Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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einem bloſſen/ und ich haͤtte bald geſagt Athei-
ſliſchen/ Fuͤrwitz thun. Da iſt die Verheiſ-
ſung Gottes viel zu wenig/ daß man auf ſie
trauen ſolte; Man muß beſſere Verſicherung
auß der Conſtellation erhalten und niemand
giebt achtung auff das allgemeine Nativitaͤt/
welches Gott nicht lang nach Erſchaffung der
Welt allen Menſchen geſtellet hat: biſtu from̃/
ſo biſt du angenehm/ biſt du aber nicht fromm/
ſo ruhet die Suͤnde vor deiner Thuͤr. Das
heiſt ſo viel/ wirſt du dich uͤmb einen gnaͤdigen
GOtt bekuͤmmern/ ſo wirſtu wohl leben/ alles
ſoll dir zum Beſten außſchlagen/ es mag Ar-
muth/ Kranckheit/ Verachtung/ Krieg und
ander Ungluͤck einbrechen/ ſo ſoll es dir doch
zu lauter Gluͤcke gedeyen. Wirſt du aber
auf andere Sachen dich verlaſſen/ und gleich-
ſam andere Goͤtter machen/ ſo wird alles Gluͤ-
cke/ es mag an deiner Hand/ oder in deinem
Themate natalitio ſtehen/ zu lauter bellenden
Hunden werden/ welche dich endlich in Noth
und Tod ſo erſchrecken ſollen/ daß die boͤſe
Stunde aller vorigen Freude und Herrligkeit
vergeſſen wird. Ach was vor ein ſchoͤn Fun-
dament haben die Atheiſten zu ihrem abſoluto
decreto, zu ihreꝛ prædeterminatione volunta-
tis, und was die andern Grillen ſeyn/ dadurch
man
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