Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.Doch kommt er nur dahin/ wohin der Florindo sahe die Kunststücke mit sonder- CAP. B jv
Doch kommt er nur dahin/ wohin der Florindo ſahe die Kunſtſtuͤcke mit ſonder- CAP. B jv
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Doch kommt er nur dahin/ wohin der
Gaul begehrt.
Florindo ſahe die Kunſtſtuͤcke mit ſonder-
lichen Freuden an/ und vermeinte nun/ es waͤre
ſeine muͤhſame Reiſe glücklich abgelauffen/ und
wuͤrde er nun innerhalb 14. Tagen ſeine Lieb-
ſte zu ſehen bekommen. Aber Gelanor halff
ihm bald aus dem Traume/ es waͤre noch lan-
ge nicht an dem/ daß er von dem aͤrgſten Nar-
ren in der Welt urtheilen koͤnte/ ob er ſchon et-
liche Proben von rechtſchaffenen Weiber-
Narren angetroffen haͤtte. Er muͤßte noch
weiter dran / ehe er die Zahl auf neun und
neuntzig braͤchte. Ja Eurylas brachte einen
artigen Poſſen zu Marckte/ Jn Warheit/ ſag-
te er/ Monſ. Florindo, wo er ſich ſeine Liebſte
zu ſehr einnehmen laͤſt/ ſo muͤſſen wir uͤber die
drey Felder noch eines bauen/ da er hinein ge-
mahlt wird. Gelanor lachte und bot ſich an
die Uberſchrifft zu machen: Der Mahler ſelbſt
trat ihm ins Geſichte/ als wolte er ſchon auf
den Grund-Riß ſtudiren Mit einem Worte/
der Haͤndel wurden ſo viel/ daß Florindo zu-
ſagte/ er wolte die Liebſte zu Hauſe des ihrigen
gern warten laſſen/ ſie ſolten ihn nur nicht in
das Narren-Regiſter mit einſchreiben/ wegen
der Reiſe moͤchte es nach ihrem Gefallen lang
oder kurtz waͤhren.
CAP.
B jv
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