Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
seyn.
ſeyn.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0204" n="198"/><lb/> nehme Stands-Perſon auff den andern Tag<lb/> eben in dem Wirthshauſe abtreten wolte.<lb/> Dieſer zu Gefallen/ blieben ſie zuruͤcke. Ge-<lb/> gen Mittage kamen zween wohlmundirte<lb/> Kerlen zu Pferde und beſtelleten es nochmals/<lb/> daß in anderthalb Stunden alles ſolte parat<lb/> ſeyn. Endlich folgte die gantze <hi rendition="#aq">Suite,</hi> welche<lb/> in etliche 20. Perſonen beſtund. Der jenige/<lb/> welcher vor den <hi rendition="#aq">Principal</hi> angeſehen ward/<lb/> hielt ſich ſehr praͤchtig. Seine Diener/ wel-<lb/> che zwar an Kleidern auch nichts mangeln<lb/> lieſſen/ muſten ihn als die halben Sclaven <hi rendition="#aq">ve-<lb/> neri</hi>ren. Ja als <hi rendition="#aq">Gelanor, Florindo</hi> und die<lb/> andern ihm mit einer tieffen <hi rendition="#aq">reverenz</hi> bege-<lb/> gneten/ that er nichts dargegen/ als daß er eine<lb/> gnaͤdige Mine uͤber die Achſel ſchieſſen ließ.<lb/> Da war nun alles auf das koſtbarſte zuge-<lb/> ſchickt/ wie denn der Wirth ſchon hundert<lb/> Thaler auf die Hand bekommen/ daß er nichts<lb/> ſolte mangeln laſſen. Zu allem Ungluͤck hatte<lb/><hi rendition="#aq">Florindo</hi> einen alten Diener der vor dieſem<lb/> der Kauffmanſchafft war zugethan geweſen/<lb/> der kante dieſen vornehmen Fuͤrſten/ daß er<lb/> eines Kauffmanns Sohn auß einer wohlbe-<lb/> kandten Stadt in Franckreich waͤre. <hi rendition="#aq">Gelanor</hi><lb/> ſtraffte ihn/ er ſolte ſich beſinnen/ in dem leicht<lb/> ein Geſicht dem andern etwas koͤnne aͤhnlich<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſeyn.</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [198/0204]
nehme Stands-Perſon auff den andern Tag
eben in dem Wirthshauſe abtreten wolte.
Dieſer zu Gefallen/ blieben ſie zuruͤcke. Ge-
gen Mittage kamen zween wohlmundirte
Kerlen zu Pferde und beſtelleten es nochmals/
daß in anderthalb Stunden alles ſolte parat
ſeyn. Endlich folgte die gantze Suite, welche
in etliche 20. Perſonen beſtund. Der jenige/
welcher vor den Principal angeſehen ward/
hielt ſich ſehr praͤchtig. Seine Diener/ wel-
che zwar an Kleidern auch nichts mangeln
lieſſen/ muſten ihn als die halben Sclaven ve-
neriren. Ja als Gelanor, Florindo und die
andern ihm mit einer tieffen reverenz bege-
gneten/ that er nichts dargegen/ als daß er eine
gnaͤdige Mine uͤber die Achſel ſchieſſen ließ.
Da war nun alles auf das koſtbarſte zuge-
ſchickt/ wie denn der Wirth ſchon hundert
Thaler auf die Hand bekommen/ daß er nichts
ſolte mangeln laſſen. Zu allem Ungluͤck hatte
Florindo einen alten Diener der vor dieſem
der Kauffmanſchafft war zugethan geweſen/
der kante dieſen vornehmen Fuͤrſten/ daß er
eines Kauffmanns Sohn auß einer wohlbe-
kandten Stadt in Franckreich waͤre. Gelanor
ſtraffte ihn/ er ſolte ſich beſinnen/ in dem leicht
ein Geſicht dem andern etwas koͤnne aͤhnlich
ſeyn.
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