Wehrli, Max: Allgemeine Literaturwissenschaft. Zweite, durchgesehen Auflage. Bern u. a., 1969.pwe_100.001 Damit ist auch ein wesentlicher Gesichtspunkt für die Untersuchung des pwe_100.017 Ein letztes Problem ist die Frage, ob die an individuellen Dichtwerken pwe_100.031 1 pwe_100.033 Elisabeth Spoerri, Der cherubinische Wandersmann als Kunstwerk. (Zürcher pwe_100.034 Beiträge zur deutschen Sprach- und Stilgeschichte Nr. 2) Zürich 1947. 2 pwe_100.035 Gerhard Storz, Ein Versuch über den Alexandriner (Festschrift für Paul pwe_100.036 Kluckhohn u. Hermann Schneider, Tübingen 1948, 231 ff.). 3 pwe_100.037 Georg Seidler, Musik und Sprache im Drama Schillers und Kleists. Versuch pwe_100.038 einer neuartigen Versforschung im Drama. DuV 42 (1942), 71 ff. 4 pwe_100.039 Hannes Maeder, Hölderlin und das Wort. Trivium II (1944), 42 ff. 5 pwe_100.040
Friedrich Beissner, Unvorgreifliche Gedanken über den Sprachrhythmus pwe_100.041 (Festschrift für Paul Kluckhohn und H. Schneider, Tübingen 1948, 427 ff.). pwe_100.001 Damit ist auch ein wesentlicher Gesichtspunkt für die Untersuchung des pwe_100.017 Ein letztes Problem ist die Frage, ob die an individuellen Dichtwerken pwe_100.031 1 pwe_100.033 Elisabeth Spoerri, Der cherubinische Wandersmann als Kunstwerk. (Zürcher pwe_100.034 Beiträge zur deutschen Sprach- und Stilgeschichte Nr. 2) Zürich 1947. 2 pwe_100.035 Gerhard Storz, Ein Versuch über den Alexandriner (Festschrift für Paul pwe_100.036 Kluckhohn u. Hermann Schneider, Tübingen 1948, 231 ff.). 3 pwe_100.037 Georg Seidler, Musik und Sprache im Drama Schillers und Kleists. Versuch pwe_100.038 einer neuartigen Versforschung im Drama. DuV 42 (1942), 71 ff. 4 pwe_100.039 Hannes Maeder, Hölderlin und das Wort. Trivium II (1944), 42 ff. 5 pwe_100.040
Friedrich Beissner, Unvorgreifliche Gedanken über den Sprachrhythmus pwe_100.041 (Festschrift für Paul Kluckhohn und H. Schneider, Tübingen 1948, 427 ff.). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0106" n="100"/><lb n="pwe_100.001"/> Metrums trifft. In diesem Sinne haben z. <hi rendition="#k">B. Elisabeth Spoerri</hi><note xml:id="PWE_100_1" place="foot" n="1"><lb n="pwe_100.033"/> Elisabeth Spoerri, <hi rendition="#i">Der cherubinische Wandersmann als Kunstwerk. (Zürcher <lb n="pwe_100.034"/> Beiträge zur deutschen Sprach- und Stilgeschichte Nr. 2)</hi> Zürich 1947.</note> und <lb n="pwe_100.002"/> <hi rendition="#k">Gerhard Storz</hi><note xml:id="PWE_100_2" place="foot" n="2"><lb n="pwe_100.035"/> Gerhard Storz, <hi rendition="#i">Ein Versuch über den Alexandriner (Festschrift für Paul <lb n="pwe_100.036"/> Kluckhohn u. Hermann Schneider,</hi> Tübingen 1948, 231 ff.).</note> verschiedene Realisationen des Alexandriners in verschiedenen <lb n="pwe_100.003"/> Epochen, bei verschiedenen Dichtern und je wieder in verschiedenen <lb n="pwe_100.004"/> Sprachen verfolgt; <hi rendition="#k">Georg Seidlers</hi><note xml:id="PWE_100_3" place="foot" n="3"><lb n="pwe_100.037"/> Georg Seidler, <hi rendition="#i">Musik und Sprache im Drama Schillers und Kleists. Versuch <lb n="pwe_100.038"/> einer neuartigen Versforschung im Drama.</hi> DuV 42 (1942), 71 ff.