Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
Der Studente hörte die Rede mit an/ und CAP. XXII. GElanor wäre mit den Seinigen auch nehme J iij
Der Studente hoͤrte die Rede mit an/ und CAP. XXII. GElanor waͤre mit den Seinigen auch nehme J iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0203" n="197"/><lb/> gezogen. Dieſer verwunderte ſich/ wo er<lb/> denn die <hi rendition="#aq">Excerpta</hi> haͤtte/ doch bekam er zur<lb/> Antwort/ man haͤtte nichts merckwuͤrdiges<lb/> gefunden/ und alſo haͤtte man auch nichts <hi rendition="#aq">ex-<lb/> cerpi</hi>ren koͤnnen. Denn es iſt warlich zube-<lb/> klagen/ daß man auß dem Studieren lauter<lb/> Eitelkeit macht/ und an ſtatt der herrlichen<lb/> Wiſſenſchafften/ ſolche brodloſe Grillenfaͤn-<lb/> gereyen auf die Bahne bringt/ gleich als haͤtte<lb/> man gar wohl Zeit darzu: daher iſt es auch<lb/> kein Wunder/ daß man bißweilen nicht gern<lb/> ein Gelehrter heiſſen will/ auß Beyſorge/ man<lb/> moͤchte auch vor ein ſolch <hi rendition="#aq">animal diſputax &<lb/> æs tinniens</hi> gehalten werden. Es waͤre zu<lb/> wuͤnſchen/ daß mancher zu einem Bunde der-<lb/> gleichen <hi rendition="#aq">diſputatio</hi>nen noch ſo viel Geld ſpen-<lb/> dirte/ und lieſſe mit groben Buchſtaben forn<lb/> an druͤcken:<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">NECESSARIA IGNORABIMUS,<lb/> QUIA SUPERVACANEA DISCIMUS</hi>.</hi></p><lb/> <p>Der Studente hoͤrte die Rede mit an/ und<lb/> dachte/ der unbekante Praler verſtuͤnde viel/<lb/> was ein rechtſchaffener Gelaͤhrter wiſſen muͤ-<lb/> ſte/ packte darauff ein/ und reiſete fort.</p> </div> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq">CAP</hi>. <hi rendition="#aq">XXII.</hi></head><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">G</hi>Elanor</hi> waͤre mit den Seinigen auch<lb/> fort gereiſet/allein er hoͤrte/ daß eine vor-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J iij</fw><fw place="bottom" type="catch">nehme</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [197/0203]
gezogen. Dieſer verwunderte ſich/ wo er
denn die Excerpta haͤtte/ doch bekam er zur
Antwort/ man haͤtte nichts merckwuͤrdiges
gefunden/ und alſo haͤtte man auch nichts ex-
cerpiren koͤnnen. Denn es iſt warlich zube-
klagen/ daß man auß dem Studieren lauter
Eitelkeit macht/ und an ſtatt der herrlichen
Wiſſenſchafften/ ſolche brodloſe Grillenfaͤn-
gereyen auf die Bahne bringt/ gleich als haͤtte
man gar wohl Zeit darzu: daher iſt es auch
kein Wunder/ daß man bißweilen nicht gern
ein Gelehrter heiſſen will/ auß Beyſorge/ man
moͤchte auch vor ein ſolch animal diſputax &
æs tinniens gehalten werden. Es waͤre zu
wuͤnſchen/ daß mancher zu einem Bunde der-
gleichen diſputationen noch ſo viel Geld ſpen-
dirte/ und lieſſe mit groben Buchſtaben forn
an druͤcken:
NECESSARIA IGNORABIMUS,
QUIA SUPERVACANEA DISCIMUS.
Der Studente hoͤrte die Rede mit an/ und
dachte/ der unbekante Praler verſtuͤnde viel/
was ein rechtſchaffener Gelaͤhrter wiſſen muͤ-
ſte/ packte darauff ein/ und reiſete fort.
CAP. XXII.
GElanor waͤre mit den Seinigen auch
fort gereiſet/allein er hoͤrte/ daß eine vor-
nehme
J iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeBei der Ausgabe handelt es sich um die 2. Auflage… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |