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Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.

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Meine Aufmerksamkeit wurde nach der andern Seite des Saales gelenkt, wo sich ein eigenthümliches Getöse erhob, das mein musikalisches Gefühl auf's empfindlichste verletzte und mich eben so sehr an die Menagerie eines van Aaken als an jenes Grunzen und Brummen erinnerte, welches man Nachts um die zwölfte Stunde wohl aus den Bierhäusern deutscher Hochschulen schallen hört.

Ich sah mich erstaunt und unwillig um und bemerkte zu meinem nicht geringen Leidwesen einen ehrenwerthen Vice-Präsidenten, der sich mit Händen und Füßen und mit einem nicht zu verachtenden Bierbaß nochmals Gehör zu verschaffen suchte, um sehr wahrscheinlich auf's Neue zu erklären, daß er ein einfacher Mann sei und nur ein einfaches Wort zu reden habe, recht aus dem Herzen, von allgemeiner Brüderlichkeit, durch sämmtliche Gaue des deutschen Vaterlandes, bis an die äußersten Gränzen. Der bekannte Redner winkte in derselben Weise mit den Händen, wie es die Droschkenkutscher bei schlechtem Wetter thun, wenn sie die Vorübergehenden zum Besteigen des Wagens einladen.

Aber ach, die hohe Versammlung wollte sich nicht zum zweiten Male verleiten lassen. Vergebens trampelte, winkte, und schrie Sancho - mit wahrhaft deutscher Unhöflichkeit blieb man auf seinen Sitzen,

Meine Aufmerksamkeit wurde nach der andern Seite des Saales gelenkt, wo sich ein eigenthümliches Getöse erhob, das mein musikalisches Gefühl auf’s empfindlichste verletzte und mich eben so sehr an die Menagerie eines van Aaken als an jenes Grunzen und Brummen erinnerte, welches man Nachts um die zwölfte Stunde wohl aus den Bierhäusern deutscher Hochschulen schallen hört.

Ich sah mich erstaunt und unwillig um und bemerkte zu meinem nicht geringen Leidwesen einen ehrenwerthen Vice-Präsidenten, der sich mit Händen und Füßen und mit einem nicht zu verachtenden Bierbaß nochmals Gehör zu verschaffen suchte, um sehr wahrscheinlich auf’s Neue zu erklären, daß er ein einfacher Mann sei und nur ein einfaches Wort zu reden habe, recht aus dem Herzen, von allgemeiner Brüderlichkeit, durch sämmtliche Gaue des deutschen Vaterlandes, bis an die äußersten Gränzen. Der bekannte Redner winkte in derselben Weise mit den Händen, wie es die Droschkenkutscher bei schlechtem Wetter thun, wenn sie die Vorübergehenden zum Besteigen des Wagens einladen.

Aber ach, die hohe Versammlung wollte sich nicht zum zweiten Male verleiten lassen. Vergebens trampelte, winkte, und schrie Sancho – mit wahrhaft deutscher Unhöflichkeit blieb man auf seinen Sitzen,

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[263/0269] Meine Aufmerksamkeit wurde nach der andern Seite des Saales gelenkt, wo sich ein eigenthümliches Getöse erhob, das mein musikalisches Gefühl auf’s empfindlichste verletzte und mich eben so sehr an die Menagerie eines van Aaken als an jenes Grunzen und Brummen erinnerte, welches man Nachts um die zwölfte Stunde wohl aus den Bierhäusern deutscher Hochschulen schallen hört. Ich sah mich erstaunt und unwillig um und bemerkte zu meinem nicht geringen Leidwesen einen ehrenwerthen Vice-Präsidenten, der sich mit Händen und Füßen und mit einem nicht zu verachtenden Bierbaß nochmals Gehör zu verschaffen suchte, um sehr wahrscheinlich auf’s Neue zu erklären, daß er ein einfacher Mann sei und nur ein einfaches Wort zu reden habe, recht aus dem Herzen, von allgemeiner Brüderlichkeit, durch sämmtliche Gaue des deutschen Vaterlandes, bis an die äußersten Gränzen. Der bekannte Redner winkte in derselben Weise mit den Händen, wie es die Droschkenkutscher bei schlechtem Wetter thun, wenn sie die Vorübergehenden zum Besteigen des Wagens einladen. Aber ach, die hohe Versammlung wollte sich nicht zum zweiten Male verleiten lassen. Vergebens trampelte, winkte, und schrie Sancho – mit wahrhaft deutscher Unhöflichkeit blieb man auf seinen Sitzen,

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Zitationshilfe: Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/269>, abgerufen am 24.11.2024.