Wehrli, Max: Allgemeine Literaturwissenschaft. Zweite, durchgesehen Auflage. Bern u. a., 1969.pwe_032.001 Wenn schon hier überall der größere, seinerzeit von Borinski maßgebend pwe_032.008 1 pwe_032.029 H. H. Glunz, Die Literarästhetik des Mittelalters. Wolfram-Rosenroman- pwe_032.030 Chaucer-Dante. Bochum-Langendreer 1937. 2 pwe_032.031
Bruno Boesch, Die Kunstanschauung in der mittelhochdeutschen Dichtung pwe_032.032 von der Blütezeit bis zum Meistergesang. Bern 1936. pwe_032.001 Wenn schon hier überall der größere, seinerzeit von Borinski maßgebend pwe_032.008 1 pwe_032.029 H. H. Glunz, Die Literarästhetik des Mittelalters. Wolfram-Rosenroman- pwe_032.030 Chaucer-Dante. Bochum-Langendreer 1937. 2 pwe_032.031
Bruno Boesch, Die Kunstanschauung in der mittelhochdeutschen Dichtung pwe_032.032 von der Blütezeit bis zum Meistergesang. Bern 1936. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0038" n="32"/><lb n="pwe_032.001"/> den großen Bestand an poetischen Lehrbüchern sichtet und durch sachliche <lb n="pwe_032.002"/> und alphabetische Register übersichtlich erschließt. Dabei wird die Entwicklung <lb n="pwe_032.003"/> von der alten „Anweisungs- und Lehrpoetik“ (samt Metrik und <lb n="pwe_032.004"/> Rhetorik) zu einer „Wirkungsästhetik“ und schließlich zu Schöpfungs- und <lb n="pwe_032.005"/> Gestaltungsästhetik, zu Literaturwissenschaft und Literaturphilosophie <lb n="pwe_032.006"/> sichtbar gemacht.</p> <lb n="pwe_032.007"/> <p> Wenn schon hier überall der größere, seinerzeit von <hi rendition="#k">Borinski</hi> maßgebend <lb n="pwe_032.008"/> untersuchte Zusammenhang einer allgemeinen antiken, mittel- <lb n="pwe_032.009"/> und neulateinischen Poetik zugrundeliegt, so gilt das erst recht für die <lb n="pwe_032.010"/> mittelalterliche Auffassung von Poesie und poetischer Praxis. Hier sind <lb n="pwe_032.011"/> die Ansätze von <hi rendition="#k">E. Faral</hi> und <hi rendition="#k">H. Brinkmann</hi> systematisch erweitert worden. <lb n="pwe_032.012"/> <hi rendition="#i">Die Literarästhetik des Mittelalters</hi> hat 1937 <hi rendition="#k">H. H. Glunz</hi><note xml:id="PWE_032_1" place="foot" n="1"><lb n="pwe_032.029"/> H. H. Glunz, <hi rendition="#i">Die Literarästhetik des Mittelalters. Wolfram-Rosenroman- <lb n="pwe_032.030"/> Chaucer-Dante.</hi> Bochum-Langendreer 1937.</note> in einem <lb n="pwe_032.013"/> kühnen Buch zu charakterisieren versucht, das vor allem auf dem Zusammenhang <lb n="pwe_032.014"/> der mittelalterlichen Dichtung und ihrer Selbstauffassung <lb n="pwe_032.015"/> mit der Theorie der Bibelexegese, d. h. der theologischen Lehre von der <lb n="pwe_032.016"/> Bibel als dem vollkommensten Kunstwerk, insistiert. Vor allem fällt damit <lb n="pwe_032.017"/> Licht auf die seit dem 12. Jahrhundert sich verstärkt entwickelnde allegorische <lb n="pwe_032.018"/> Dichtkunst, die erst mit Dante transzendiert wurde. <hi rendition="#k">E. R. Cur- <lb n="pwe_032.019"/> tius</hi> hat in einer ausführlichen Kritik (Zfrom Phil. 58, 1–50) den konstruktiven <lb n="pwe_032.020"/> und einseitigen Charakter des Buches scharf kritisiert und anschließend <lb n="pwe_032.021"/> Arbeiten zur mittelalterlichen Poetik publiziert, die seither in <lb n="pwe_032.022"/> sein zusammenfassendes Buch (s. unten S. 156 ff.) eingegangen sind. Die Geschichte <lb n="pwe_032.023"/> der