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Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.

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erweisen lassen/ gleich wohl blieb es ein Pferd
und ward an sich selbst zu keinen Fürsten. Al-
so wenn Gott einen Fuchs/ einen Wolff/ eine
Sau/ einen Esel oder wohl gar eine Fleder-
mauß von den Menschen zur Straffe will ge-
ehret wissen/ so ist es zwar billig/ daß man Got-
tes willen mit gantzen Hertzen erfüllt/ doch
das unvernünfftige Thier wird deßwegen
kein Mensch. Ja es geht endlich wie mit dem
Attila, der nennete sich Flagellum Dei; Aber
nun liegt die Ruth im Höllischen Feuer und
brennet. Wie ein Vater! wenn er die Ru-
the gegen die Kinder gebrauchet hat/ sie zu letzt
in den Ofen wirfft. Mehr dergleichen wur-
den vorgebracht/ biß die Compagnie auf ei-
nen andern Discurs gerieth/ und endlich vom
Wirthe vernahm/ wie daß instehende Woche
eine grosse Hochzeit/ und auch ein groß Lei-
chenbegängniß würde angestellet werden.
Weil nun ein ied weder ohn disem gern auß-
geruhet hantte/ ward alsobald beschlossen/ beyde
Actus in Augenschein zu nehmen.

CAP. XXXI.

NUn hatten sich bey währender Mahlzeit
etliche Kerlen in die Stube gefunden/

welche
M


erweiſen laſſen/ gleich wohl blieb es ein Pferd
und ward an ſich ſelbſt zu keinen Fuͤrſten. Al-
ſo wenn Gott einen Fuchs/ einen Wolff/ eine
Sau/ einen Eſel oder wohl gar eine Fleder-
mauß von den Menſchen zur Straffe will ge-
ehret wiſſen/ ſo iſt es zwar billig/ daß man Got-
tes willen mit gantzen Hertzen erfuͤllt/ doch
das unvernuͤnfftige Thier wird deßwegen
kein Menſch. Ja es geht endlich wie mit dem
Attila, der nennete ſich Flagellum Dei; Aber
nun liegt die Ruth im Hoͤlliſchen Feuer und
brennet. Wie ein Vater! wenn er die Ru-
the gegen die Kinder gebrauchet hat/ ſie zu letzt
in den Ofen wirfft. Mehr dergleichen wur-
den vorgebracht/ biß die Compagnie auf ei-
nen andern Diſcurs gerieth/ und endlich vom
Wirthe vernahm/ wie daß inſtehende Woche
eine groſſe Hochzeit/ und auch ein groß Lei-
chenbegaͤngniß wuͤrde angeſtellet werden.
Weil nun ein ied weder ohn diſem gern auß-
geruhet hãtte/ ward alſobald beſchloſſen/ beyde
Actus in Augenſchein zu nehmen.

CAP. XXXI.

NUn hatten ſich bey waͤhrender Mahlzeit
etliche Kerlen in die Stube gefunden/

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[265/0271] erweiſen laſſen/ gleich wohl blieb es ein Pferd und ward an ſich ſelbſt zu keinen Fuͤrſten. Al- ſo wenn Gott einen Fuchs/ einen Wolff/ eine Sau/ einen Eſel oder wohl gar eine Fleder- mauß von den Menſchen zur Straffe will ge- ehret wiſſen/ ſo iſt es zwar billig/ daß man Got- tes willen mit gantzen Hertzen erfuͤllt/ doch das unvernuͤnfftige Thier wird deßwegen kein Menſch. Ja es geht endlich wie mit dem Attila, der nennete ſich Flagellum Dei; Aber nun liegt die Ruth im Hoͤlliſchen Feuer und brennet. Wie ein Vater! wenn er die Ru- the gegen die Kinder gebrauchet hat/ ſie zu letzt in den Ofen wirfft. Mehr dergleichen wur- den vorgebracht/ biß die Compagnie auf ei- nen andern Diſcurs gerieth/ und endlich vom Wirthe vernahm/ wie daß inſtehende Woche eine groſſe Hochzeit/ und auch ein groß Lei- chenbegaͤngniß wuͤrde angeſtellet werden. Weil nun ein ied weder ohn diſem gern auß- geruhet hãtte/ ward alſobald beſchloſſen/ beyde Actus in Augenſchein zu nehmen. CAP. XXXI. NUn hatten ſich bey waͤhrender Mahlzeit etliche Kerlen in die Stube gefunden/ welche M

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_ertznarren_1672/271>, abgerufen am 22.11.2024.