Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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nicht mehr vor ſeinen Compagnon erkennen/
wo er den Schimpff nicht revengirte. Hor-
ribilicribrifax verſetzte/ er wuͤſte nichts davon/
doch wolte er es keinem rathen/ daß er ſich an
ihn machte/ wenn er nicht ſein Leben in Gefahr
ſetzen wolte. Eurylas kriegte hierauff den
Mahler bey dem Flaͤgel/ und ſagte/ wie ſitzt ihr
da/ als wenn ihr eure drey Pfund allein behal-
ten wollet/ macht fort/ und ſchmeiſt euren Ver-
raͤther an den Hals/ oder der kleinſte Junge/
den ich auf der Gaſſe finde/ ſoll euch Naſen-
ſtuͤber geben. Habt ihr ihm geſtern zur Bra-
vade einen Brieff ſchreiben koͤnnen/ ſo trettet
ihm auch heute unter das Geſichte. Jndem
ſich nun der Mahler beſann/ ob er ſich in Leib-
und Lebens Gefahr wagen wolte/ gieng der
andere mit rechten Bachmattß-Schritten zu
der Stube hinauß. Und wie der Hausknecht
erzehlte/ hatte er vorgegeben/ er waͤre uͤber-
mannet geweſen/ und wuͤſte wohl/ wie hoch ein
Todſchlag geſtraffet wuͤrde/ wenn man ihn
noch ſo raiſonable begangen haͤtte; doch ſolte
ihm einer auß der gantzen Compagnie im
Kriege begegnẽ/ er wolte ihm den Saͤbel zu ko-
ſten geben. Ho ho! ſagte Eurylas, haben wir
ſolang noch Zeit/ ſo vexiren wir den Moſco-
witer noch einmahl. Damit redte einer dieß/
der
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