Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

Bild:
<< vorherige Seite
Fünffte Handlung.
setze/ so sehr will ich mich bemühen/ E. M. zu erwei-
sen/ daß die teutsche treu auch in fremden grund und
boden bekleiben kan.
Carl. Wir sind euer treu versichert genug/ nehmet
nur/ zu bekräfftigung unserer gnädigsten erkäntniß/
diesen geringen anfang einiger belohnung und em-
pfanget diesen stab/ als stadthalter von Calabrien.
Flor. E. M. ist wie ein gesegneter stern/ der mit seinem
heilsamen einflusse auch die geringsten klee-blätt-
gen nicht unerqvicket läst.
Carl. So lang/ als Carl König/ soll Graf Heinrich
keinem klee-blatte zuvergleichen seyn.
Flor. Derohalben/ E. M. zu gehorsamster folge/
nehm ich die aufgetragene ehre in tieffster demuth
an/ und verpfände bey derselben alles/ was mein
leben und meine ehre betreffen kan.
Carl. Habt ihr noch was mehr zu fordern/ so entdeckt
nur euer gemüth/ und seyd gewiß/ daß wir euren
vortheil auch mit unserm schaden befördern wollen.
Flor. Mein hertz wird ohne diß durch die vielfältige
wohlthaten/ gleich als durch einen hefftigen platz-
regen/ zur erden gebäuget: doch E. M. unbegreiff-
liche gnade ferner zu versuchen/ so bitte ich gegen-
wärtigen Justinian zu vermögen/ daß er in die hey-
rath zwischen mir und seiner geliebten fräulein
schwester willigen wolle.
Carl. Jhr habt beyderseits einander wohl verdient;
doch Printz/ eure meynung wird hier vonnöthen
seyn.
Just. Großmächtigster König und Herr! ich kan mei-
ne schwester niemahls besser versorgt wissen/ als
wann sie E. M. zur belohnung/ und Graf Heinri-
chen
R 4
Fuͤnffte Handlung.
ſetze/ ſo ſehr will ich mich bemuͤhen/ E. M. zu erwei-
ſen/ daß die teutſche treu auch in fremden grund und
boden bekleiben kan.
Carl. Wir ſind euer treu verſichert genug/ nehmet
nur/ zu bekraͤfftigung unſerer gnaͤdigſten eꝛkaͤntniß/
dieſen geringen anfang einiger belohnung und em-
pfanget dieſen ſtab/ als ſtadthalter von Calabrien.
Flor. E. M. iſt wie ein geſegneter ſtern/ der mit ſeinem
heilſamen einfluſſe auch die geringſten klee-blaͤtt-
gen nicht unerqvicket laͤſt.
Carl. So lang/ als Carl Koͤnig/ ſoll Graf Heinrich
keinem klee-blatte zuvergleichen ſeyn.
Flor. Derohalben/ E. M. zu gehorſamſter folge/
nehm ich die aufgetragene ehre in tieffſter demuth
an/ und verpfaͤnde bey derſelben alles/ was mein
leben und meine ehre betreffen kan.
Carl. Habt ihr noch was mehr zu fordern/ ſo entdeckt
nur euer gemuͤth/ und ſeyd gewiß/ daß wir euren
vortheil auch mit unſerm ſchaden befoͤrdern wollen.
Flor. Mein hertz wird ohne diß durch die vielfaͤltige
wohlthaten/ gleich als durch einen hefftigen platz-
regen/ zur erden gebaͤuget: doch E. M. unbegreiff-
liche gnade ferner zu verſuchen/ ſo bitte ich gegen-
waͤrtigen Juſtinian zu vermoͤgen/ daß er in die hey-
rath zwiſchen mir und ſeiner geliebten fraͤulein
ſchweſter willigen wolle.
Carl. Jhr habt beyderſeits einander wohl verdient;
doch Printz/ eure meynung wird hier vonnoͤthen
ſeyn.
