Wehrli, Max: Allgemeine Literaturwissenschaft. Zweite, durchgesehen Auflage. Bern u. a., 1969.pwe_104.001 Höherer Ordnung als diese metaphorischen Abbreviaturen sind feste pwe_104.003 Als "Motiv" wird dagegen in sehr schwankendem Sprachgebrauch meist pwe_104.017 1 pwe_104.031 Gerhard Fricke, Die Bildlichkeit in der Dichtung des Andreas Gryphius. pwe_104.032 Berlin 1933. - Caroline Spurgeon, Shakespeare's Imagery. Cambridge 1935. - pwe_104.033 Wolfgang Clemen, Shakespeares Bilder. Ihre Entwicklung und ihre Funktionen pwe_104.034 im dramatischen Werk. Bonn 1936. - Bert Nagel, Der Bildausdruck der Meistersinger. pwe_104.035 ZfdPh 65 (1940), 34 ff. - K. Westendörpf, Der soziologische Charakter pwe_104.036 der englischen Bildersprache. 1939. 2 pwe_104.037 Ernst Robert Curtius, Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter. pwe_104.038 Bern 1948. 3 pwe_104.039
Herman Meyer, Der Typus des Sonderlings in der deutschen Literatur. Amsterdam pwe_104.040 1943. - Ders., De Lebensavond als litterair motief. Amsterdam 1947. pwe_104.001 Höherer Ordnung als diese metaphorischen Abbreviaturen sind feste pwe_104.003 Als „Motiv“ wird dagegen in sehr schwankendem Sprachgebrauch meist pwe_104.017 1 pwe_104.031 Gerhard Fricke, Die Bildlichkeit in der Dichtung des Andreas Gryphius. pwe_104.032 Berlin 1933. – Caroline Spurgeon, Shakespeare's Imagery. Cambridge 1935. – pwe_104.033 Wolfgang Clemen, Shakespeares Bilder. Ihre Entwicklung und ihre Funktionen pwe_104.034 im dramatischen Werk. Bonn 1936. – Bert Nagel, Der Bildausdruck der Meistersinger. pwe_104.035 ZfdPh 65 (1940), 34 ff. – K. Westendörpf, Der soziologische Charakter pwe_104.036 der englischen Bildersprache. 1939. 2 pwe_104.037 Ernst Robert Curtius, Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter. pwe_104.038 Bern 1948. 3 pwe_104.039
Herman Meyer, Der Typus des Sonderlings in der deutschen Literatur. Amsterdam pwe_104.040 1943. – Ders., De Lebensavond als litterair motief. Amsterdam 1947. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0110" n="104"/><lb n="pwe_104.001"/> oder nationalen Sprache als spezifischer Stilzug untersucht werden<note xml:id="PWE_104_1" place="foot" n="1"><lb n="pwe_104.031"/> Gerhard Fricke, <hi rendition="#i">Die Bildlichkeit in der Dichtung des Andreas Gryphius.</hi> <lb n="pwe_104.032"/> Berlin 1933. – Caroline Spurgeon, <hi rendition="#i">Shakespeare's Imagery.</hi> Cambridge 1935. – <lb n="pwe_104.033"/> Wolfgang Clemen, <hi rendition="#i">Shakespeares Bilder. Ihre Entwicklung und ihre Funktionen <lb n="pwe_104.034"/> im dramatischen Werk.</hi> Bonn 1936. – Bert Nagel, <hi rendition="#i">Der Bildausdruck der Meistersinger.</hi> <lb n="pwe_104.035"/> ZfdPh 65 (1940), 34 ff. – K. Westendörpf, <hi rendition="#i">Der soziologische Charakter <lb n="pwe_104.036"/> der englischen Bildersprache.</hi> 1939.</note>.</p> <lb n="pwe_104.002"/> <p> Höherer Ordnung als diese metaphorischen Abbreviaturen sind feste <lb n="pwe_104.003"/> Bildgefüge, die neben anderm bei <hi rendition="#k">Curtius</hi><note xml:id="PWE_104_2" place="foot" n="2"><lb n="pwe_104.037"/> Ernst Robert Curtius, <hi rendition="#i">Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter.