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Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.

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laß es dir eben so wol gefallen/ als wenn
du inner dem dunckeln Schatten eines
einsamen Cabinets verblieben wehrest/
wirstu bey einem oder andern Gnadt
finden/ so vertröste/ daß du noch rohe/
zart/ unausgemustert seyest/ mit der Zeit
aber behäglicher werden könnest; Wo
du aber bey männiglich und allenthal-
ben verwerfflich wirst/ wo ich diese weni-
ge über dir zugebrachte Stunden meiner
Musse vergebens oder übel angeleget/
wo ich nichts gutes weder um dich/ noch
um die Welt verdienet habe/ wo alle
meine intention um oder fehl schläget/
so will ich Hand und Feder von dir ab-
ziehen; Gute Nacht/ gehabe dich wol/
ich nehme von dir Abschied auff die Art/
wie Petrarcha von seiner Laura, welcher
du zwar der Ausarbeitung nach im ge-
ringsten nicht zuvergleichen/ jedoch der
Selbständigkeit desto herrlicher/ meine
Flamme nicht so verdächtig/ sondern
keusch/ Jch auch kaum so viel Monat/

als

laß es dir eben ſo wol gefallen/ als wenn
du inner dem dunckeln Schatten eines
einſamen Cabinets verblieben wehreſt/
wirſtu bey einem oder andern Gnadt
finden/ ſo vertroͤſte/ daß du noch rohe/
zart/ unausgemuſtert ſeyeſt/ mit der Zeit
aber behaͤglicher werden koͤnneſt; Wo
du aber bey maͤnniglich und allenthal-
ben verwerfflich wirſt/ wo ich dieſe weni-
ge uͤbeꝛ dir zugebrachte Stunden meiner
Muſſe vergebens oder uͤbel angeleget/
wo ich nichts gutes weder um dich/ noch
um die Welt verdienet habe/ wo alle
meine intention um oder fehl ſchlaͤget/
ſo will ich Hand und Feder von dir ab-
ziehen; Gute Nacht/ gehabe dich wol/
ich nehme von dir Abſchied auff die Art/
wie Petrarcha von ſeineꝛ Laura, welcher
du zwar der Ausarbeitung nach im ge-
ringſten nicht zuvergleichen/ jedoch der
Selbſtaͤndigkeit deſto herrlicher/ meine
Flamme nicht ſo verdaͤchtig/ ſondern
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[0060] laß es dir eben ſo wol gefallen/ als wenn du inner dem dunckeln Schatten eines einſamen Cabinets verblieben wehreſt/ wirſtu bey einem oder andern Gnadt finden/ ſo vertroͤſte/ daß du noch rohe/ zart/ unausgemuſtert ſeyeſt/ mit der Zeit aber behaͤglicher werden koͤnneſt; Wo du aber bey maͤnniglich und allenthal- ben verwerfflich wirſt/ wo ich dieſe weni- ge uͤbeꝛ dir zugebrachte Stunden meiner Muſſe vergebens oder uͤbel angeleget/ wo ich nichts gutes weder um dich/ noch um die Welt verdienet habe/ wo alle meine intention um oder fehl ſchlaͤget/ ſo will ich Hand und Feder von dir ab- ziehen; Gute Nacht/ gehabe dich wol/ ich nehme von dir Abſchied auff die Art/ wie Petrarcha von ſeineꝛ Laura, welcher du zwar der Ausarbeitung nach im ge- ringſten nicht zuvergleichen/ jedoch der Selbſtaͤndigkeit deſto herrlicher/ meine Flamme nicht ſo verdaͤchtig/ ſondern keuſch/ Jch auch kaum ſo viel Monat/ als

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Zitationshilfe: Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/60>, abgerufen am 21.11.2024.