Juſt. Großmaͤchtigſter Koͤnig und Heꝛr! ich kan mei-
ne ſchweſter niemahls beſſer verſorgt wiſſen/ als
wann ſie E. M. zur belohnung/ und Graf Heinri-
chen
R 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="3">
          <sp who="#FL">
            <p><pb facs="#f0279" n="263"/><fw place="top" type="header">Fu&#x0364;nffte Handlung.</fw><lb/>
&#x017F;etze/ &#x017F;o &#x017F;ehr will ich mich bemu&#x0364;hen/ E. M. zu erwei-<lb/>
&#x017F;en/ daß die teut&#x017F;che treu auch in fremden grund und<lb/>
boden bekleiben kan.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CAR">
            <speaker>Carl.</speaker>
            <p>Wir &#x017F;ind euer treu ver&#x017F;ichert genug/ nehmet<lb/>
nur/ zu bekra&#x0364;fftigung un&#x017F;erer gna&#x0364;dig&#x017F;ten e&#xA75B;ka&#x0364;ntniß/<lb/>
die&#x017F;en geringen anfang einiger belohnung und em-<lb/>
pfanget die&#x017F;en &#x017F;tab/ als &#x017F;tadthalter von Calabrien.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FL">
            <speaker>Flor.</speaker>
            <p>E. M. i&#x017F;t wie ein ge&#x017F;egneter &#x017F;tern/ der mit &#x017F;einem<lb/>
heil&#x017F;amen einflu&#x017F;&#x017F;e auch die gering&#x017F;ten klee-bla&#x0364;tt-<lb/>
gen nicht unerqvicket la&#x0364;&#x017F;t.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CAR">
            <speaker>Carl.</speaker>
            <p>So lang/ als Carl Ko&#x0364;nig/ &#x017F;oll Graf Heinrich<lb/>
keinem klee-blatte zuvergleichen &#x017F;eyn.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FL">
            <speaker>Flor.</speaker>
            <p>Derohalben/ E. M. zu gehor&#x017F;am&#x017F;ter folge/<lb/>
nehm ich die aufgetragene ehre in tieff&#x017F;ter demuth<lb/>
an/ und verpfa&#x0364;nde bey der&#x017F;elben alles/ was mein<lb/>
leben und meine ehre betreffen kan.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CAR">
            <speaker>Carl.</speaker>
            <p>Habt ihr noch was mehr zu fordern/ &#x017F;o entdeckt<lb/>
nur euer gemu&#x0364;th/ und &#x017F;eyd gewiß/ daß wir euren<lb/>
vortheil auch mit un&#x017F;erm &#x017F;chaden befo&#x0364;rdern wollen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FL">
            <speaker>Flor.</speaker>
            <p>Mein hertz wird ohne diß durch die vielfa&#x0364;ltige<lb/>
wohlthaten/ gleich als durch einen hefftigen platz-<lb/>
regen/ zur erden geba&#x0364;uget: doch E. M. unbegreiff-<lb/>
liche gnade ferner zu ver&#x017F;uchen/ &#x017F;o bitte ich gegen-<lb/>
wa&#x0364;rtigen Ju&#x017F;tinian zu vermo&#x0364;gen/ daß er in die hey-<lb/>
rath zwi&#x017F;chen mir und &#x017F;einer geliebten fra&#x0364;ulein<lb/>
&#x017F;chwe&#x017F;ter willigen wolle.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CAR">
            <speaker>Carl.</speaker>
            <p>Jhr habt beyder&#x017F;eits einander wohl verdient;<lb/>
doch Printz/ eure meynung wird hier vonno&#x0364;then<lb/>
&#x017F;eyn.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JU">
            <speaker>Ju&#x017F;t.</speaker>
            <p>Großma&#x0364;chtig&#x017F;ter Ko&#x0364;nig und He&#xA75B;r! ich kan mei-<lb/>
ne &#x017F;chwe&#x017F;ter niemahls be&#x017F;&#x017F;er ver&#x017F;orgt wi&#x017F;&#x017F;en/ als<lb/>
wann &#x017F;ie E. M. zur belohnung/ und Graf Heinri-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">R 4</fw><fw place="bottom" type="catch">chen</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[263/0279] Fuͤnffte Handlung. ſetze/ ſo ſehr will ich mich bemuͤhen/ E. M. zu erwei- ſen/ daß die teutſche treu auch in fremden grund und boden bekleiben kan. Carl. Wir ſind euer treu verſichert genug/ nehmet nur/ zu bekraͤfftigung unſerer gnaͤdigſten eꝛkaͤntniß/ dieſen geringen anfang einiger belohnung und em- pfanget dieſen ſtab/ als ſtadthalter von Calabrien. Flor. E. M. iſt wie ein geſegneter ſtern/ der mit ſeinem heilſamen einfluſſe auch die geringſten klee-blaͤtt- gen nicht unerqvicket laͤſt. Carl. So lang/ als Carl Koͤnig/ ſoll Graf Heinrich keinem klee-blatte zuvergleichen ſeyn. Flor. Derohalben/ E. M. zu gehorſamſter folge/ nehm ich die aufgetragene ehre in tieffſter demuth an/ und verpfaͤnde bey derſelben alles/ was mein leben und meine ehre betreffen kan. Carl. Habt ihr noch was mehr zu fordern/ ſo entdeckt nur euer gemuͤth/ und ſeyd gewiß/ daß wir euren vortheil auch mit unſerm ſchaden befoͤrdern wollen. Flor. Mein hertz wird ohne diß durch die vielfaͤltige wohlthaten/ gleich als durch einen hefftigen platz- regen/ zur erden gebaͤuget: doch E. M. unbegreiff- liche gnade ferner zu verſuchen/ ſo bitte ich gegen- waͤrtigen Juſtinian zu vermoͤgen/ daß er in die hey- rath zwiſchen mir und ſeiner geliebten fraͤulein ſchweſter willigen wolle. Carl. Jhr habt beyderſeits einander wohl verdient; doch Printz/ eure meynung wird hier vonnoͤthen ſeyn. Juſt. Großmaͤchtigſter Koͤnig und Heꝛr! ich kan mei- ne ſchweſter niemahls beſſer verſorgt wiſſen/ als wann ſie E. M. zur belohnung/ und Graf Heinri- chen R 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die für das DTA ausgewählte Ausgabe von 1701 vere… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/279
Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/279>, abgerufen am 16.07.2024.