Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0236" n="230"/><lb/> ſonderlich gebet Achtung auf den Namen/ ob<lb/> ſie ein R. drinne hat. Denn es iſt ohne diß<lb/> ein gemeiner Glauben/ daß die Jungfern am<lb/> beſten gerathen/ welche dergleichen Buchſta-<lb/> ben nicht haben. <hi rendition="#aq">U</hi>nd gewiß ich muß offt la-<lb/> chen uͤber die ietzige mode/ welche die R. ſo<lb/> kuͤnſtlich verſtecken kan/ denn da ſteht es alber/<lb/> wenn man ſpricht Jungfer Ließgen/ Jungfer<lb/> Suſgen/ Jungfer Fickgen/ u. d. g. ſondern<lb/> man ſagt viel lieber gleich weg/ Ließgen/ Suß-<lb/> gen/Fickgen/ warumb? man kan das R auß-<lb/> laſſen. Jngleichen weiß man dieſen huͤndi-<lb/> ſchen Buchſtaben in dem Namen ſelbſt ſehr<lb/> appetitlich zu verbeiſſen. Maria heiſt Micke/<lb/> Dorothee Thee oder Theie/ Regine Gine<lb/> oder Hine/ Roſine Sine/ Chriſtine Tine/<lb/> Barbare Baͤbe/ Gertraud Teutgen/ und<lb/> ſo fort. Solte auf allen Fall der Name ſich<lb/> nicht zwingen laſſen/ ſo haben die meiſten<lb/> mehr als einen/ und kan man endlich ſich mit<lb/> einem andern Titel behelffen. Jn Boͤhmen<lb/> ſprechen ſie an ſtatt Margrite Heuſche/ aber<lb/> es moͤchte ſich bey allen Geitgen nicht practi-<lb/> eiren laſſen: doch nun ſchreiten wie zur Sa-<lb/> che. Zum Exempel/ ihr waͤret bey einer Hoch-<lb/> zeit/ ſo iſt gemeiniglich die erſte Hoͤffligkeit/<lb/> daß man ein Maͤdgen zum Tantze aufffuͤh-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ret;</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [230/0236]
ſonderlich gebet Achtung auf den Namen/ ob
ſie ein R. drinne hat. Denn es iſt ohne diß
ein gemeiner Glauben/ daß die Jungfern am
beſten gerathen/ welche dergleichen Buchſta-
ben nicht haben. Und gewiß ich muß offt la-
chen uͤber die ietzige mode/ welche die R. ſo
kuͤnſtlich verſtecken kan/ denn da ſteht es alber/
wenn man ſpricht Jungfer Ließgen/ Jungfer
Suſgen/ Jungfer Fickgen/ u. d. g. ſondern
man ſagt viel lieber gleich weg/ Ließgen/ Suß-
gen/Fickgen/ warumb? man kan das R auß-
laſſen. Jngleichen weiß man dieſen huͤndi-
ſchen Buchſtaben in dem Namen ſelbſt ſehr
appetitlich zu verbeiſſen. Maria heiſt Micke/
Dorothee Thee oder Theie/ Regine Gine
oder Hine/ Roſine Sine/ Chriſtine Tine/
Barbare Baͤbe/ Gertraud Teutgen/ und
ſo fort. Solte auf allen Fall der Name ſich
nicht zwingen laſſen/ ſo haben die meiſten
mehr als einen/ und kan man endlich ſich mit
einem andern Titel behelffen. Jn Boͤhmen
ſprechen ſie an ſtatt Margrite Heuſche/ aber
es moͤchte ſich bey allen Geitgen nicht practi-
eiren laſſen: doch nun ſchreiten wie zur Sa-
che. Zum Exempel/ ihr waͤret bey einer Hoch-
zeit/ ſo iſt gemeiniglich die erſte Hoͤffligkeit/
daß man ein Maͤdgen zum Tantze aufffuͤh-
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