Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
Gewalt J jv
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ſeyn. Doch beſtund dieſer drauff/ und ſagte
darzu/er kenne wohl ihrer ſechs auß der Suite,
Der Fourirer ſey ein Schneider/ der Mar-
ſchalck ſey etliche Jahr mit den Stapelherrn
herumb gelauffen: die zween Hoffjunckern
haͤttẽ ſich zu ſeiner Zeit auf die Balbier-Kunſt
verdingt/ und moͤchten nun außgelernet ha-
ben: ein Kammerjuncker ſey ein verdorbener
Kauffman/ und der Kutſcher ſey vor dieſem
bey einem von Adel Reitknecht geweſen. Sie
betraueten ihn nochmals er ſolte wohlzuſehen/
ehe er ſolche gefaͤhrliche Sachen gewiß mach-
te: Aber er blieb dabey/ und bat/ man moͤchte
ihm doch ſolche Thorheit nicht zumeſſen/ daß
er etwas ohne allen Grund wuͤrde vorbrin-
gen; Er wolle drauff leben und ſterben. Nun
waren etliche von Adel und andere Studen-
ten im Gaſthoffe/ welche des Knechts relati-
on angehoͤret. Zu dieſen ſagte Gelanor, was
duͤncket euch/ ihr Herren/ wollen wir dem neu-
backenen Fuͤrſten die Herrſchafft geſegnen.
Er iſt uns noch eine Complimente ſchuldig/
vor die Bicklinge/die wir gemacht haben/ die
muͤſſen wir nothwendig abfordern. Sie wa-
ren allerſeits willig darzu/ und verſicherte ſie
der Knecht/ ſie wuͤrden ſolche verzagte Beren-
heuter antreffen/ daß es keiner ſonderlichen
Gewalt
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