Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674.Vom Unterscheid Das III. zur rechten Hand geschrieben werden/ vor sich aber und gegen die hö-hern Ziffern stehen sie zur lincken/ weil sie alle gleichsam das Gesicht uns zukehren/ damit sie der Rechenmeister kennen möge: oder sie be- greiffen gleichsam erhöhete Gesellschaffts-Unitäten in sich/ welche ge- gen unserer lincken ordentlich auffeinander folgen/ und sich den vorigen zur rechten stellen/ deren eine die andere nechste gleicher Gestalt so viel- mal unter sich begreifft/ wieviel zur Gelenck- oder Eck- und Gesellschafts- Zahl gesetzt worden/ als droben viermal/ sonst aber nach bißher ge- wohnter Art zehenmal; eben also sind die Personen im gemeinen Wesen/ entweder Privat-Personen/ welche nur einzele Geltung haben/ oder sie sind Publiq-Personen/ Obrigkeiten und Vorsteher/ deren iede so viel gilt/ als viel zu repraesentiren und darzustellen ihr von Gott anvertrauet worden. §. 2. Beyderley Personen sind unter sich nicht nur mit 1. 2. §. 3. Die Privat-Personen sind die/ so zum gemeinen Wesen entweder ohne eigenen Erwerb: Als 1. unaußgestattete Kinder/ Schüler/ Lehrlinge/ daheim oder auff der Wanderschafft. Jtem die Studenten/ ieder vor sich. 2. Miserable Personen/ Arme/ Gefangene. 3. Religiosen und Praebenden-Genieser. 4. Renten-Genieser. Deren die ersten beyden nicht können/ die letzten aber nicht wollen/ etwas durch eigen Thun er- werben; oder sie leben in erwerbender Privat-Verrichtungs-Ubung/ entweder vor andere/ oder vor sich. §. 4.
Vom Unterſcheid Das III. zur rechten Hand geſchrieben werden/ vor ſich aber und gegen die hoͤ-hern Ziffern ſtehen ſie zur lincken/ weil ſie alle gleichſam das Geſicht uns zukehren/ damit ſie der Rechenmeiſter kennen moͤge: oder ſie be- greiffen gleichſam erhoͤhete Geſellſchaffts-Unitaͤten in ſich/ welche ge- gen unſerer lincken ordentlich auffeinander folgen/ und ſich den vorigen zur rechten ſtellen/ deren eine die andere nechſte gleicher Geſtalt ſo viel- mal unter ſich begreifft/ wieviel zur Gelenck- oder Eck- und Geſellſchafts- Zahl geſetzt worden/ als droben viermal/ ſonſt aber nach bißher ge- wohnter Art zehenmal; eben alſo ſind die Perſonen im gemeinen Weſen/ entweder Privat-Perſonen/ welche nur einzele Geltung haben/ oder ſie ſind Publiq-Perſonen/ Obrigkeiten und Vorſteher/ deren iede ſo viel gilt/ als viel zu repræſentiren und darzuſtellen ihr von Gott anvertrauet worden. §. 2. Beyderley Perſonen ſind unter ſich nicht nur mit 1. 2. §. 3. Die Privat-Perſonen ſind die/ ſo zum gemeinen Weſen ♈ entweder ohne eigenen Erwerb: Als 1. unaußgeſtattete Kinder/ Schuͤler/ Lehrlinge/ daheim oder auff der Wanderſchafft. Jtem die Studenten/ ieder vor ſich. 2. Miſerable Perſonen/ Arme/ Gefangene. 3. Religioſen und Præbenden-Genieſer. 4. Renten-Genieſer. Deren die erſten beyden nicht koͤnnen/ die letzten aber nicht wollen/ etwas durch eigen Thun er- werben; ♎ oder ſie leben in erwerbender Privat-Verrichtungs-Ubung/ entweder vor andere/ oder vor ſich. §. 4.
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Vom Unterſcheid Das III.
zur rechten Hand geſchrieben werden/ vor ſich aber und gegen die hoͤ-
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uns zukehren/ damit ſie der Rechenmeiſter kennen moͤge: oder ſie be-
greiffen gleichſam erhoͤhete Geſellſchaffts-Unitaͤten in ſich/ welche ge-
gen unſerer lincken ordentlich auffeinander folgen/ und ſich den vorigen
zur rechten ſtellen/ deren eine die andere nechſte gleicher Geſtalt ſo viel-
mal unter ſich begreifft/ wieviel zur Gelenck- oder Eck- und Geſellſchafts-
Zahl geſetzt worden/ als droben viermal/ ſonſt aber nach bißher ge-
wohnter Art zehenmal; eben alſo ſind die Perſonen im gemeinen
Weſen/ entweder Privat-Perſonen/ welche nur einzele Geltung
haben/ oder ſie ſind Publiq-Perſonen/ Obrigkeiten und Vorſteher/
deren iede ſo viel gilt/ als viel zu repræſentiren und darzuſtellen ihr von
Gott anvertrauet worden.
§. 2. Beyderley Perſonen ſind unter ſich nicht nur mit 1. 2.
3. 10. wie die Tetractyſchen Zahlen/ in gewiſſe Reyhen oder Glieder
immerfort einzutheilen; ſondern ſie haben auch/ des ſo mannigfaltigen
Thuns wegen noch faſt unzehlich vielerley Mannigfaltigkeit/ welche
bey den Zahlen/ als unveraͤnderlichen Dingen/ nicht zufinden. Da-
hero die Arithmetiſchen Proceſſe viel genauer und richtiger gefaſſet
ſind/ und alſo denen Politiſchen Proceſſen ein nachrichtliches Maß/
und gewiſſes Beyſpiel zu gleichmaͤßiger Richtigkeit ſo weit oder ſo nah
es immer muͤglich/ geben koͤnnen.
§. 3. Die Privat-Perſonen ſind die/ ſo zum gemeinen Weſen
unmittelbarer Weiſe nicht gewiedmet ſind/ und leben
♈ entweder ohne eigenen Erwerb:
Als 1. unaußgeſtattete Kinder/ Schuͤler/ Lehrlinge/ daheim oder
auff der Wanderſchafft. Jtem die Studenten/ ieder
vor ſich.
2. Miſerable Perſonen/ Arme/ Gefangene.
3. Religioſen und Præbenden-Genieſer.
4. Renten-Genieſer. Deren die erſten beyden nicht koͤnnen/ die
letzten aber nicht wollen/ etwas durch eigen Thun er-
werben;
♎ oder ſie leben in erwerbender Privat-Verrichtungs-Ubung/
entweder vor andere/ oder vor ſich.
§. 4.
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Zitationshilfe: | Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weigel_moralweissheit_1674/32>, abgerufen am 07.07.2024. |