Allegorie und mit ihr die Geschichte der mittelalterlichen Literatur <lb n="pwe_032.024"/> und Poetik überhaupt gehört danach in das umfassende Thema des <lb n="pwe_032.025"/> Nachlebens der Antike und damit des jahrtausendelangen europäischen <lb n="pwe_032.026"/> Literaturzusammenhangs. Eine Zusammenstellung und Interpretation der <lb n="pwe_032.027"/> mittelhochdeutschen Äußerungen zur dichterischen Theorie bietet <hi rendition="#k">Bruno <lb n="pwe_032.028"/> Boesch</hi><note xml:id="PWE_032_2" place="foot" n="2"><lb n="pwe_032.031"/> Bruno Boesch, <hi rendition="#i">Die Kunstanschauung in der mittelhochdeutschen Dichtung <lb n="pwe_032.032"/> von der Blütezeit bis zum Meistergesang.</hi> Bern 1936.</note>.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0038]
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den großen Bestand an poetischen Lehrbüchern sichtet und durch sachliche pwe_032.002
und alphabetische Register übersichtlich erschließt. Dabei wird die Entwicklung pwe_032.003
von der alten „Anweisungs- und Lehrpoetik“ (samt Metrik und pwe_032.004
Rhetorik) zu einer „Wirkungsästhetik“ und schließlich zu Schöpfungs- und pwe_032.005
Gestaltungsästhetik, zu Literaturwissenschaft und Literaturphilosophie pwe_032.006
sichtbar gemacht.
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Wenn schon hier überall der größere, seinerzeit von Borinski maßgebend pwe_032.008
untersuchte Zusammenhang einer allgemeinen antiken, mittel- pwe_032.009
und neulateinischen Poetik zugrundeliegt, so gilt das erst recht für die pwe_032.010
mittelalterliche Auffassung von Poesie und poetischer Praxis. Hier sind pwe_032.011
die Ansätze von E. Faral und H. Brinkmann systematisch erweitert worden. pwe_032.012
Die Literarästhetik des Mittelalters hat 1937 H. H. Glunz 1 in einem pwe_032.013
kühnen Buch zu charakterisieren versucht, das vor allem auf dem Zusammenhang pwe_032.014
der mittelalterlichen Dichtung und ihrer Selbstauffassung pwe_032.015
mit der Theorie der Bibelexegese, d. h. der theologischen Lehre von der pwe_032.016
Bibel als dem vollkommensten Kunstwerk, insistiert. Vor allem fällt damit pwe_032.017
Licht auf die seit dem 12. Jahrhundert sich verstärkt entwickelnde allegorische pwe_032.018
Dichtkunst, die erst mit Dante transzendiert wurde. E. R. Cur- pwe_032.019
tius hat in einer ausführlichen Kritik (Zfrom Phil. 58, 1–50) den konstruktiven pwe_032.020
und einseitigen Charakter des Buches scharf kritisiert und anschließend pwe_032.021
Arbeiten zur mittelalterlichen Poetik publiziert, die seither in pwe_032.022
sein zusammenfassendes Buch (s. unten S. 156 ff.) eingegangen sind. Die Geschichte pwe_032.023
der Allegorie und mit ihr die Geschichte der mittelalterlichen Literatur pwe_032.024
und Poetik überhaupt gehört danach in das umfassende Thema des pwe_032.025
Nachlebens der Antike und damit des jahrtausendelangen europäischen pwe_032.026
Literaturzusammenhangs. Eine Zusammenstellung und Interpretation der pwe_032.027
mittelhochdeutschen Äußerungen zur dichterischen Theorie bietet Bruno pwe_032.028
Boesch 2.
1 pwe_032.029
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Chaucer-Dante. Bochum-Langendreer 1937.
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von der Blütezeit bis zum Meistergesang. Bern 1936.
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