Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0183" n="177"/><lb/> der nicht breiter war/ als etliche Acker/ war<lb/> ſeine Luſt/ daß er druͤber ſpringen ſolte. Ein-<lb/> mahl jagte ich den Pohlen nach/ biß in ein<lb/> Staͤdgen/ da ſchloſſen ſie das Thor zu/ und<lb/> meynten ſie haͤtten mich gar gewiß. Aber<lb/> da ſie zu Rathe giengen/ wie ſie mir beykaͤmen/<lb/> ſetzte ich uͤber die Stadtmauer weg/ und ſtellte<lb/> mich ins blancke <hi rendition="#fr">F</hi>eld: der Hencker haͤtte die<lb/> Kerlen geritten/ daß ſie mir waͤren nachkom-<lb/> men. Ein andermahl umbringte mich eine<lb/> gantze Compagnie Tartarn/ aber ich ſprengte<lb/> uͤber die gantze Schwadrone weg/ und ſchmieß<lb/> mit dem Foͤrderbeine den Rittmeiſter/ mit den<lb/> Hinterbeinen den Cornet/ vor die Koͤpffe/ daß<lb/> ſie wohl ihres Party-gehens vergeſſen haben.<lb/> Jch moͤchte mir wohl ſo viel dergleichen Pfer-<lb/> de wuͤnſchen/ als ich mit dieſem eintzigen durch<lb/> die Weichſel und durch den Dnieper ge-<lb/> ſchwummen bin. Und was das beſte war/<lb/> das Thier hatte einen Verſtand/ als ein<lb/> Menſch/ es legte ſich flugs auf die Streu zu<lb/> mir/ und ſchlieff die gantze Nacht mit. Hatte<lb/> ich Meet oder Brandtewein/ das Pferd ſoff<lb/> ſo einen dichten Rauſch/ als ein Kerl. Ewig<lb/> Schade war es/ daß es ſo liedeꝛlich ſolte dꝛauff<lb/> gehen/ und ich ſolte es nicht außſtopffen/ oder<lb/> zum wenigſten begraben laſſen. Ja wohl/ eſ<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H v</fw><fw place="bottom" type="catch">iſt</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [177/0183]
der nicht breiter war/ als etliche Acker/ war
ſeine Luſt/ daß er druͤber ſpringen ſolte. Ein-
mahl jagte ich den Pohlen nach/ biß in ein
Staͤdgen/ da ſchloſſen ſie das Thor zu/ und
meynten ſie haͤtten mich gar gewiß. Aber
da ſie zu Rathe giengen/ wie ſie mir beykaͤmen/
ſetzte ich uͤber die Stadtmauer weg/ und ſtellte
mich ins blancke Feld: der Hencker haͤtte die
Kerlen geritten/ daß ſie mir waͤren nachkom-
men. Ein andermahl umbringte mich eine
gantze Compagnie Tartarn/ aber ich ſprengte
uͤber die gantze Schwadrone weg/ und ſchmieß
mit dem Foͤrderbeine den Rittmeiſter/ mit den
Hinterbeinen den Cornet/ vor die Koͤpffe/ daß
ſie wohl ihres Party-gehens vergeſſen haben.
Jch moͤchte mir wohl ſo viel dergleichen Pfer-
de wuͤnſchen/ als ich mit dieſem eintzigen durch
die Weichſel und durch den Dnieper ge-
ſchwummen bin. Und was das beſte war/
das Thier hatte einen Verſtand/ als ein
Menſch/ es legte ſich flugs auf die Streu zu
mir/ und ſchlieff die gantze Nacht mit. Hatte
ich Meet oder Brandtewein/ das Pferd ſoff
ſo einen dichten Rauſch/ als ein Kerl. Ewig
Schade war es/ daß es ſo liedeꝛlich ſolte dꝛauff
gehen/ und ich ſolte es nicht außſtopffen/ oder
zum wenigſten begraben laſſen. Ja wohl/ eſ
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