Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0167" n="161"/><lb/> guter Zeit Abſchied und fuhren davon. Et-<lb/> liche Tage hernach fuͤtterten ſie Mittags in<lb/> einem kleinen Staͤdtgen/ da gleich Jahr-<lb/> Marckt gehalten ward. Da hatte <hi rendition="#aq">Florindo</hi><lb/> ſeine ſonderliche Luſt an einem Qvackſalber/<lb/> der ſeine Bude dem Gaſt-Hofe gegenuͤber<lb/> auffgeſchlagen hatte. Secht ihr Herren/<lb/> ſagte er/am Anfang ſchuff Gott Himmel und<lb/> Erde/ am letzte Tage hat er auch den Men-<lb/> ſche erſchaffe. Darumb ſchreibe alle Gelaͤhrte<lb/> davon/ daß das Menſche <hi rendition="#fr">S</hi>chmaltz alle ande-<lb/> re Schmaͤltze uͤber trifft/ wie das Gold das<lb/> Kupffer. Wenn ich nun mein Salb mach/<lb/> ſo nimm ich erſtlich darzu Menſche Schmaltz.<lb/> Darnach nimm ich Wachs/ Wachs ſag ich<lb/> iſt in einer Apotecke von noͤthen/ denn in einer<lb/> Apotecke ſind vier Seule/ ohne welche vier<lb/> Seule keine Apotecke/ uͤber Jahr gantz blei-<lb/> ben kan/ und wenn ſie des Roͤmiſchen Kaͤſers<lb/> Apotecke waͤr. Die erſte Seule iſt Wachs/ die<lb/> andere Honig/ die dritte Zucker/ und die<lb/> vierte Waß i nit. Weiter nim ich dazu das<lb/> Johannis Oel/ das fleuſt im Lande <hi rendition="#aq">Thucia</hi><lb/> auß die harte Steinfelſe/ auß die wunderbah-<lb/> re Schickung GOtteſe. Mehr brauche ich<lb/> das <hi rendition="#aq">Oleum Poppolium,</hi> Schmaltz von einer<lb/> wilden Katze/ die ſchlaͤfft auff dem Schwei-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">tzer-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [161/0167]
guter Zeit Abſchied und fuhren davon. Et-
liche Tage hernach fuͤtterten ſie Mittags in
einem kleinen Staͤdtgen/ da gleich Jahr-
Marckt gehalten ward. Da hatte Florindo
ſeine ſonderliche Luſt an einem Qvackſalber/
der ſeine Bude dem Gaſt-Hofe gegenuͤber
auffgeſchlagen hatte. Secht ihr Herren/
ſagte er/am Anfang ſchuff Gott Himmel und
Erde/ am letzte Tage hat er auch den Men-
ſche erſchaffe. Darumb ſchreibe alle Gelaͤhrte
davon/ daß das Menſche Schmaltz alle ande-
re Schmaͤltze uͤber trifft/ wie das Gold das
Kupffer. Wenn ich nun mein Salb mach/
ſo nimm ich erſtlich darzu Menſche Schmaltz.
Darnach nimm ich Wachs/ Wachs ſag ich
iſt in einer Apotecke von noͤthen/ denn in einer
Apotecke ſind vier Seule/ ohne welche vier
Seule keine Apotecke/ uͤber Jahr gantz blei-
ben kan/ und wenn ſie des Roͤmiſchen Kaͤſers
Apotecke waͤr. Die erſte Seule iſt Wachs/ die
andere Honig/ die dritte Zucker/ und die
vierte Waß i nit. Weiter nim ich dazu das
Johannis Oel/ das fleuſt im Lande Thucia
auß die harte Steinfelſe/ auß die wunderbah-
re Schickung GOtteſe. Mehr brauche ich
das Oleum Poppolium, Schmaltz von einer
wilden Katze/ die ſchlaͤfft auff dem Schwei-
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