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Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.

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mung der Zuneigungen/ der Gemüts-
Triebe dem Richelieu ähnlicher/ wann
die Waltzung der Zeiten/ das veränder-
liche Antlitz eines Reiches/ und die Heff-
tigkeit allerhand Zufälle/ das jenige/ was
einmahl oder einer Person wohl abge-
het/ auch der andern alsobald thulich
bleiben liesse; Eben die Gleichheit/ da-
durch Er seinem Meister nach/ den Flug
führen wolte/ machte Jhn zu einem un-
glück seligen Folger/ eben darumb/ weil
Er es machen wolte/ wie Richelieu, weil
Er gar zu embsig trachtete dieses Exem-
pel Sich vorzustellen/ machte Er Sich
verdrüßlich/ und beschleunigte Jhm den
Fall/ welchen Er durch seines Richelieu
Staffen-Trettung zu verhüten vermein-
te/ wie dann der König aus darob ge-
faster Ungedult in diese Worte herauß-
brechen sollen/ chese il Cardinale si fos-
se fatto Turco, Noyers haverebbe alza-
to subito sopra la propria testa il tur-
bante,
daß so der Cardinal ein Türcke
worden wäre/ würde Noyers alsobald
selbst den Bund auffgesetzt haben/ und
als über dessen Rauhigkeit/ so er von dem

Ri-
R iij

mung der Zuneigungen/ der Gemuͤts-
Triebe dem Richelieu aͤhnlicher/ wann
die Waltzung der Zeiten/ das veraͤnder-
liche Antlitz eines Reiches/ und die Heff-
tigkeit allerhand Zufaͤlle/ das jenige/ was
einmahl oder einer Perſon wohl abge-
het/ auch der andern alſobald thulich
bleiben lieſſe; Eben die Gleichheit/ da-
durch Er ſeinem Meiſter nach/ den Flug
fuͤhren wolte/ machte Jhn zu einem un-
gluͤck ſeligen Folger/ eben darumb/ weil
Er es machen wolte/ wie Richelieu, weil
Er gar zu embſig trachtete dieſes Exem-
pel Sich vorzuſtellen/ machte Er Sich
verdruͤßlich/ und beſchleunigte Jhm den
Fall/ welchen Er durch ſeines Richelieu
Staffen-Trettung zu verhuͤtẽ vermein-
te/ wie dann der Koͤnig aus darob ge-
faſter Ungedult in dieſe Worte herauß-
brechen ſollen/ cheſe il Cardinale ſi foſ-
ſe fatto Turco, Noyers haverebbe alza-
to ſubito ſopra la propria teſta il tur-
bante,
daß ſo der Cardinal ein Tuͤrcke
worden waͤre/ wuͤrde Noyers alſobald
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[0413] mung der Zuneigungen/ der Gemuͤts- Triebe dem Richelieu aͤhnlicher/ wann die Waltzung der Zeiten/ das veraͤnder- liche Antlitz eines Reiches/ und die Heff- tigkeit allerhand Zufaͤlle/ das jenige/ was einmahl oder einer Perſon wohl abge- het/ auch der andern alſobald thulich bleiben lieſſe; Eben die Gleichheit/ da- durch Er ſeinem Meiſter nach/ den Flug fuͤhren wolte/ machte Jhn zu einem un- gluͤck ſeligen Folger/ eben darumb/ weil Er es machen wolte/ wie Richelieu, weil Er gar zu embſig trachtete dieſes Exem- pel Sich vorzuſtellen/ machte Er Sich verdruͤßlich/ und beſchleunigte Jhm den Fall/ welchen Er durch ſeines Richelieu Staffen-Trettung zu verhuͤtẽ vermein- te/ wie dann der Koͤnig aus darob ge- faſter Ungedult in dieſe Worte herauß- brechen ſollen/ cheſe il Cardinale ſi foſ- ſe fatto Turco, Noyers haverebbe alza- to ſubito ſopra la propria teſta il tur- bante, daß ſo der Cardinal ein Tuͤrcke worden waͤre/ wuͤrde Noyers alſobald ſelbſt den Bund auffgeſetzt haben/ und als uͤber deſſen Rauhigkeit/ ſo er von dem Ri- R iij

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Zitationshilfe: Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/413>, abgerufen am 25.11.2024.