Wehrli, Max: Allgemeine Literaturwissenschaft. Zweite, durchgesehen Auflage. Bern u. a., 1969.
pwe_120.001 Diese psychologischen Interessen machen sich vor allem in der angelsächsischen pwe_120.017 1 pwe_120.030 Frederick J. Hoffmann, Freudianism and the Literary Mind. Louisiana 1945. 2 pwe_120.031 Maud Bodkin, Archetypical Patterns in Poetry. Psychological Studies of pwe_120.032 Imagination. Oxford 1934. 3 pwe_120.033 Fritz Strich, Das Symbol in der Dichtung (in: Der Dichter und die Zeit. pwe_120.034 Bern 1943). 4 pwe_120.035 Hermann Pongs, Psychoanalyse und Dichtung. Euphorion 34 (1933) 38 ff. pwe_120.036 Auch in: Das Bild in der Dichtung Bd. 2. 5 pwe_120.037 Deutsche Literatur in Entwicklungsreihen. Reihe Aufklärung. Herausgegeben pwe_120.038 von Fritz Brüggemann. 15 Bände. Leipzig 1928-1938. 6 pwe_120.039
Literatur und Seele. Beiträge zu einer Psychogenetik der Literatur. Herausgegeben pwe_120.040 von Fritz Brüggemann. Berlin 1931 ff.
pwe_120.001 Diese psychologischen Interessen machen sich vor allem in der angelsächsischen pwe_120.017 1 pwe_120.030 Frederick J. Hoffmann, Freudianism and the Literary Mind. Louisiana 1945. 2 pwe_120.031 Maud Bodkin, Archetypical Patterns in Poetry. Psychological Studies of pwe_120.032 Imagination. Oxford 1934. 3 pwe_120.033 Fritz Strich, Das Symbol in der Dichtung (in: Der Dichter und die Zeit. pwe_120.034 Bern 1943). 4 pwe_120.035 Hermann Pongs, Psychoanalyse und Dichtung. Euphorion 34 (1933) 38 ff. pwe_120.036 Auch in: Das Bild in der Dichtung Bd. 2. 5 pwe_120.037 Deutsche Literatur in Entwicklungsreihen. Reihe Aufklärung. Herausgegeben pwe_120.038 von Fritz Brüggemann. 15 Bände. Leipzig 1928–1938. 6 pwe_120.039
Literatur und Seele. Beiträge zu einer Psychogenetik der Literatur. Herausgegeben pwe_120.040 von Fritz Brüggemann. Berlin 1931 ff. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><hi rendition="#k"><pb facs="#f0126" n="120"/><lb n="pwe_120.001"/> ler, Rothacker, N. Hartmann</hi>) und der Tiefenpsychologie aller Arten <lb n="pwe_120.002"/> gewonnenen Einsichten. Hand in Hand mit der Psychologie ging dabei die <lb n="pwe_120.003"/> Arbeit der <hi rendition="#g">Volkskunde</hi> mit ihrer Erforschung primitiver Kultur- und <lb n="pwe_120.004"/> Bewußtseinsformen und der Soziologie mit ihren Untersuchungen der kollektiven <lb n="pwe_120.005"/> Gesellschaftsphänomene. Vor allem aber erwies sich die moderne <lb n="pwe_120.006"/> Psychologie als entscheidend beteiligt bei der dichterischen Produktion selber, <lb n="pwe_120.007"/> von Proust und Joyce bis Rilke, Thomas Mann und Hesse, um nur <lb n="pwe_120.008"/> ein paar wichtigste Namen zu nennen (eine Darstellung dieser Beziehungen <lb n="pwe_120.009"/> gibt das Werk von <hi rendition="#k">Hoffmann</hi><note xml:id="PWE_120_1" place="foot" n="1"><lb n="pwe_120.030"/> Frederick J. Hoffmann, <hi rendition="#i">Freudianism and the Literary Mind.</hi> Louisiana 1945.