Wehrli, Max: Allgemeine Literaturwissenschaft. Zweite, durchgesehen Auflage. Bern u. a., 1969.pwe_081.001 1 pwe_081.029 Wolfgang Schadewaldt, Von Homers Welt und Werk. Leipzig 1944. - pwe_081.030 Ernst Howald, Der Dichter der Ilias. Zürich 1946. 2 pwe_081.031 Friedrich Ranke, Märchenforschung. Ein Literaturbericht (1920-1934). DV pwe_081.032 14 (1936) 246 ff. - J. von der Leyen, Die Welt des Märchens. Köln-Krefeld pwe_081.033 195 .. (angekündigt). 3 pwe_081.034 Max Lüthi, Das europäische Volksmärchen. Form und Wesen. Bern 1947. - pwe_081.035 Ders., Märchen und Sage. DV 25 (1951) 159 ff. 4 pwe_081.036 Hanns Spanner, Das Märchen als Gattung (Gießener Beiträge zur deutschen pwe_081.037 Philologie 68. Gießen 1939). 5 pwe_081.038
Max Lüthi, Die Gabe im Märchen und in der Sage. Ein Beitrag zur Wesenserfassung pwe_081.039 und Wesensscheidung der beiden Formen. Diss. Bern 1943. - pwe_081.040 Ernst Alfred Philippson, Über das Verhältnis von Sage und Literatur PMLA 62 pwe_081.041 (1947) 239 ff. pwe_081.001 1 pwe_081.029 Wolfgang Schadewaldt, Von Homers Welt und Werk. Leipzig 1944. – pwe_081.030 Ernst Howald, Der Dichter der Ilias. Zürich 1946. 2 pwe_081.031 Friedrich Ranke, Märchenforschung. Ein Literaturbericht (1920–1934). DV pwe_081.032 14 (1936) 246 ff. – J. von der Leyen, Die Welt des Märchens. Köln-Krefeld pwe_081.033 195 .. (angekündigt). 3 pwe_081.034 Max Lüthi, Das europäische Volksmärchen. Form und Wesen. Bern 1947. – pwe_081.035 Ders., Märchen und Sage. DV 25 (1951) 159 ff. 4 pwe_081.036 Hanns Spanner, Das Märchen als Gattung (Gießener Beiträge zur deutschen pwe_081.037 Philologie 68. Gießen 1939). 5 pwe_081.038
Max Lüthi, Die Gabe im Märchen und in der Sage. Ein Beitrag zur Wesenserfassung pwe_081.039 und Wesensscheidung der beiden Formen. Diss. Bern 1943. – pwe_081.040 Ernst Alfred Philippson, Über das Verhältnis von Sage und Literatur PMLA 62 pwe_081.041 (1947) 239 ff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0087" n="81"/><lb n="pwe_081.001"/> Typus bietet sich immer nur das <hi rendition="#g">Epos</hi> des einen Homer<note xml:id="PWE_081_1" place="foot" n="1"><lb n="pwe_081.029"/> Wolfgang Schadewaldt, <hi rendition="#i">Von Homers Welt und Werk.</hi> Leipzig 1944. – <lb n="pwe_081.030"/> Ernst Howald, <hi rendition="#i">Der Dichter der Ilias.</hi> Zürich 1946.</note> an und hier <lb n="pwe_081.002"/> besonders die Ilias, und dieser homerische Typus verschwindet gleichsam <lb n="pwe_081.003"/> mit dem Beginn der Literaturgeschichte; umgekehrt bedeutet er selber keinen <lb n="pwe_081.004"/> Anfang, da das Buch-Epos aus kurzepischen Formen hervorgeht und <lb n="pwe_081.005"/> zudem die Persönlichkeit des Dichters schon stark hervortritt. Eine echte <lb n="pwe_081.006"/> Ur- und Naturform scheint hingegen das <hi rendition="#g">Märchen</hi><note xml:id="PWE_081_2" place="foot" n="2"><lb n="pwe_081.031"/> Friedrich Ranke, <hi rendition="#i">Märchenforschung. Ein Literaturbericht</hi> (1920–1934). DV <lb n="pwe_081.032"/> 14 (1936) 246 ff. – J. von der Leyen, <hi rendition="#i">Die Welt des Märchens.</hi> Köln-Krefeld <lb n="pwe_081.033"/> 195 .. (angekündigt).