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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Fünfftes Gespräch.
Die thut es unterm wische.

Jhr jungfern ihr wisset wohl wie ihr es macht. Da
steckt ihr ein kleines bißgen ins maul/ das eine mücke
verschleppen könte: Aber im schnuptuche habt ihr ein
stücke/ daran ein sieben und zwantzig jähriger mühl-
knappe erworgen möchte/ und stellt euch so dann als
wolt ihr das maul wischen. Witz/ damit steckt der bis-
sen im halse. Und das heist unter dem wisch verkaufft/
wie die bauren wenn sie etwas in die stadt bringen/ und
wollen es nicht ansagen/ so legen sie einen strohwisch
drüber. Doch ich muß singen.

3. Das ander sieht was länger aus
Als wie ein schwäntzgen an der maus.
Ergert euch nicht an dem gleichnüsse/ es geschach für-
wahr des reims wegen.
Das sol den junggesellen.
Denn bier und wein das füllt ihr maul/
Zum essen pflegen sie sich faul
Und langsam anzustellen.
Darüber hab ich nichts zu reden. Es ist niemand
der es läugnet. Vom essen tragen sie nicht viel nach
hause. Aber das ist nichts neues daß sie etliche tonnen
bier und wein durcheinander im bauche collegialiter
zum hochzeithause hinaus schleppen.

4. Das dritt' ist gar ein niedlich ding
Und gleist als wie ein silberling/
Das war wieder propter tythmum. Jch gebe es latei-
nisch daß mich die jungfern nicht auslachen.
Jn seinen netten schalen/
Mit diesen sol zu jener zeit
Jn seiner grösten erbarkeit
Der herr brautdiener pralen.
Ja

Fuͤnfftes Geſpraͤch.
Die thut es unterm wiſche.

Jhr jungfern ihr wiſſet wohl wie ihr es macht. Da
ſteckt ihr ein kleines bißgen ins maul/ das eine muͤcke
verſchleppen koͤnte: Aber im ſchnuptuche habt ihr ein
ſtuͤcke/ daran ein ſieben und zwantzig jaͤhriger muͤhl-
knappe erworgen moͤchte/ und ſtellt euch ſo dann als
wolt ihr das maul wiſchen. Witz/ damit ſteckt der biſ-
ſen im halſe. Und das heiſt unter dem wiſch verkaufft/
wie die bauren wenn ſie etwas in die ſtadt bringen/ und
wollen es nicht anſagen/ ſo legen ſie einen ſtrohwiſch
druͤber. Doch ich muß ſingen.

3. Das ander ſieht was laͤnger aus
Als wie ein ſchwaͤntzgen an der maus.
Ergert euch nicht an dem gleichnuͤſſe/ es geſchach fuͤr-
wahr des reims wegen.
Das ſol den junggeſellen.
Denn bier und wein das fuͤllt ihr maul/
Zum eſſen pflegen ſie ſich faul
Und langſam anzuſtellen.
Daruͤber hab ich nichts zu reden. Es iſt niemand
der es laͤugnet. Vom eſſen tragen ſie nicht viel nach
hauſe. Aber das iſt nichts neues daß ſie etliche tonnen
bier und wein durcheinander im bauche collegialiter
zum hochzeithauſe hinaus ſchleppen.

4. Das dritt’ iſt gar ein niedlich ding
Und gleiſt als wie ein ſilberling/
Das war wieder propter tythmum. Jch gebe es latei-
niſch daß mich die jungfern nicht auslachen.
Jn ſeinen netten ſchalen/
Mit dieſen ſol zu jener zeit
Jn ſeiner groͤſten erbarkeit
Der herr brautdiener pralen.
Ja
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[415/0431] Fuͤnfftes Geſpraͤch. Die thut es unterm wiſche. Jhr jungfern ihr wiſſet wohl wie ihr es macht. Da ſteckt ihr ein kleines bißgen ins maul/ das eine muͤcke verſchleppen koͤnte: Aber im ſchnuptuche habt ihr ein ſtuͤcke/ daran ein ſieben und zwantzig jaͤhriger muͤhl- knappe erworgen moͤchte/ und ſtellt euch ſo dann als wolt ihr das maul wiſchen. Witz/ damit ſteckt der biſ- ſen im halſe. Und das heiſt unter dem wiſch verkaufft/ wie die bauren wenn ſie etwas in die ſtadt bringen/ und wollen es nicht anſagen/ ſo legen ſie einen ſtrohwiſch druͤber. Doch ich muß ſingen. 3. Das ander ſieht was laͤnger aus Als wie ein ſchwaͤntzgen an der maus. Ergert euch nicht an dem gleichnuͤſſe/ es geſchach fuͤr- wahr des reims wegen. Das ſol den junggeſellen. Denn bier und wein das fuͤllt ihr maul/ Zum eſſen pflegen ſie ſich faul Und langſam anzuſtellen. Daruͤber hab ich nichts zu reden. Es iſt niemand der es laͤugnet. Vom eſſen tragen ſie nicht viel nach hauſe. Aber das iſt nichts neues daß ſie etliche tonnen bier und wein durcheinander im bauche collegialiter zum hochzeithauſe hinaus ſchleppen. 4. Das dritt’ iſt gar ein niedlich ding Und gleiſt als wie ein ſilberling/ Das war wieder propter tythmum. Jch gebe es latei- niſch daß mich die jungfern nicht auslachen. Jn ſeinen netten ſchalen/ Mit dieſen ſol zu jener zeit Jn ſeiner groͤſten erbarkeit Der herr brautdiener pralen. Ja

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/431>, abgerufen am 25.11.2024.