</note>). Die neueröffneten Perspektiven betreffen <lb n="pwe_120.010"/> sowohl die Literaturwissenschaft, in allen Bereichen des Schaffens, des <lb n="pwe_120.011"/> Werks und des Verstehens, wie auch die Geschichte, die damit den linearen <lb n="pwe_120.012"/> Charakter ideeller oder biologischer Entwicklungen verlor oder überhaupt <lb n="pwe_120.013"/> wesenlos wurde, da sie als ein Schichtengefüge mit der jederzeitigen <lb n="pwe_120.014"/> Präsenz auch der unbewußten, primitiven, kollektiven Gründe erscheinen <lb n="pwe_120.015"/> muß.</p> <lb n="pwe_120.016"/> <p> Diese psychologischen Interessen machen sich vor allem in der angelsächsischen <lb n="pwe_120.017"/> Literaturwissenschaft geltend. Die beste Besprechung dieser Bewegung <lb n="pwe_120.018"/> gibt wohl das betreffende Kapitel von <hi rendition="#k">Hyman,</hi> wobei das Buch der <lb n="pwe_120.019"/> C. G. Jung-Schülerin <hi rendition="#k">Maud Bodkin</hi><note xml:id="PWE_120_2" place="foot" n="2"><lb n="pwe_120.031"/> Maud Bodkin, <hi rendition="#i">Archetypical Patterns in Poetry. Psychological Studies of <lb n="pwe_120.032"/> Imagination.</hi> Oxford 1934.</note> in den Mittelpunkt gestellt ist. Für <lb n="pwe_120.020"/> Deutschland ist der direkte Einfluß von <hi rendition="#g">Psychoanalyse</hi> und <hi rendition="#g">komplexer <lb n="pwe_120.021"/> Psychologie</hi> weniger tief gegangen (vgl. die Auseinandersetzung <lb n="pwe_120.022"/> bei <hi rendition="#k">Strich</hi><note xml:id="PWE_120_3" place="foot" n="3"><lb n="pwe_120.033"/> Fritz Strich, <hi rendition="#i">Das Symbol in der Dichtung</hi> (in: <hi rendition="#i">Der Dichter und die Zeit.</hi> <lb n="pwe_120.034"/> Bern 1943).</note> und, vom „existentialistischen“ Standpunkt aus, <lb n="pwe_120.023"/> <hi rendition="#k">pongs</hi><note xml:id="PWE_120_4" place="foot" n="4"><lb n="pwe_120.035"/> Hermann Pongs, <hi rendition="#i">Psychoanalyse und Dichtung.</hi> Euphorion 34 (1933) 38 ff. <lb n="pwe_120.036"/> Auch in: <hi rendition="#i">Das Bild in der Dichtung Bd. 2.</hi></note>). Offenbar war die idealistisch-geisteswissenschaftliche Tradition zu <lb n="pwe_120.024"/> stark. Als ein Versuch, der Geistesgeschichte wenigstens eine sozial-psychologisch <lb n="pwe_120.025"/> gesehene Seelengeschichte entgegenzustellen, verdienten <hi rendition="#k">Fritz Brüg- <lb n="pwe_120.026"/> gemanns</hi> Darstellung der Aufklärungsliteratur in der Sammlung <hi rendition="#i">Deutsche <lb n="pwe_120.027"/> Literatur in Entwicklungsreihen</hi><note xml:id="PWE_120_5" place="foot" n="5"><lb n="pwe_120.037"/><hi rendition="#i">Deutsche Literatur in Entwicklungsreihen. Reihe Aufklärung.</hi> Herausgegeben <lb n="pwe_120.038"/> von Fritz Brüggemann. 15 Bände. Leipzig 1928–1938.</note> und die von ihm herausgegebenen <hi rendition="#i">Beiträge <lb n="pwe_120.028"/> zu einer Psychogenetik der Literatur</hi><note xml:id="PWE_120_6" place="foot" n="6"><lb n="pwe_120.039"/><hi rendition="#i">Literatur und Seele. Beiträge zu einer Psychogenetik der Literatur.</hi> Herausgegeben <lb n="pwe_120.040"/> von Fritz Brüggemann. Berlin 1931 ff.</note> hervorgehoben zu werden. Vor <lb n="pwe_120.029"/> allem aber: Deutschland schuf sich so etwas wie einen „arteigenen“, dafür </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [120/0126]
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ler, Rothacker, N. Hartmann) und der Tiefenpsychologie aller Arten pwe_120.002
