/ Daß auch dieſelben die mirs goͤnnen/ Jn kurtzem gleichfalls folgen koͤnnen/ Wofern ich diß erhalten kan So hat mein wunſch genung gethan. Roſ. Doch ſchweſter weil die hirten Einander noch bewirthen Und auff das allerbeſte Dem ſchoͤnen hochzeit-feſte Beliebte folge leiſten/ So wollen wir am meiſten An unſre ſchuld gedencken Daß uns hernach geziemt ein kraͤntzgen zu verſchenckẽ. Gal. Wolan ſo ſucht den ſchatten Der angenehmen matten Wo ſich die ſtillen roſen Ohn unterlaß bemuͤhn Den augen liebzukoſen Und umb die wette bluͤhn. Roſ. Wir wollen an den baͤchen Die feuchten blumen brechen Die noch im friſchen thaue Gleich als in perlen ſtehn Und in der gantzen aue Am letzten untergehn. Gal. Geht und beraubt die weidt Doch wenn ihr in der freude Und mitten in dem ſingen Die E e 4
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Dritte Handlung.
Gal. Jch nehme dieſen wunſch mit danckbarn hertzen
Der himmel laß uns beyde/ (an/
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Und gleichgemeßnem wolergehn
Nach aller luſt beyſammen ſtehn/
Daß auch dieſelben die mirs goͤnnen/
Jn kurtzem gleichfalls folgen koͤnnen/
Wofern ich diß erhalten kan
So hat mein wunſch genung gethan.
Roſ. Doch ſchweſter weil die hirten
Einander noch bewirthen
Und auff das allerbeſte
Dem ſchoͤnen hochzeit-feſte
Beliebte folge leiſten/
So wollen wir am meiſten
An unſre ſchuld gedencken
Daß uns hernach geziemt ein kraͤntzgen zu verſchenckẽ.
Gal. Wolan ſo ſucht den ſchatten
Der angenehmen matten
Wo ſich die ſtillen roſen
Ohn unterlaß bemuͤhn
Den augen liebzukoſen
Und umb die wette bluͤhn.
Roſ. Wir wollen an den baͤchen
Die feuchten blumen brechen
Die noch im friſchen thaue
Gleich als in perlen ſtehn
Und in der gantzen aue
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Gal. Geht und beraubt die weidt
Doch wenn ihr in der freude
Und mitten in dem ſingen
Die
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/455>, abgerufen am 26.06.2024. |