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Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674.

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Vorschmack derer Arithmetischen Das VII.
eine stets zuexercirende Algebra/ dadurch ein Richter alles zur aequa-
tion
bringen/ und dieselbe mit lauter gültigen Ziffern bestellet zu haben
sich bemühen muß.

§. 7. So oft nun einer etwas peccirt, so viel Afterflecke hencket
er seiner sonst gültigen Ziffer an; und so viel er peccirt, so groß ist die
Affterziffer/ die ihr nachtritt/ und anklebet/ biß er deßwegen satisfaction
gethan/ solchen Affterfleck wieder von sich geschafft und außgetilget/ daß
seine Ziffer gantz erbar und auffrichtig stehen bleibe.

Solche mißhandlende Personen könten nun auch weitleuftig un-
terschieden/ und in sonderlichen Classen vorgestellet werden. Allein
ihre Affter-Essentz/ nemlich das Verbrechen/ gibt hierzu Gelegenheit/
von welchen aber unten bey dem Thun des Menschen besser gehandelt
werden mag.

Das Siebende Capitel.
Vorschmack derer Arithmetischen
Moral-Verrichtungen.

§. 1.

GLeichwie in erzehlter Ordnung der Personen/ wie auch in zu-
getheilter Geltung/ das gemeine Wesen sich nach den Zahlen
auffs genaueste richtet: also verfähret es in allen Verrich-
tungen und Processen nach der Art so wol der Berechnung und Com-
putation,
als der Außrechnung und Supputation.

Und zwar wie die 4. so genandten Species der Computation
und Berechnung/ nemlich addiren/ subtrahiren/ multipliciren und
dividiren/ die vier Grundverrichtungen des Hauß- und Stadt-We-
sens (Einnahm/ Außgab/ Kinder und Colonien ziehen/ iedem sein
Quantum zutheilen) auff das deutlichste nicht allein vorstellen/ sondern
auch selbst überlegen und recht anstellen helffen/ ohne welches man kei-
nes wegs zurecht kommen kan;

Also bilden die so genante 4. Regeln der Supputation und
Außrechnung/ nemlich die Regul de Tri, Alligationis, Societatis

und

Vorſchmack derer Arithmetiſchen Das VII.
eine ſtets zuexercirende Algebra/ dadurch ein Richter alles zur æqua-
tion
bringen/ und dieſelbe mit lauter guͤltigen Ziffern beſtellet zu haben
ſich bemuͤhen muß.

§. 7. So oft nun einer etwas peccirt, ſo viel Afterflecke hencket
er ſeiner ſonſt guͤltigen Ziffer an; und ſo viel er peccirt, ſo groß iſt die
Affterziffer/ die ihr nachtritt/ und anklebet/ biß er deßwegen ſatisfaction
gethan/ ſolchen Affterfleck wieder von ſich geſchafft und außgetilget/ daß
ſeine Ziffer gantz erbar und auffrichtig ſtehen bleibe.

Solche mißhandlende Perſonen koͤnten nun auch weitleuftig un-
terſchieden/ und in ſonderlichen Claſſen vorgeſtellet werden. Allein
ihre Affter-Eſſentz/ nemlich das Verbrechen/ gibt hierzu Gelegenheit/
von welchen aber unten bey dem Thun des Menſchen beſſer gehandelt
werden mag.

Das Siebende Capitel.
Vorſchmack derer Arithmetiſchen
Moral-Verrichtungen.

§. 1.

GLeichwie in erzehlter Ordnung der Perſonen/ wie auch in zu-
getheilter Geltung/ das gemeine Weſen ſich nach den Zahlen
auffs genaueſte richtet: alſo verfaͤhret es in allen Verrich-
tungen und Proceſſen nach der Art ſo wol der Berechnung und Com-
putation,
als der Außrechnung und Supputation.

Und zwar wie die 4. ſo genandten Species der Computation
und Berechnung/ nemlich addiren/ ſubtrahiren/ multipliciren und
dividiren/ die vier Grundverrichtungen des Hauß- und Stadt-We-
ſens (Einnahm/ Außgab/ Kinder und Colonien ziehen/ iedem ſein
Quantum zutheilen) auff das deutlichſte nicht allein vorſtellen/ ſondern
auch ſelbſt uͤberlegen und recht anſtellen helffen/ ohne welches man kei-
nes wegs zurecht kommen kan;

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Außrechnung/ nemlich die Regul de Tri, Alligationis, Societatis

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[40/0050] Vorſchmack derer Arithmetiſchen Das VII. eine ſtets zuexercirende Algebra/ dadurch ein Richter alles zur æqua- tion bringen/ und dieſelbe mit lauter guͤltigen Ziffern beſtellet zu haben ſich bemuͤhen muß. §. 7. So oft nun einer etwas peccirt, ſo viel Afterflecke hencket er ſeiner ſonſt guͤltigen Ziffer an; und ſo viel er peccirt, ſo groß iſt die Affterziffer/ die ihr nachtritt/ und anklebet/ biß er deßwegen ſatisfaction gethan/ ſolchen Affterfleck wieder von ſich geſchafft und außgetilget/ daß ſeine Ziffer gantz erbar und auffrichtig ſtehen bleibe. Solche mißhandlende Perſonen koͤnten nun auch weitleuftig un- terſchieden/ und in ſonderlichen Claſſen vorgeſtellet werden. Allein ihre Affter-Eſſentz/ nemlich das Verbrechen/ gibt hierzu Gelegenheit/ von welchen aber unten bey dem Thun des Menſchen beſſer gehandelt werden mag. Das Siebende Capitel. Vorſchmack derer Arithmetiſchen Moral-Verrichtungen. §. 1. GLeichwie in erzehlter Ordnung der Perſonen/ wie auch in zu- getheilter Geltung/ das gemeine Weſen ſich nach den Zahlen auffs genaueſte richtet: alſo verfaͤhret es in allen Verrich- tungen und Proceſſen nach der Art ſo wol der Berechnung und Com- putation, als der Außrechnung und Supputation. Und zwar wie die 4. ſo genandten Species der Computation und Berechnung/ nemlich addiren/ ſubtrahiren/ multipliciren und dividiren/ die vier Grundverrichtungen des Hauß- und Stadt-We- ſens (Einnahm/ Außgab/ Kinder und Colonien ziehen/ iedem ſein Quantum zutheilen) auff das deutlichſte nicht allein vorſtellen/ ſondern auch ſelbſt uͤberlegen und recht anſtellen helffen/ ohne welches man kei- nes wegs zurecht kommen kan; Alſo bilden die ſo genante 4. Regeln der Supputation und Außrechnung/ nemlich die Regul de Tri, Alligationis, Societatis und

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Zitationshilfe: Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weigel_moralweissheit_1674/50>, abgerufen am 24.11.2024.