Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
Euryl. Hat er mir keinen Boten geschickt/ so wil ichs thun/ und wil selbst mein grosser Bote seyn. Mops. Solchen Boten pfleget man schlecht zulohnen. Eury- P iij
Euryl. Hat er mir keinen Boten geſchickt/ ſo wil ichs thun/ und wil ſelbſt mein groſſer Bote ſeyn. Mopſ. Solchen Boten pfleget man ſchlecht zulohnen. Eury- P iij
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drum hatte er ſeine Luſt/ daß er ihm noch mehꝛ
Verdruß er wecken ſolte/ und ſagte/ mein Herꝛ/
hat er nichts ſuͤſſes geſſen/ ſo hat er doch vor
dem Eſſen ſuͤſſen Wein getruncken. Dieſer
fuhr ungeſtuͤm̃ herauß/ es haͤtte ihm niemand
ſeinen Wein vorzuwerffen/ haͤtte er was ge-
truncken/ ſo waͤre es auch von ſeinem Gelde
bezahlet worden/ es gienge einen andern nichts
daran ab/ was er endlich verzehren wolte.
Eurylas der hoͤhniſche Gaſt hatte den Trotzer
auf dem rechten Wege/ dannenhero winckte er
auch den andern/ abſonderlich dem Florindo,
ſie moͤchten nichts darzwiſchen reden/ daduꝛch
die Luſt verderbet wuͤrde/ und ſagte hingegen/
der Herr habe keinen Ungefallen an meinem
Schertze/ die Freundſchafft/ die ich bey ihm
verlange gibt mir Anlaß darzu. Deꝛ gute Mo-
plus warff das Maul auff und ſagte/ er haͤtte
ihm noch keinen Boten geſchickt/ der ihn um
die Freundſchafft anſprechen ſolte. Und viel-
leicht ſchickt ſichs/ daß wir das gantze Geſpraͤ-
che ordentlich fortſetzen.
Euryl. Hat er mir keinen Boten geſchickt/
ſo wil ichs thun/ und wil ſelbſt mein groſſer
Bote ſeyn.
Mopſ. Solchen Boten pfleget man ſchlecht
zulohnen.
Eury-
P iij
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