</note> Arbeit gilt entsprechend dem <lb n="pwe_100.005"/> Blankvers Schillers und Kleists. Der abweichende Rhythmus aber kommt <lb n="pwe_100.006"/> natürlich durch einen bestimmten Sprachgebrauch zustande, so daß schon <lb n="pwe_100.007"/> hier überall allgemein stilistische Beobachtungen, vor allem syntaktischer <lb n="pwe_100.008"/> Art, mitgegeben sind. Einen speziellen Gesichtspunkt, die Stellung des gewichtigen <lb n="pwe_100.009"/> Wortes in den freien Rhythmen Hölderlins, hat <hi rendition="#k">Hannes Mae- <lb n="pwe_100.010"/> der</hi><note xml:id="PWE_100_4" place="foot" n="4"><lb n="pwe_100.039"/> Hannes Maeder, <hi rendition="#i">Hölderlin und das Wort.</hi> Trivium II (1944), 42 ff.</note> hervorgehoben; der Rhythmus der Verse zeigt eine Spannung auf <lb n="pwe_100.011"/> das gewichtige Wort hin, und die Zäsuren dienen dazu, es hervorzuheben; <lb n="pwe_100.012"/> auch in den freien Rhythmen „arbeitet der Rhythmus prinzipiell gegen das <lb n="pwe_100.013"/> Metrum“ (Abbrechen der Zeile mitten im Takt). Die Analyse der Versgestaltung <lb n="pwe_100.014"/> ermöglicht unmittelbar allgemein stilistische, „weltanschauliche“ <lb n="pwe_100.015"/> Befunde: Hölderlins Ringen um das göttliche „<hi rendition="#i">Wort</hi>“.</p> <lb n="pwe_100.016"/> <p> Damit ist auch ein wesentlicher Gesichtspunkt für die Untersuchung des <lb n="pwe_100.017"/> <hi rendition="#g">Prosarhythmus</hi> gewonnen – denn auch hier wird sich die kennzeichnende <lb n="pwe_100.018"/> Grundgebärde aufweisen lassen müssen. Und zwar nicht durch ein <lb n="pwe_100.019"/> Silbenmessen und Suchen nach einem allfällig versteckten Metrum, nicht im <lb n="pwe_100.020"/> sog. Numerus bestimmt geregelter Satzschlüsse im Sinn der antiken Rhetorik, <lb n="pwe_100.021"/> sondern, wie <hi rendition="#k">Beissner</hi><note xml:id="PWE_100_5" place="foot" n="5"><lb n="pwe_100.040"/> Friedrich Beissner, <hi rendition="#i">Unvorgreifliche Gedanken über den Sprachrhythmus <lb n="pwe_100.041"/> (Festschrift für Paul Kluckhohn und H. Schneider,</hi> Tübingen 1948, 427 ff.).</note> gegen frühere Versuche betont, durch Beobachtung <lb n="pwe_100.022"/> der je eigentümlichen Stellung von Worten und Wortgruppen zueinander, <lb n="pwe_100.023"/> d. h. nach Art und Grad ihrer Ordnung, ihrer Zusammengehörigkeit <lb n="pwe_100.024"/> oder Getrenntheit. Die Beobachtung des Rhythmus führt daher vom lautlichen <lb n="pwe_100.025"/> zum allgemein sprachlichen, speziell syntaktischen Stil. Das tertium <lb n="pwe_100.026"/> comparationis wird die normale Grammatik. Womit wieder nichts anderes <lb n="pwe_100.027"/> sich bewährt als die Unmöglichkeit, dem Begriff des Rhythmus einen nur <lb n="pwe_100.028"/> lautlichen Sinn zu geben, und das relative Recht, ihn als Stil, als Daseinsrhythmus <lb n="pwe_100.029"/> schlechthin zu fassen.</p> <lb n="pwe_100.030"/> <p> Ein letztes Problem ist die Frage, ob die an individuellen Dichtwerken <lb n="pwe_100.031"/> sich zeigenden verschiedenen Arten des Rhythmus in einer <hi rendition="#g">Typologie</hi> <lb n="pwe_100.032"/> des Rhythmus geordnet werden können. Die von der <hi rendition="#k">Sievers'</hi>schen Schallanalyse </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [100/0106]
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Metrums trifft. In diesem Sinne haben z. B. Elisabeth Spoerri 1 und pwe_100.002
Gerhard Storz 2 verschiedene Realisationen des Alexandriners in verschiedenen pwe_100.003
