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Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673.

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Zusammenstimmung so nothwendig und
unaufflößlich zu seyn geschienen/ daß
weder Mazarin ohne der Königin Gunst/
noch die Königin ohne des Mazarin
Witz die Regiments-Herrligkeit bey de-
nen damahligen Verwirrungen in so er-
lauchtem Thron erhalten können: Die
Geblüths-Princen zoch er mit ersinlich-
sten Caressen an Sich/ und dennoch be-
diente Er Sich Jhrer zu seiner Erhö-
hung/ und ihrer eigenen Verkleinerung/
Er sahe ihnen zu/ wie Sie Sich seiner
so hefftig annahmen/ erwartete der Zeit/
und liesse Sie sich selbst zu Grunde rich-
ten/ wie anderwerts gemeldet wird. Wo
er allemahl über zu Nahetretung Königl.
Majestät/ oder seiner eigenen Beleidi-
gung hätte eyfern wollen/ würde er übel
zu rechte kommen seyn/ ob er gleich bey
dieser Unempfindligkeit und Verschmer-
tzung einen harten Kampff ausstehen
muste/ so muste er doch warhafftig per
Raison d' Estat
Sich einen Streich ver-
setzen lassen/ umb daß Er desto klärer
die Strahlen seines verschmitzten Gei-
stes nach zertriebenen Wolcken hervor-

bli-

Zuſammenſtimmung ſo nothwendig und
unauffloͤßlich zu ſeyn geſchienen/ daß
weder Mazarin ohne der Koͤnigin Gunſt/
noch die Koͤnigin ohne des Mazarin
Witz die Regiments-Herrligkeit bey de-
nen damahligen Verwirrungen in ſo er-
lauchtem Thron erhalten koͤnnen: Die
Gebluͤths-Princen zoch er mit erſinlich-
ſten Careſſen an Sich/ und dennoch be-
diente Er Sich Jhrer zu ſeiner Erhoͤ-
hung/ und ihrer eigenen Verkleinerung/
Er ſahe ihnen zu/ wie Sie Sich ſeiner
ſo hefftig annahmen/ erwartete der Zeit/
und lieſſe Sie ſich ſelbſt zu Grunde rich-
ten/ wie anderwerts gemeldet wird. Wo
er allemahl uͤber zu Nahetretung Koͤnigl.
Majeſtaͤt/ oder ſeiner eigenen Beleidi-
gung haͤtte eyfern wollen/ wuͤrde er uͤbel
zu rechte kommen ſeyn/ ob er gleich bey
dieſer Unempfindligkeit und Verſchmer-
tzung einen harten Kampff ausſtehen
muſte/ ſo muſte er doch warhafftig per
Raiſon d’ Eſtat
Sich einen Streich ver-
ſetzen laſſen/ umb daß Er deſto klaͤrer
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[0400] Zuſammenſtimmung ſo nothwendig und unauffloͤßlich zu ſeyn geſchienen/ daß weder Mazarin ohne der Koͤnigin Gunſt/ noch die Koͤnigin ohne des Mazarin Witz die Regiments-Herrligkeit bey de- nen damahligen Verwirrungen in ſo er- lauchtem Thron erhalten koͤnnen: Die Gebluͤths-Princen zoch er mit erſinlich- ſten Careſſen an Sich/ und dennoch be- diente Er Sich Jhrer zu ſeiner Erhoͤ- hung/ und ihrer eigenen Verkleinerung/ Er ſahe ihnen zu/ wie Sie Sich ſeiner ſo hefftig annahmen/ erwartete der Zeit/ und lieſſe Sie ſich ſelbſt zu Grunde rich- ten/ wie anderwerts gemeldet wird. Wo er allemahl uͤber zu Nahetretung Koͤnigl. Majeſtaͤt/ oder ſeiner eigenen Beleidi- gung haͤtte eyfern wollen/ wuͤrde er uͤbel zu rechte kommen ſeyn/ ob er gleich bey dieſer Unempfindligkeit und Verſchmer- tzung einen harten Kampff ausſtehen muſte/ ſo muſte er doch warhafftig per Raiſon d’ Eſtat Sich einen Streich ver- ſetzen laſſen/ umb daß Er deſto klaͤrer die Strahlen ſeines verſchmitzten Gei- ſtes nach zertriebenen Wolcken hervor- bli-

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Zitationshilfe: Weirauch, Christian: Della Ragione di Stato Das ist Von der Geheimen und Ungemeinen Regirungs-Klugheit. Leipzig u. a., 1673, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weirauch_dellaragione_1673/400>, abgerufen am 25.11.2024.