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Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674.

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Vom Unterscheid des Standes Das X.
die Vorstädte zu einem Theil der erweiterten Stadt mit
einerley Umbgebung gemacht werden.
2. Durch Appendentz und Anhängigkeit/ da eine geringere
der Hauptsache ausserhalb angehenckt wird: also gehö-
ren die Dörffer zu ihrer Stadt/ die Felder zu dem Gut/
die Capellen und Filial zu der Mutter- oder Hauptkirche.
IV. oder als ein angenommenes Hülffstück/ welches
3. entweder eigen ist/ also gehören die Jnstrumente/ der
Haußrath/ die Möblirung/ zum Hauptgut.
4. oder frembd/ also gehören die Servituten von des
Nachbars Guth/ so mir zu Dienste stehet/ zu meinem
Guth.

§. 21. Zwischen Personen und Sachen befindet sich

I. als ein sonderlich notabler Gegen-Stand und Zugehörung/
die Zuständigkeit/ das Mein und Dein/ da eine Sa-
che mein ist/ mir zustehet/ mich angehet/ mir zukomt/ oder
dein ist/ dich betrifft/ oder sein ist/ ihn belanget/ und zwar
1. als dem Besitzer/ da der Stand heist/ Possessio, der Besitz;
2. oder als dem/ der Herr drüber ist/ da der Stand heist Do-
minium,
das Habrecht/ die Berechtigung/ Beherr-
schung; eben mit dem Nahmen wormit auch die Qua-
lität so bey der Person zufinden/ dadurch sie Macht hat
über die Sache/ pflegt außgesprochen zuwerden. Dann
wir haben hundert mahl mehr Sachen als Wörter/ und
muß der Context entscheiden/ welche Bedeutung das
Wort hier oder da habe.
II. als eine Zusammenzielung. Da dann sich vor allen hervor
thut/ die notable Zielung des Menschen dahin/ wohin das
Gesetz/ oder wohin die Natur und seine Gerechtsame/ als
eine Sache die gegen ihm stehet/ zielet/ welcher Stand/
wann er recht und gut geheissen werden soll/ so muß zusam-
menzielen
3. die That/ mit deme was geschehen soll/
4. der Vorsatz und die Jntention/ mit dem was geschehen
soll/ und wohin das Gesetz Anweisung gibt.

§. 22. Hieher kan gezogen werden die Zusammenzielung einer

Person
Vom Unterſcheid des Standes Das X.
die Vorſtaͤdte zu einem Theil der erweiterten Stadt mit
einerley Umbgebung gemacht werden.
2. Durch Appendentz und Anhaͤngigkeit/ da eine geringere
der Hauptſache auſſerhalb angehenckt wird: alſo gehoͤ-
ren die Doͤrffer zu ihrer Stadt/ die Felder zu dem Gut/
die Capellen und Filial zu der Mutter- oder Hauptkirche.
IV. ♏ oder als ein angenommenes Huͤlffſtuͤck/ welches
3. entweder eigen iſt/ alſo gehoͤren die Jnſtrumente/ der
Haußrath/ die Moͤblirung/ zum Hauptgut.
4. oder frembd/ alſo gehoͤren die Servituten von des
Nachbars Guth/ ſo mir zu Dienſte ſtehet/ zu meinem
Guth.