gewonnenen Einsichten. Hand in Hand mit der Psychologie ging dabei die pwe_120.003
Arbeit der Volkskunde mit ihrer Erforschung primitiver Kultur- und pwe_120.004
Bewußtseinsformen und der Soziologie mit ihren Untersuchungen der kollektiven pwe_120.005
Gesellschaftsphänomene. Vor allem aber erwies sich die moderne pwe_120.006
Psychologie als entscheidend beteiligt bei der dichterischen Produktion selber, pwe_120.007
von Proust und Joyce bis Rilke, Thomas Mann und Hesse, um nur pwe_120.008
ein paar wichtigste Namen zu nennen (eine Darstellung dieser Beziehungen pwe_120.009
gibt das Werk von Hoffmann 1). Die neueröffneten Perspektiven betreffen pwe_120.010
sowohl die Literaturwissenschaft, in allen Bereichen des Schaffens, des pwe_120.011
Werks und des Verstehens, wie auch die Geschichte, die damit den linearen pwe_120.012
Charakter ideeller oder biologischer Entwicklungen verlor oder überhaupt pwe_120.013
wesenlos wurde, da sie als ein Schichtengefüge mit der jederzeitigen pwe_120.014
Präsenz auch der unbewußten, primitiven, kollektiven Gründe erscheinen pwe_120.015
muß.
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Diese psychologischen Interessen machen sich vor allem in der angelsächsischen pwe_120.017
Literaturwissenschaft geltend. Die beste Besprechung dieser Bewegung pwe_120.018
gibt wohl das betreffende Kapitel von Hyman, wobei das Buch der pwe_120.019
C. G. Jung-Schülerin Maud Bodkin 2 in den Mittelpunkt gestellt ist. Für pwe_120.020
Deutschland ist der direkte Einfluß von Psychoanalyse und komplexer pwe_120.021
Psychologie weniger tief gegangen (vgl. die Auseinandersetzung pwe_120.022
bei Strich 3 und, vom „existentialistischen“ Standpunkt aus, pwe_120.023
pongs 4). Offenbar war die idealistisch-geisteswissenschaftliche Tradition zu pwe_120.024
stark. Als ein Versuch, der Geistesgeschichte wenigstens eine sozial-psychologisch pwe_120.025
gesehene Seelengeschichte entgegenzustellen, verdienten Fritz Brüg- pwe_120.026
gemanns Darstellung der Aufklärungsliteratur in der Sammlung Deutsche pwe_120.027
Literatur in Entwicklungsreihen 5 und die von ihm herausgegebenen Beiträge pwe_120.028
zu einer Psychogenetik der Literatur 6 hervorgehoben zu werden. Vor pwe_120.029
allem aber: Deutschland schuf sich so etwas wie einen „arteigenen“, dafür
1 pwe_120.030
Frederick J. Hoffmann, Freudianism and the Literary Mind. Louisiana 1945.
2 pwe_120.031
Maud Bodkin, Archetypical Patterns in Poetry. Psychological Studies of pwe_120.032
Imagination. Oxford 1934.
3 pwe_120.033
Fritz Strich, Das Symbol in der Dichtung (in: Der Dichter und die Zeit. pwe_120.034
Bern 1943).
4 pwe_120.035
Hermann Pongs, Psychoanalyse und Dichtung. Euphorion 34 (1933) 38 ff. pwe_120.036
Auch in: Das Bild in der Dichtung Bd. 2.
5 pwe_120.037
Deutsche Literatur in Entwicklungsreihen. Reihe Aufklärung. Herausgegeben pwe_120.038
von Fritz Brüggemann. 15 Bände. Leipzig 1928–1938.
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Literatur und Seele. Beiträge zu einer Psychogenetik der Literatur. Herausgegeben pwe_120.040
von Fritz Brüggemann. Berlin 1931 ff.
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