Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674.Capitel. im gemeinen Wesen. der andern/ durch Gottes Willen/ stirbet/ (Gott erhalte sie auch per-sönlich alle bey langem Leben und gewünschten Wohlstand.) Hernach und zum andern/ welches mit vorigen die dritte Bedeu- Von diesen Formularien betreffen etliche den blossen Stand/ et- Der Gegenstand aber wird allhier genant/ wann man eine Per- Den blossen Stand kan auch ein einiger halten/ als der erste/ der Zu dem Gegenstand aber müssen allezeit mehr als eine Person §. 3. Die Formularien des blossen Standes/ wie in natürlichen/ anfänglich/ die Stehungs-Formularien/ und zwar 1. überhaupt/ das in und aus/ da/ zum Exempel/ der in eine Gemeinschafft oder sonst in einen Begriff/ auffgenommen worden/ in demselben; der Frembde oder Außgeschlossene ausser demselben ist: Der Begriff selbst/ wann er nit unendlich ist/ H ij
Capitel. im gemeinen Weſen. der andern/ durch Gottes Willen/ ſtirbet/ (Gott erhalte ſie auch per-ſoͤnlich alle bey langem Leben und gewuͤnſchten Wohlſtand.) Hernach und zum andern/ welches mit vorigen die dritte Bedeu- Von dieſen Formularien betreffen etliche den bloſſen Stand/ et- Der Gegenſtand aber wird allhier genant/ wann man eine Per- Den bloſſen Stand kan auch ein einiger halten/ als der erſte/ der Zu dem Gegenſtand aber muͤſſen allezeit mehr als eine Perſon §. 3. Die Formularien des bloſſen Standes/ wie in natuͤrlichen/ ♈ anfaͤnglich/ die Stehungs-Formularien/ und zwar 1. uͤberhaupt/ das in und aus/ da/ zum Exempel/ der in eine Gemeinſchafft oder ſonſt in einen Begriff/ auffgenommen worden/ in demſelben; der Frembde oder Außgeſchloſſene auſſer demſelben iſt: Der Begriff ſelbſt/ wañ er nit unendlich iſt/ H ij
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Capitel. im gemeinen Weſen.
der andern/ durch Gottes Willen/ ſtirbet/ (Gott erhalte ſie auch per-
ſoͤnlich alle bey langem Leben und gewuͤnſchten Wohlſtand.)
Hernach und zum andern/ welches mit vorigen die dritte Bedeu-
tung gibt/ ſo bedeutet das Wort Stand/ auch die Stehung ſelbſt/
als die foͤrmliche Beſchaffenheit/ gleichſam die Stellung/ Statum oder
ſtationem, rationem Status, und dergleichen/ welche mit den Woͤr-
tern in/ aus/ hoch/ tief/ mit/ ohne/ nechſt/ weit/ und ſo
fort an/ als mit gewiſſen Formularien außgeſprochen zu werden
pfleget.
Von dieſen Formularien betreffen etliche den bloſſen Stand/ et-
liche den Gegenſtand. Der bloſſe Stand wird allhier genennet/ wann
man eine Perſon gegen den gantzen Begriff allermiteinander alſo bloß/
nicht inſonderheit gegen eine Gegenpart/ haͤlt/ in dem man von der-
ſelben ſagt/ daß ſie da ſey/ daß ſie in dem Begriff oder auſſer dem
Begriff ſey. Wobey man auff des Begriffes Bezirck/ wo dergleichen
vorhanden/ und auff deſſelben Anfang/ Mittel/ oder Ende/ auch ein
Abſehen haben kan.
Der Gegenſtand aber wird allhier genant/ wann man eine Per-
ſon in demſelben Begriff inſonderheit gegen die andere haͤlt/ in dem
man von denſelben als von zweyen Partheyen ſaget/ daß ſie bey einan-
der/ oder von einander/ wider einander ſtehen.
Den bloſſen Stand kan auch ein einiger halten/ als der erſte/ der
zu einen ſolchen Begriff den Anfang gemacht; oder ein Ubergebliebe-
ner/ nach dem die andern alle geſtorben. Ja man kan auch ohne Per-
ſon dergleichen Stand ſich einbilden/ wie hernach folgen wird.
Zu dem Gegenſtand aber muͤſſen allezeit mehr als eine Perſon
vorhanden ſeyn/ dann ohne eine andere Parthey kan keine Parthey vor
ſich mit der andern Parthey ſo und ſo ſtehen.
§. 3. Die Formularien des bloſſen Standes/ wie in natuͤrlichen/
alſo auch in Moraliſchen Dingen/ ſind vornemlich viererley: dann da
finden ſich
♈ anfaͤnglich/ die Stehungs-Formularien/ und zwar
1. uͤberhaupt/ das in und aus/ da/ zum Exempel/ der in eine
Gemeinſchafft oder ſonſt in einen Begriff/ auffgenommen
worden/ in demſelben; der Frembde oder Außgeſchloſſene
auſſer demſelben iſt: Der Begriff ſelbſt/ wañ er nit unendlich
iſt/
H ij
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