</hi> <lb n="pwe_104.038"/> Bern 1948.</note> in ihrer literaturgeschichtlichen <lb n="pwe_104.004"/> Bedeutung verfolgt werden: beispielsweise die Ideallandschaft oder <lb n="pwe_104.005"/> die Vorstellung vom Puer-Senex. Wenn Curtius seine <hi rendition="#g">Topik</hi> als das <lb n="pwe_104.006"/> „Vorratsmagazin der Rhetorik“ definiert, so umfaßt sie doch praktisch nicht <lb n="pwe_104.007"/> nur rhetorische Stilfiguren (z. B. die Trostrede), sondern bestimmte Bildschemata <lb n="pwe_104.008"/> (Bild des Herrschers), ferner traditionelle Metaphergruppen <lb n="pwe_104.009"/> (Schauspielmetapher), die in wechselndem Maß aktualisiert und dichterisch <lb n="pwe_104.010"/> durchdrungen werden, einen Archetypus durchschimmern lassen oder zu <lb n="pwe_104.011"/> eigentlichen „Motiven“ im Aufbau der Dichtung werden. Auch Menschentypen <lb n="pwe_104.012"/> erscheinen in der Dichtung als solche Schemata, die je nach dem <lb n="pwe_104.013"/> wechselnden Zusammenhang ihre Erfüllung oder Veränderung finden; <lb n="pwe_104.014"/> man könnte etwa die Gestalt des Sonderlings als einen Topos der romantischen <lb n="pwe_104.015"/> und realistischen Literatur bezeichnen<note xml:id="PWE_104_3" place="foot" n="3"><lb n="pwe_104.039"/> Herman Meyer, <hi rendition="#i">Der Typus des Sonderlings in der deutschen Literatur.</hi> Amsterdam <lb n="pwe_104.040"/> 1943. – Ders., <hi rendition="#i">De Lebensavond als litterair motief.</hi> Amsterdam 1947.</note>.</p> <lb n="pwe_104.016"/> <p> Als „<hi rendition="#g">Motiv</hi>“ wird dagegen in sehr schwankendem Sprachgebrauch meist <lb n="pwe_104.017"/> eine bildmäßige Einheit der Situation oder der Handlung bezeichnet, ein <lb n="pwe_104.018"/> Strukturelement des äußeren oder des inneren Geschehens (dies in der Lyrik), <lb n="pwe_104.019"/> das ebenfalls den Charakter eines übertragbaren und wechselnd zu <lb n="pwe_104.020"/> füllenden Schemas hat. Es wird vor allem im Märchen zum eigentlichen <lb n="pwe_104.021"/> Anhalt der Forschung (vgl. darüber <hi rendition="#k">Kayser</hi>); doch zeigt gerade die neue <lb n="pwe_104.022"/> Märchenforschung (<hi rendition="#k">Lüthi,</hi> oben S. 81), wie gefährlich es ist, das Motiv <lb n="pwe_104.023"/> unmittelbar sinnmäßig zu interpretieren oder nach historischen Zusammenhängen <lb n="pwe_104.024"/> zu forschen, statt es zunächst als Element des umfassenden Stils zu <lb n="pwe_104.025"/> sehen. Dagegen ist nun der „<hi rendition="#g">Stoff</hi>“ bereits die fixierte, konkrete Fülle <lb n="pwe_104.026"/> eines „Inhalts“ (also Märchen-Motiv, aber Sagen-Stoff) und als solcher ein <lb n="pwe_104.027"/> komplexeres Gebilde: Faust ist als Geschichte eines Teufelspaktes ein Motiv, <lb n="pwe_104.028"/> als Geschichte vom Doktor Faustus ein Stoff. Genau besehen liegt <lb n="pwe_104.029"/> freilich auch hier beim Stoff ein Schema vor: es kann ja nicht der Rohstoff <lb n="pwe_104.030"/> einer objektiven Wirklichkeit gemeint sein, der nun so oder so „erlebt“ und </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [104/0110]
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oder nationalen Sprache als spezifischer Stilzug untersucht werden 1.
