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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Uberfl. gedancken andere gattung
Ob ich was guts bekommen soll/
Und solte mir was zugehören/
So lasst mirs nur fein bald bescheren.

2. Jch esse keine pfefferkuchen/
Jch mag auch keine mandelkern/
Und was die kleinen kinder suchen
Dasselbe nehm ich gar nicht gern:
Wenn ich nur in mein kaltes bette
So einen hübschen wärmstein hätte.
3. Jch fürchte mich so vor der kälte/
Dieweil ich armer hampelmann
Des winters boßheit stets entgelte/
Die ich doch nicht verbieten kan.
Drum muß ich mich im bette kräncken
Und an den süssen wärmstein dencken.
4. Das feuer mag im ofen brennen/
Das bette mag darneben stehn/
So muß ich doch allzeit bekennen
Die kälte wil mir nicht vergehn:
Denn alles schlägt mit grossem schmertzen
Mir gar zu tieff zu meinem hertzen.
5. Und wo ich keinen wärmstein habe/
So laßt es nur ein pfänngen seyn/
Und leget mir zur liebsten gabe
Ein bißgen warme kohlen drein/
Damit ich nicht vergebens harre
Und als ein hartes scheit verstarre.
6. Fürwahr ich seh an meinen händen
Wie ein gebackner pickling aus/
Und sperre mich an allen enden
Wie ein verdorter nessel-strauß:
Denn alles ist so trefflich theuer/
Und

Uberfl. gedancken andere gattung
Ob ich was guts bekommen ſoll/
Und ſolte mir was zugehoͤren/
So laſſt mirs nur fein bald beſcheren.

2. Jch eſſe keine pfefferkuchen/
Jch mag auch keine mandelkern/
Und was die kleinen kinder ſuchen
Daſſelbe nehm ich gar nicht gern:
Wenn ich nur in mein kaltes bette
So einen huͤbſchen waͤrmſtein haͤtte.
3. Jch fuͤrchte mich ſo vor der kaͤlte/
Dieweil ich armer hampelmann
Des winters boßheit ſtets entgelte/
Die ich doch nicht verbieten kan.
Drum muß ich mich im bette kraͤncken
Und an den ſuͤſſen waͤrmſtein dencken.
4. Das feuer mag im ofen brennen/
Das bette mag darneben ſtehn/
So muß ich doch allzeit bekennen
Die kaͤlte wil mir nicht vergehn:
Denn alles ſchlaͤgt mit groſſem ſchmertzen
Mir gar zu tieff zu meinem hertzen.
5. Und wo ich keinen waͤrmſtein habe/
So laßt es nur ein pfaͤnngen ſeyn/
Und leget mir zur liebſten gabe
Ein bißgen warme kohlen drein/
Damit ich nicht vergebens harre
Und als ein hartes ſcheit verſtarre.
6. Fuͤrwahr ich ſeh an meinen haͤnden
Wie ein gebackner pickling aus/
Und ſperre mich an allen enden
Wie ein verdorter neſſel-ſtrauß:
Denn alles iſt ſo trefflich theuer/
Und
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[412/0428] Uberfl. gedancken andere gattung Ob ich was guts bekommen ſoll/ Und ſolte mir was zugehoͤren/ So laſſt mirs nur fein bald beſcheren. 2. Jch eſſe keine pfefferkuchen/ Jch mag auch keine mandelkern/ Und was die kleinen kinder ſuchen Daſſelbe nehm ich gar nicht gern: Wenn ich nur in mein kaltes bette So einen huͤbſchen waͤrmſtein haͤtte. 3. Jch fuͤrchte mich ſo vor der kaͤlte/ Dieweil ich armer hampelmann Des winters boßheit ſtets entgelte/ Die ich doch nicht verbieten kan. Drum muß ich mich im bette kraͤncken Und an den ſuͤſſen waͤrmſtein dencken. 4. Das feuer mag im ofen brennen/ Das bette mag darneben ſtehn/ So muß ich doch allzeit bekennen Die kaͤlte wil mir nicht vergehn: Denn alles ſchlaͤgt mit groſſem ſchmertzen Mir gar zu tieff zu meinem hertzen. 5. Und wo ich keinen waͤrmſtein habe/ So laßt es nur ein pfaͤnngen ſeyn/ Und leget mir zur liebſten gabe Ein bißgen warme kohlen drein/ Damit ich nicht vergebens harre Und als ein hartes ſcheit verſtarre. 6. Fuͤrwahr ich ſeh an meinen haͤnden Wie ein gebackner pickling aus/ Und ſperre mich an allen enden Wie ein verdorter neſſel-ſtrauß: Denn alles iſt ſo trefflich theuer/ Und

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/428>, abgerufen am 22.11.2024.