</note> zu sein, in welches <lb n="pwe_081.007"/> die Romantik ja die Erzählung selber wieder zurückführen wollte. <lb n="pwe_081.008"/> Gerade hier aber hat – in Fortsetzung von <hi rendition="#k">Petsch</hi> u. a. – das Buch von <lb n="pwe_081.009"/> <hi rendition="#k">Max Lüthi</hi><note xml:id="PWE_081_3" place="foot" n="3"><lb n="pwe_081.034"/> Max Lüthi, <hi rendition="#i">Das europäische Volksmärchen. Form und Wesen.</hi> Bern 1947. – <lb n="pwe_081.035"/> Ders., <hi rendition="#i">Märchen und Sage.</hi> DV 25 (1951) 159 ff.</note>, eben auf Grund einer stilkritischen Untersuchung, gezeigt, <lb n="pwe_081.010"/> daß das Märchen als Gattung eine hoch-künstliche Form ist, ja eine Spätform, <lb n="pwe_081.011"/> die einen geistigen Abstraktionsprozeß und damit vielleicht auch eine <lb n="pwe_081.012"/> Geschichte hinter sich hat; die innere Übereinstimmung des internationalen <lb n="pwe_081.013"/> Märchengutes ist weniger aus zeitlos gleichen Voraussetzungen der Märchenerzähler <lb n="pwe_081.014"/> als durch bestimmte geschichtliche Zusammenhänge zu erklären, <lb n="pwe_081.015"/> als Schöpfung höchstens für Primitive, nicht von Primitiven. Hier ist <lb n="pwe_081.016"/> es wohl der stilkritischen Betrachtung gelungen, tiefer zu sehen, als es eine <lb n="pwe_081.017"/> stofflich-motivische Vergleichung vermochte. Was eine mehr motiv-geschichtliche, <lb n="pwe_081.018"/> volkskundliche, psychologische Untersuchung als märchenhaft <lb n="pwe_081.019"/> herausgestellt hat, – etwa das Wunschdenken, noch 1939 in der anspruchslosen <lb n="pwe_081.020"/> Dissertation von <hi rendition="#k">Spanner</hi><note xml:id="PWE_081_4" place="foot" n="4"><lb n="pwe_081.036"/> Hanns Spanner, <hi rendition="#i">Das Märchen als Gattung (Gießener Beiträge zur deutschen <lb n="pwe_081.037"/> Philologie 68.</hi> Gießen 1939).</note> – betrifft nur das Material, das erst im <lb n="pwe_081.021"/> Stilzusammenhang des Märchens seinen Sinn bekommt; und da zeigt sich <lb n="pwe_081.022"/> eben gerade eine Entleerung der verschiedensten Motive von ihrer ursprünglichen <lb n="pwe_081.023"/> sozialen, psychischen oder magischen Bedeutung zugunsten einer <lb n="pwe_081.024"/> freien Verwendbarkeit in dem mühelosen Spiel einer reinen Kunstform, <lb n="pwe_081.025"/> die <hi rendition="#k">Lüthi</hi> mit den Stichworten Eindimensionalität, Flächenhaftigkeit, abstrakter <lb n="pwe_081.026"/> Stil, Isolation, potentielle Allverbundenheit kennzeichnet. Von dieser <lb n="pwe_081.027"/> stilistischen Bestimmung aus ergeben sich auch die entscheidenden Grenzen <lb n="pwe_081.028"/> gegenüber der <hi rendition="#g">Sage</hi><note xml:id="PWE_081_5" place="foot" n="5"><lb n="pwe_081.038"/> Max Lüthi, <hi rendition="#i">Die Gabe im Märchen und in der Sage. Ein Beitrag zur Wesenserfassung <lb n="pwe_081.039"/> und Wesensscheidung der beiden Formen.</hi> Diss. Bern 1943. – <lb n="pwe_081.040"/> Ernst Alfred Philippson, <hi rendition="#i">Über das Verhältnis von Sage und Literatur</hi> PMLA 62 <lb n="pwe_081.041"/> (1947) 239 ff.</note>.</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [81/0087]
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Typus bietet sich immer nur das Epos des einen Homer 1 an und hier pwe_081.002