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Höherer Ordnung als diese metaphorischen Abbreviaturen sind feste pwe_104.003
Bildgefüge, die neben anderm bei Curtius 2 in ihrer literaturgeschichtlichen pwe_104.004
Bedeutung verfolgt werden: beispielsweise die Ideallandschaft oder pwe_104.005
die Vorstellung vom Puer-Senex. Wenn Curtius seine Topik als das pwe_104.006
„Vorratsmagazin der Rhetorik“ definiert, so umfaßt sie doch praktisch nicht pwe_104.007
nur rhetorische Stilfiguren (z. B. die Trostrede), sondern bestimmte Bildschemata pwe_104.008
(Bild des Herrschers), ferner traditionelle Metaphergruppen pwe_104.009
(Schauspielmetapher), die in wechselndem Maß aktualisiert und dichterisch pwe_104.010
durchdrungen werden, einen Archetypus durchschimmern lassen oder zu pwe_104.011
eigentlichen „Motiven“ im Aufbau der Dichtung werden. Auch Menschentypen pwe_104.012
erscheinen in der Dichtung als solche Schemata, die je nach dem pwe_104.013
wechselnden Zusammenhang ihre Erfüllung oder Veränderung finden; pwe_104.014
man könnte etwa die Gestalt des Sonderlings als einen Topos der romantischen pwe_104.015
und realistischen Literatur bezeichnen 3.
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Als „Motiv“ wird dagegen in sehr schwankendem Sprachgebrauch meist pwe_104.017
eine bildmäßige Einheit der Situation oder der Handlung bezeichnet, ein pwe_104.018
Strukturelement des äußeren oder des inneren Geschehens (dies in der Lyrik), pwe_104.019
das ebenfalls den Charakter eines übertragbaren und wechselnd zu pwe_104.020
füllenden Schemas hat. Es wird vor allem im Märchen zum eigentlichen pwe_104.021
Anhalt der Forschung (vgl. darüber Kayser); doch zeigt gerade die neue pwe_104.022
Märchenforschung (Lüthi, oben S. 81), wie gefährlich es ist, das Motiv pwe_104.023
unmittelbar sinnmäßig zu interpretieren oder nach historischen Zusammenhängen pwe_104.024
zu forschen, statt es zunächst als Element des umfassenden Stils zu pwe_104.025
sehen. Dagegen ist nun der „Stoff“ bereits die fixierte, konkrete Fülle pwe_104.026
eines „Inhalts“ (also Märchen-Motiv, aber Sagen-Stoff) und als solcher ein pwe_104.027
komplexeres Gebilde: Faust ist als Geschichte eines Teufelspaktes ein Motiv, pwe_104.028
als Geschichte vom Doktor Faustus ein Stoff. Genau besehen liegt pwe_104.029
freilich auch hier beim Stoff ein Schema vor: es kann ja nicht der Rohstoff pwe_104.030
einer objektiven Wirklichkeit gemeint sein, der nun so oder so „erlebt“ und
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Gerhard Fricke, Die Bildlichkeit in der Dichtung des Andreas Gryphius. pwe_104.032
Berlin 1933. – Caroline Spurgeon, Shakespeare's Imagery. Cambridge 1935. – pwe_104.033
Wolfgang Clemen, Shakespeares Bilder. Ihre Entwicklung und ihre Funktionen pwe_104.034
im dramatischen Werk. Bonn 1936. – Bert Nagel, Der Bildausdruck der Meistersinger. pwe_104.035
ZfdPh 65 (1940), 34 ff. – K. Westendörpf, Der soziologische Charakter pwe_104.036
der englischen Bildersprache. 1939.
2 pwe_104.037
Ernst Robert Curtius, Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter. pwe_104.038
Bern 1948.
3 pwe_104.039
Herman Meyer, Der Typus des Sonderlings in der deutschen Literatur. Amsterdam pwe_104.040
1943. – Ders., De Lebensavond als litterair motief. Amsterdam 1947.
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