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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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2. Da ist freude/ da ist lustigkeit/
Da vergißt man alles hertzeleid:
Leib und seele kommt zusammen:
Mancher giebet nur die hand/
Und wird durch die liebes-flammen
Unversehens angebrannt.
3. Wie liebäugelt mancher courtisan
Eh er sich ins tantzen finden kan.
Seht wie kömmt er auffgezogen/
Mäulgen geben darff er nicht/
Weil sie mit dem ellenbogen.
Jhn in das gesichte sticht.
4. Endlich kömmt die fiedel auf den platz/
Da erwischt ein jeder seinen schatz:
Dieser geht als wie auf kohlen/
Der macht einen blossen paß/
Jener schneidet capriolen/
Dieser knickt ohn unterlaß.
5. Mancher setzt die beine gar zu krumm/
Einer springt nur um das Mädgen rumm/
Dieser tantzet im gewichte/
Jener schont die neuen schuh/
Dieser kehrt ihr das gesichte/
Jener gar den fertzer zu.
6. Wann ein mädgen in der einsamkeit
Stille sitzt und welcke rüben schneidt/
Kommen bald die tütschemütter/
Und erwischet mit verbruß
Jrgend einen armen ritter
Der die lücke büssen muß.
7. Also wird das liebe geld verthan/
Biß man keinen tantz mehr zahlen kan/
Da spricht man es sey zu späte/
Giebt zum abschied einen kuß/
Weil
2. Da iſt freude/ da iſt luſtigkeit/
Da vergißt man alles hertzeleid:
Leib und ſeele kommt zuſammen:
Mancher giebet nur die hand/
Und wird durch die liebes-flammen
Unverſehens angebrannt.
3. Wie liebaͤugelt mancher courtiſan
Eh er ſich ins tantzen finden kan.
Seht wie koͤmmt er auffgezogen/
Maͤulgen geben darff er nicht/
Weil ſie mit dem ellenbogen.
Jhn in das geſichte ſticht.
4. Endlich koͤmmt die fiedel auf den platz/
Da erwiſcht ein jeder ſeinen ſchatz:
Dieſer geht als wie auf kohlen/
Der macht einen bloſſen paß/
Jener ſchneidet capriolen/
Dieſer knickt ohn unterlaß.
5. Mancher ſetzt die beine gar zu krumm/
Einer ſpringt nur um das Maͤdgen rumm/
Dieſer tantzet im gewichte/
Jener ſchont die neuen ſchuh/
Dieſer kehrt ihr das geſichte/
Jener gar den fertzer zu.
6. Wann ein maͤdgen in der einſamkeit
Stille ſitzt und welcke ruͤben ſchneidt/
Kommen bald die tuͤtſchemuͤtter/
Und erwiſchet mit verbruß
Jrgend einen armen ritter
Der die luͤcke buͤſſen muß.
7. Alſo wird das liebe geld verthan/
Biß man keinen tantz mehr zahlen kan/
Da ſpricht man es ſey zu ſpaͤte/
Giebt zum abſchied einen kuß/
Weil
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[0027] 2. Da iſt freude/ da iſt luſtigkeit/ Da vergißt man alles hertzeleid: Leib und ſeele kommt zuſammen: Mancher giebet nur die hand/ Und wird durch die liebes-flammen Unverſehens angebrannt. 3. Wie liebaͤugelt mancher courtiſan Eh er ſich ins tantzen finden kan. Seht wie koͤmmt er auffgezogen/ Maͤulgen geben darff er nicht/ Weil ſie mit dem ellenbogen. Jhn in das geſichte ſticht. 4. Endlich koͤmmt die fiedel auf den platz/ Da erwiſcht ein jeder ſeinen ſchatz: Dieſer geht als wie auf kohlen/ Der macht einen bloſſen paß/ Jener ſchneidet capriolen/ Dieſer knickt ohn unterlaß. 5. Mancher ſetzt die beine gar zu krumm/ Einer ſpringt nur um das Maͤdgen rumm/ Dieſer tantzet im gewichte/ Jener ſchont die neuen ſchuh/ Dieſer kehrt ihr das geſichte/ Jener gar den fertzer zu. 6. Wann ein maͤdgen in der einſamkeit Stille ſitzt und welcke ruͤben ſchneidt/ Kommen bald die tuͤtſchemuͤtter/ Und erwiſchet mit verbruß Jrgend einen armen ritter Der die luͤcke buͤſſen muß. 7. Alſo wird das liebe geld verthan/ Biß man keinen tantz mehr zahlen kan/ Da ſpricht man es ſey zu ſpaͤte/ Giebt zum abſchied einen kuß/ Weil

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/27>, abgerufen am 24.11.2024.