Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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ten ſie dich heuer vor einen Boten gebrauchen.
Jetzt biſtu mein Mann/ und deſſentwegen hab
ich dich in die Guͤter einſitzen laſſen/ daß du
mir pariren ſollſt. Oder haͤtteſtu wollen ein
Landlaͤuffer werden/ ſo haͤtteſtu eine Marcke-
tener-Hure moͤgen ausſuchen/ ich haͤtte doch
wohl ſo einen nackichten Bernheuter gekriegt.
Daß dich botz Regiment! mache mir es nicht
zu bund/ ſonſt werden meine Naͤgel mit dei-
nem Hurenſpiegel treffliche Cameradſchafft
machen. Gelt! du haſt Blaubeltzgen im war-
men Bade lange nicht beſucht? du elender
Teufel/ wenn du deine Haußarbeit recht ver-
ſorgen koͤnteſt! Hier fiel ihr der Mann in die
Rede;ach hertzallerliebſte Frau/ ſagt er/ war-
umb erzuͤrnet ihr euch doch uͤmb ſo eine gerin-
ge Sache/ ihr wiſſet ja/ daß ihr allzeit darauff
kranck werdet. Soll ich nicht mitreiſen/ ſo
ſagt mir es nur mit guten/ ich will von Hertzen
gern zu Hauſe bleiben/ thut nur eurer Geſund-
heit keinen ſolchen Schaden. Ach du Hunds-
ꝛc. fing ſie hingegen an / du haſt es wohl ver-
dient/ daß ich dir viel gute Worte geben ſoll/
wie lange hat das lauffen nun gewaͤhret/ und
wielange ſoll ich dein Schaubhuͤtgen ſeyn/ der
Hencker dancke dirs/ daß ich mir deinetwegen
das Hertze und das Leben abfreſſen muß/ und
rede mir nur kein Wort darzwiſchen/ ſonſten
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