besonders die Ilias, und dieser homerische Typus verschwindet gleichsam pwe_081.003
mit dem Beginn der Literaturgeschichte; umgekehrt bedeutet er selber keinen pwe_081.004
Anfang, da das Buch-Epos aus kurzepischen Formen hervorgeht und pwe_081.005
zudem die Persönlichkeit des Dichters schon stark hervortritt. Eine echte pwe_081.006
Ur- und Naturform scheint hingegen das Märchen 2 zu sein, in welches pwe_081.007
die Romantik ja die Erzählung selber wieder zurückführen wollte. pwe_081.008
Gerade hier aber hat – in Fortsetzung von Petsch u. a. – das Buch von pwe_081.009
Max Lüthi 3, eben auf Grund einer stilkritischen Untersuchung, gezeigt, pwe_081.010
daß das Märchen als Gattung eine hoch-künstliche Form ist, ja eine Spätform, pwe_081.011
die einen geistigen Abstraktionsprozeß und damit vielleicht auch eine pwe_081.012
Geschichte hinter sich hat; die innere Übereinstimmung des internationalen pwe_081.013
Märchengutes ist weniger aus zeitlos gleichen Voraussetzungen der Märchenerzähler pwe_081.014
als durch bestimmte geschichtliche Zusammenhänge zu erklären, pwe_081.015
als Schöpfung höchstens für Primitive, nicht von Primitiven. Hier ist pwe_081.016
es wohl der stilkritischen Betrachtung gelungen, tiefer zu sehen, als es eine pwe_081.017
stofflich-motivische Vergleichung vermochte. Was eine mehr motiv-geschichtliche, pwe_081.018
volkskundliche, psychologische Untersuchung als märchenhaft pwe_081.019
herausgestellt hat, – etwa das Wunschdenken, noch 1939 in der anspruchslosen pwe_081.020
Dissertation von Spanner 4 – betrifft nur das Material, das erst im pwe_081.021
Stilzusammenhang des Märchens seinen Sinn bekommt; und da zeigt sich pwe_081.022
eben gerade eine Entleerung der verschiedensten Motive von ihrer ursprünglichen pwe_081.023
sozialen, psychischen oder magischen Bedeutung zugunsten einer pwe_081.024
freien Verwendbarkeit in dem mühelosen Spiel einer reinen Kunstform, pwe_081.025
die Lüthi mit den Stichworten Eindimensionalität, Flächenhaftigkeit, abstrakter pwe_081.026
Stil, Isolation, potentielle Allverbundenheit kennzeichnet. Von dieser pwe_081.027
stilistischen Bestimmung aus ergeben sich auch die entscheidenden Grenzen pwe_081.028
gegenüber der Sage 5.
1 pwe_081.029
Wolfgang Schadewaldt, Von Homers Welt und Werk. Leipzig 1944. – pwe_081.030
Ernst Howald, Der Dichter der Ilias. Zürich 1946.
2 pwe_081.031
Friedrich Ranke, Märchenforschung. Ein Literaturbericht (1920–1934). DV pwe_081.032
14 (1936) 246 ff. – J. von der Leyen, Die Welt des Märchens. Köln-Krefeld pwe_081.033
195 .. (angekündigt).
3 pwe_081.034
Max Lüthi, Das europäische Volksmärchen. Form und Wesen. Bern 1947. – pwe_081.035
Ders., Märchen und Sage. DV 25 (1951) 159 ff.
4 pwe_081.036
Hanns Spanner, Das Märchen als Gattung (Gießener Beiträge zur deutschen pwe_081.037
Philologie 68. Gießen 1939).
5 pwe_081.038
Max Lüthi, Die Gabe im Märchen und in der Sage. Ein Beitrag zur Wesenserfassung pwe_081.039
und Wesensscheidung der beiden Formen. Diss. Bern 1943. – pwe_081.040
Ernst Alfred Philippson, Über das Verhältnis von Sage und Literatur PMLA 62 pwe_081.041
(1947) 239 ff.
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