Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
Gelanor hatte über den freyen Reden ein son-
Gelanor hatte uͤber den freyen Reden ein ſon-
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ant: ſey er hingangen und habe ihm eine
Schkarteke in das Haus geſchickt/ darvor
dem Hencker grauen moͤchte. Der erſte ha-
be geſehn die Notarien und Zeugen mit ihren
Papiergen auffpaſſen/ derwegen den Haus-
knecht geruffen/ und nachdem er gebeten/ ſie
moͤchten doch von den Sachen/ die ſie ſehen
wuͤrden/ gleichfals ihr Zeugniß beytragen/ ge-
ſagt: gehe Haußknecht/ lege dieſen Brieff/ eh
ich ihn leſe/ auf den Hackſtock/ und haue ſo
lange drauff/ biß er in kleine Stuͤckgen iſt/ als-
dann gehe auffs ſecret, wirff den Plunder hin-
ein/ und thue etwas drauff/ ihr Herren aber
werdet euch in eurem Inſtrumente darnach zu
richten wiſſen/ und werdet es meiner Guͤtig-
keit zuſchreiben/ daß ich euch mein Hausrecht
nicht gethan habe. Florindo, der mit ſeinem
Maule ſehr fix war/ ſagte hier/ iſt der geiſtliche
Vater nicht ein Narr/ daß er in die Juriſten-
Facultaͤt ſchickt/ ob er retorquiren darff/ und
ſchickt nicht in die Theologiſche Facultaͤt/ ob
es ihm als einem Geiſtlichen wohl anſtehe/
daß er wie Petrus mit dem Schwerd hinein
ſchlaͤgt/ oder als ein Donnerkind Feuer vom
Him̃el wuͤndſcht. Jch halte der Spruch:
Vos autem non ſic, gehoͤrt auch hieher.
Gelanor hatte uͤber den freyen Reden ein
ſon-
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