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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Andere Handlung.
Bel. Es ist wahr ich bin nicht Floretto.
Cl. Das sind vortreffliche reden.
Bel. Und das ist eine vortreffliche liebe.
Cl. Sieh da närrgen/ wilst du ein höltzgen haben?
Bel. Sieh da mühmgen/ wilst du den Floretto haben?
Cl. Was heissen aber die kinderpossen?
Bel. Verliebten leuten kans niemand recht machen.
Cl. Das kömmt gar dürre.
Bel. Wann man sich in einem knecht verliebt.
Cl. Und wem geht dieß an?
Bel. Die jenige die mit dir redet.
Cl. Jst Rodoman ein knecht?
Bel. Wann Floretto seine kleider anzeucht.
Clar. Jch muß lachen.
Bel. Das weinen stünde dir besser an.
Clar. Hab ich nicht ein kluges mühmgen?
Bel. Wann ich die klugheit verlohren hätte/ so suchte
ich sie schwerlich bey dir wieder.
Clar. Was hastu denn jetzund bey mir zu suchen?
Bel. Die ehre will ich suchen welche du einem gerin-
gen knecht aufopfferst.
Clar. So darff ich meinen knecht nicht vexieren?
Bel. Aber nicht liebes-händel mit ihm treiben.
Clar. Das thu ich nicht.
Bel. So lang/ als Floretto nicht wil.
Cl. Du hörest allezeit das gras wachsen.
Bel. Ach Clarisse/ Clarisse! es stehet schlecht genung
daß du deinen ehrenstand in abgrund der knechti-
schen verachtung erniedrigen wilst/ solte sich eine sol-
che ansehnliche und berühmte dame nicht eher in
den finger beissen/ als daß sie ihrem nahmen so einen
unerträglichen schimpff anziehen wolte?
Clar.
O 3
Andere Handlung.
Bel. Es iſt wahr ich bin nicht Floretto.
Cl. Das ſind vortreffliche reden.
Bel. Und das iſt eine vortreffliche liebe.
Cl. Sieh da naͤrrgen/ wilſt du ein hoͤltzgen haben?
Bel. Sieh da muͤhmgen/ wilſt du den Floretto haben?
Cl. Was heiſſen aber die kinderpoſſen?
Bel. Verliebten leuten kans niemand recht machen.
Cl. Das koͤmmt gar duͤrre.
Bel. Wann man ſich in einem knecht verliebt.
Cl. Und wem geht dieß an?
Bel. Die jenige die mit dir redet.
Cl. Jſt Rodoman ein knecht?
Bel. Wann Floretto ſeine kleider anzeucht.
Clar. Jch muß lachen.
Bel. Das weinen ſtuͤnde dir beſſer an.
Clar. Hab ich nicht ein kluges muͤhmgen?
Bel. Wann ich die klugheit verlohren haͤtte/ ſo ſuchte
ich ſie ſchwerlich bey dir wieder.
Clar. Was haſtu denn jetzund bey mir zu ſuchen?
Bel. Die ehre will ich ſuchen welche du einem gerin-
gen knecht aufopfferſt.
Clar. So darff ich meinen knecht nicht vexieren?
Bel. Aber nicht liebes-haͤndel mit ihm treiben.
Clar. Das thu ich nicht.
Bel. So lang/ als Floretto nicht wil.
Cl. Du hoͤreſt allezeit das gras wachſen.
Bel. Ach Clariſſe/ Clariſſe! es ſtehet ſchlecht genung
daß du deinen ehrenſtand in abgrund der knechti-
ſchen veꝛachtung erniedrigen wilſt/ ſolte ſich eine ſol-
che anſehnliche und beruͤhmte dame nicht eher in
den finger beiſſen/ als daß ſie ihrem nahmen ſo einen
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Clar.
O 3
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[213/0229] Andere Handlung. Bel. Es iſt wahr ich bin nicht Floretto. Cl. Das ſind vortreffliche reden. Bel. Und das iſt eine vortreffliche liebe. Cl. Sieh da naͤrrgen/ wilſt du ein hoͤltzgen haben? Bel. Sieh da muͤhmgen/ wilſt du den Floretto haben? Cl. Was heiſſen aber die kinderpoſſen? Bel. Verliebten leuten kans niemand recht machen. Cl. Das koͤmmt gar duͤrre. Bel. Wann man ſich in einem knecht verliebt. Cl. Und wem geht dieß an? Bel. Die jenige die mit dir redet. Cl. Jſt Rodoman ein knecht? Bel. Wann Floretto ſeine kleider anzeucht. Clar. Jch muß lachen. Bel. Das weinen ſtuͤnde dir beſſer an. Clar. Hab ich nicht ein kluges muͤhmgen? Bel. Wann ich die klugheit verlohren haͤtte/ ſo ſuchte ich ſie ſchwerlich bey dir wieder. Clar. Was haſtu denn jetzund bey mir zu ſuchen? Bel. Die ehre will ich ſuchen welche du einem gerin- gen knecht aufopfferſt. Clar. So darff ich meinen knecht nicht vexieren? Bel. Aber nicht liebes-haͤndel mit ihm treiben. Clar. Das thu ich nicht. Bel. So lang/ als Floretto nicht wil. Cl. Du hoͤreſt allezeit das gras wachſen. Bel. Ach Clariſſe/ Clariſſe! es ſtehet ſchlecht genung daß du deinen ehrenſtand in abgrund der knechti- ſchen veꝛachtung erniedrigen wilſt/ ſolte ſich eine ſol- che anſehnliche und beruͤhmte dame nicht eher in den finger beiſſen/ als daß ſie ihrem nahmen ſo einen unertraͤglichen ſchimpff anziehen wolte? Clar. O 3

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/229>, abgerufen am 24.11.2024.