Epochen, bei verschiedenen Dichtern und je wieder in verschiedenen pwe_100.004
Sprachen verfolgt; Georg Seidlers 3 Arbeit gilt entsprechend dem pwe_100.005
Blankvers Schillers und Kleists. Der abweichende Rhythmus aber kommt pwe_100.006
natürlich durch einen bestimmten Sprachgebrauch zustande, so daß schon pwe_100.007
hier überall allgemein stilistische Beobachtungen, vor allem syntaktischer pwe_100.008
Art, mitgegeben sind. Einen speziellen Gesichtspunkt, die Stellung des gewichtigen pwe_100.009
Wortes in den freien Rhythmen Hölderlins, hat Hannes Mae- pwe_100.010
der 4 hervorgehoben; der Rhythmus der Verse zeigt eine Spannung auf pwe_100.011
das gewichtige Wort hin, und die Zäsuren dienen dazu, es hervorzuheben; pwe_100.012
auch in den freien Rhythmen „arbeitet der Rhythmus prinzipiell gegen das pwe_100.013
Metrum“ (Abbrechen der Zeile mitten im Takt). Die Analyse der Versgestaltung pwe_100.014
ermöglicht unmittelbar allgemein stilistische, „weltanschauliche“ pwe_100.015
Befunde: Hölderlins Ringen um das göttliche „Wort“.
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Damit ist auch ein wesentlicher Gesichtspunkt für die Untersuchung des pwe_100.017
Prosarhythmus gewonnen – denn auch hier wird sich die kennzeichnende pwe_100.018
Grundgebärde aufweisen lassen müssen. Und zwar nicht durch ein pwe_100.019
Silbenmessen und Suchen nach einem allfällig versteckten Metrum, nicht im pwe_100.020
sog. Numerus bestimmt geregelter Satzschlüsse im Sinn der antiken Rhetorik, pwe_100.021
sondern, wie Beissner 5 gegen frühere Versuche betont, durch Beobachtung pwe_100.022
der je eigentümlichen Stellung von Worten und Wortgruppen zueinander, pwe_100.023
d. h. nach Art und Grad ihrer Ordnung, ihrer Zusammengehörigkeit pwe_100.024
oder Getrenntheit. Die Beobachtung des Rhythmus führt daher vom lautlichen pwe_100.025
zum allgemein sprachlichen, speziell syntaktischen Stil. Das tertium pwe_100.026
comparationis wird die normale Grammatik. Womit wieder nichts anderes pwe_100.027
sich bewährt als die Unmöglichkeit, dem Begriff des Rhythmus einen nur pwe_100.028
lautlichen Sinn zu geben, und das relative Recht, ihn als Stil, als Daseinsrhythmus pwe_100.029
schlechthin zu fassen.
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Ein letztes Problem ist die Frage, ob die an individuellen Dichtwerken pwe_100.031
sich zeigenden verschiedenen Arten des Rhythmus in einer Typologie pwe_100.032
des Rhythmus geordnet werden können. Die von der Sievers'schen Schallanalyse
1 pwe_100.033
Elisabeth Spoerri, Der cherubinische Wandersmann als Kunstwerk. (Zürcher pwe_100.034
Beiträge zur deutschen Sprach- und Stilgeschichte Nr. 2) Zürich 1947.
2 pwe_100.035
Gerhard Storz, Ein Versuch über den Alexandriner (Festschrift für Paul pwe_100.036
Kluckhohn u. Hermann Schneider, Tübingen 1948, 231 ff.).
3 pwe_100.037
Georg Seidler, Musik und Sprache im Drama Schillers und Kleists. Versuch pwe_100.038
einer neuartigen Versforschung im Drama. DuV 42 (1942), 71 ff.
4 pwe_100.039
Hannes Maeder, Hölderlin und das Wort. Trivium II (1944), 42 ff.
5 pwe_100.040
Friedrich Beissner, Unvorgreifliche Gedanken über den Sprachrhythmus pwe_100.041
(Festschrift für Paul Kluckhohn und H. Schneider, Tübingen 1948, 427 ff.).
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