§. 21. Zwiſchen Perſonen und Sachen befindet ſich

I. ♊ als ein ſonderlich notabler Gegen-Stand und Zugehoͤrung/
die Zuſtaͤndigkeit/ das Mein und Dein/ da eine Sa-
che mein iſt/ mir zuſtehet/ mich angehet/ mir zukomt/ oder
dein iſt/ dich betrifft/ oder ſein iſt/ ihn belanget/ und zwar
1. als dem Beſitzer/ da der Stand heiſt/ Poſſeſſio, der Beſitz;
2. oder als dem/ der Herr druͤber iſt/ da der Stand heiſt Do-
minium,
das Habrecht/ die Berechtigung/ Beherr-
ſchung; eben mit dem Nahmen wormit auch die Qua-
litaͤt ſo bey der Perſon zufinden/ dadurch ſie Macht hat
uͤber die Sache/ pflegt außgeſprochen zuwerden. Dann
wir haben hundert mahl mehr Sachen als Woͤrter/ und
muß der Context entſcheiden/ welche Bedeutung das
Wort hier oder da habe.
II. ♐ als eine Zuſammenzielung. Da dann ſich vor allen hervor
thut/ die notable Zielung des Menſchen dahin/ wohin das
Geſetz/ oder wohin die Natur und ſeine Gerechtſame/ als
eine Sache die gegen ihm ſtehet/ zielet/ welcher Stand/
wann er recht und gut geheiſſen werden ſoll/ ſo muß zuſam-
menzielen
3. die That/ mit deme was geſchehen ſoll/
4. der Vorſatz und die Jntention/ mit dem was geſchehen
ſoll/ und wohin das Geſetz Anweiſung gibt.

§. 22. Hieher kan gezogen werden die Zuſammenzielung einer

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[68/0078] Vom Unterſcheid des Standes Das X. die Vorſtaͤdte zu einem Theil der erweiterten Stadt mit einerley Umbgebung gemacht werden. 2. Durch Appendentz und Anhaͤngigkeit/ da eine geringere der Hauptſache auſſerhalb angehenckt wird: alſo gehoͤ- ren die Doͤrffer zu ihrer Stadt/ die Felder zu dem Gut/ die Capellen und Filial zu der Mutter- oder Hauptkirche. IV. ♏ oder als ein angenommenes Huͤlffſtuͤck/ welches 3. entweder eigen iſt/ alſo gehoͤren die Jnſtrumente/ der Haußrath/ die Moͤblirung/ zum Hauptgut. 4. oder frembd/ alſo gehoͤren die Servituten von des Nachbars Guth/ ſo mir zu Dienſte ſtehet/ zu meinem Guth. §. 21. Zwiſchen Perſonen und Sachen befindet ſich I. ♊ als ein ſonderlich notabler Gegen-Stand und Zugehoͤrung/ die Zuſtaͤndigkeit/ das Mein und Dein/ da eine Sa- che mein iſt/ mir zuſtehet/ mich angehet/ mir zukomt/ oder dein iſt/ dich betrifft/ oder ſein iſt/ ihn belanget/ und zwar 1. als dem Beſitzer/ da der Stand heiſt/ Poſſeſſio, der Beſitz; 2. oder als dem/ der Herr druͤber iſt/ da der Stand heiſt Do- minium, das Habrecht/ die Berechtigung/ Beherr- ſchung; eben mit dem Nahmen wormit auch die Qua- litaͤt ſo bey der Perſon zufinden/ dadurch ſie Macht hat uͤber die Sache/ pflegt außgeſprochen zuwerden. Dann wir haben hundert mahl mehr Sachen als Woͤrter/ und muß der Context entſcheiden/ welche Bedeutung das Wort hier oder da habe. II. ♐ als eine Zuſammenzielung. Da dann ſich vor allen hervor thut/ die notable Zielung des Menſchen dahin/ wohin das Geſetz/ oder wohin die Natur und ſeine Gerechtſame/ als eine Sache die gegen ihm ſtehet/ zielet/ welcher Stand/ wann er recht und gut geheiſſen werden ſoll/ ſo muß zuſam- menzielen 3. die That/ mit deme was geſchehen ſoll/ 4. der Vorſatz und die Jntention/ mit dem was geſchehen ſoll/ und wohin das Geſetz Anweiſung gibt. §. 22. Hieher kan gezogen werden die Zuſammenzielung einer Perſon

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Zitationshilfe: Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weigel_moralweissheit_1674/78>, abgerufen am 22.11.2024.