Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674.Von den gegenständigen Das XIII. lische Person betrachtet/ so muß er auch nothwendig eine Stelle/ wie-wohl nicht eben diese oder jene/ bey der Moralischen Welt haben/ sonst were er keine Moralische Person. Jst also die Stellung oder die Setzung (wann man sagt er hat sich in dieser oder jener Stadt gesetzet) eine gewisse Gestaltsamkeit und Gegenständigkeit einer Moralischen Person/ dero auch zugegen (1.) Die Versetzung eines der aus feiner Stelle versetzet wor- absolut und blosser Dinges/ und zwar als zuläßig/ in dem etliche gefunden werden gantz ohne Morali- sche Stelle/ ausser dem natürlichen Ort einiger Republiq/ nemlich 1. Wilde Leuthe/ wo es dergleichen gibt. 2. Einsiedler. bißweilen in dem natürlichen Ort einer Republiq/ als 3. die Vaganten und Unstete/ die frembden Bettler. unzuläßig/ in dem etliche nicht zugelassen werden/ als 4. Vogelfreye/ der Feind. respective, mit Beding/ als da sind 1. Frembde/ weil sie sich hier nicht gesetzet. 2. Jnterims-Leuthe/ ehe sie das Bürgerrecht erlanget. 3. Schutzverwandte. 4. Ungesessene/ die keine zumahl liegende Güter daselbst besitzen/ welche sich an einem Ort zwar gesetzt haben/ aber daselbst nicht gesessen (das ist/ vermittels liegender Güter nicht vest gebunden) sind. §. 6. Zum andern so ist auch unter denen ursprünglichen gegenständi- gen
Von den gegenſtaͤndigen Das XIII. liſche Perſon betrachtet/ ſo muß er auch nothwendig eine Stelle/ wie-wohl nicht eben dieſe oder jene/ bey der Moraliſchen Welt haben/ ſonſt were er keine Moraliſche Perſon. Jſt alſo die Stellung oder die Setzung (wann man ſagt er hat ſich in dieſer oder jener Stadt geſetzet) eine gewiſſe Geſtaltſamkeit und Gegenſtaͤndigkeit einer Moraliſchen Perſon/ dero auch zugegen (1.) Die Verſetzung eines der aus feiner Stelle verſetzet wor- ☊ abſolut und bloſſer Dinges/ und zwar als ♈ zulaͤßig/ in dem etliche gefunden werden gantz ohne Morali- ſche Stelle/ ♉ auſſer dem natuͤrlichen Ort einiger Republiq/ nemlich 1. Wilde Leuthe/ wo es dergleichen gibt. 2. Einſiedler. ♏ bißweilen in dem natuͤrlichen Ort einer Republiq/ als 3. die Vaganten und Unſtete/ die frembden Bettler. ♎ unzulaͤßig/ in dem etliche nicht zugelaſſen werden/ als 4. Vogelfreye/ der Feind. ☋ reſpectivè, mit Beding/ als da ſind 1. Frembde/ weil ſie ſich hier nicht geſetzet. 2. Jnterims-Leuthe/ ehe ſie das Buͤrgerrecht erlanget. 3. Schutzverwandte. 4. Ungeſeſſene/ die keine zumahl liegende Guͤter daſelbſt beſitzen/ welche ſich an einem Ort zwar geſetzt haben/ aber daſelbſt nicht geſeſſen (das iſt/ vermittels liegender Guͤter nicht veſt gebunden) ſind. §. 6. Zum andern ſo iſt auch unter denen urſpruͤnglichen gegenſtaͤndi- gen
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Von den gegenſtaͤndigen Das XIII.
liſche Perſon betrachtet/ ſo muß er auch nothwendig eine Stelle/ wie-
wohl nicht eben dieſe oder jene/ bey der Moraliſchen Welt haben/ ſonſt
were er keine Moraliſche Perſon. Jſt alſo die Stellung oder die
Setzung (wann man ſagt er hat ſich in dieſer oder jener Stadt geſetzet)
eine gewiſſe Geſtaltſamkeit und Gegenſtaͤndigkeit einer Moraliſchen
Perſon/ dero auch zugegen
(1.) Die Verſetzung eines der aus feiner Stelle verſetzet wor-
den/ oder ſich wegbegeben/ welches denen Leibeigenen/ oder ſonſt da zu
bleiben verbundenen/ nicht zukomt/ ſondern nur denen freyen/ die das
jus emigrandi oder exeundi haben: Eben als kein bloſſer Welt-Coͤr-
per vor ſich aus ſeiner Stelle ſich wegbegeben kan/ wohl aber ein leb-
haffter Freyer. Jene wann ſie dennoch ſich wegbegeben/ werden
Fluͤchtige; dieſe/ wann ſie es gerne thun/ werden Wegziehen-
de; wann ſie es ungerne thun/ zumahl wegen der Religion/ werden
Exulanten genennet. (2.) Die Nirgendſamkeit oder Geſtalt-
ſamkeit eines der keine Moraliſche Stelle hat/ dergleichen kan geſagt
werden
☊ abſolut und bloſſer Dinges/ und zwar als
♈ zulaͤßig/ in dem etliche gefunden werden gantz ohne Morali-
ſche Stelle/
♉ auſſer dem natuͤrlichen Ort einiger Republiq/ nemlich
1. Wilde Leuthe/ wo es dergleichen gibt.
2. Einſiedler.
♏ bißweilen in dem natuͤrlichen Ort einer Republiq/ als
3. die Vaganten und Unſtete/ die frembden Bettler.
♎ unzulaͤßig/ in dem etliche nicht zugelaſſen werden/ als
4. Vogelfreye/ der Feind.
☋ reſpectivè, mit Beding/ als da ſind
1. Frembde/ weil ſie ſich hier nicht geſetzet.
2. Jnterims-Leuthe/ ehe ſie das Buͤrgerrecht erlanget.
3. Schutzverwandte.
4. Ungeſeſſene/ die keine zumahl liegende Guͤter daſelbſt beſitzen/
welche ſich an einem Ort zwar geſetzt haben/ aber daſelbſt
nicht geſeſſen (das iſt/ vermittels liegender Guͤter nicht veſt
gebunden) ſind.
§. 6. Zum andern ſo iſt auch unter denen urſpruͤnglichen gegenſtaͤndi-
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Zitationshilfe: | Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weigel_moralweissheit_1674/100>, abgerufen am 16.07.2024. |