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Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.

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Der Professor seufzte tief auf - ""Sie verlangen also in vollem Ernst, daß ich mich verheirathe?""

"Das habe ich nicht gesagt."

""Aber Sie wollen ja, daß ich mich verliebe.""

"Man kann lieben, ohne zu heirathen."

""Aber Herr Doktor, das wäre Sünde.""

"Herr Professor, Sie sind von wahrhaft biblischer Unschuld."

""Und eine Sünde werde ich nie begehen.""

"Herr Professor, es giebt nur eine Sünde, das ist die Sünde gegen das eigene Fleisch."

""Nun, so will ich mit dem Apostel sündigen.""

"Vielleicht war der Apostel aber nicht in so krankhaftem Zustande, wie Sie Herr Professor."

""Wie meinen Sie das, Herr Doktor?""

"Vielleicht konnte der Apostel seinem Verlangen widerstehen. Sie werden darüber zugrunde geh'n."

""Nun es sei! Ich werde heirathen!""

"In vierundzwanzig Stunden!"

Die letzten Worte waren für den armen Professor ein neuer Donnerschlag. Er taumelte rücklings in seinen Sessel, und bedeckte das fahle Antlitz mit beiden Händen. Der Doktor spielte gelassen mit seinem Hute.

Der Professor seufzte tief auf – „„Sie verlangen also in vollem Ernst, daß ich mich verheirathe?““

„Das habe ich nicht gesagt.“

„„Aber Sie wollen ja, daß ich mich verliebe.““

„Man kann lieben, ohne zu heirathen.“

„„Aber Herr Doktor, das wäre Sünde.““

„Herr Professor, Sie sind von wahrhaft biblischer Unschuld.“

„„Und eine Sünde werde ich nie begehen.““

„Herr Professor, es giebt nur eine Sünde, das ist die Sünde gegen das eigene Fleisch.“

„„Nun, so will ich mit dem Apostel sündigen.““

„Vielleicht war der Apostel aber nicht in so krankhaftem Zustande, wie Sie Herr Professor.“

„„Wie meinen Sie das, Herr Doktor?““

„Vielleicht konnte der Apostel seinem Verlangen widerstehen. Sie werden darüber zugrunde geh’n.“

„„Nun es sei! Ich werde heirathen!““

In vierundzwanzig Stunden!

Die letzten Worte waren für den armen Professor ein neuer Donnerschlag. Er taumelte rücklings in seinen Sessel, und bedeckte das fahle Antlitz mit beiden Händen. Der Doktor spielte gelassen mit seinem Hute.

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[159/0165] Der Professor seufzte tief auf – „„Sie verlangen also in vollem Ernst, daß ich mich verheirathe?““ „Das habe ich nicht gesagt.“ „„Aber Sie wollen ja, daß ich mich verliebe.““ „Man kann lieben, ohne zu heirathen.“ „„Aber Herr Doktor, das wäre Sünde.““ „Herr Professor, Sie sind von wahrhaft biblischer Unschuld.“ „„Und eine Sünde werde ich nie begehen.““ „Herr Professor, es giebt nur eine Sünde, das ist die Sünde gegen das eigene Fleisch.“ „„Nun, so will ich mit dem Apostel sündigen.““ „Vielleicht war der Apostel aber nicht in so krankhaftem Zustande, wie Sie Herr Professor.“ „„Wie meinen Sie das, Herr Doktor?““ „Vielleicht konnte der Apostel seinem Verlangen widerstehen. Sie werden darüber zugrunde geh’n.“ „„Nun es sei! Ich werde heirathen!““ „In vierundzwanzig Stunden!“ Die letzten Worte waren für den armen Professor ein neuer Donnerschlag. Er taumelte rücklings in seinen Sessel, und bedeckte das fahle Antlitz mit beiden Händen. Der Doktor spielte gelassen mit seinem Hute.

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Zitationshilfe: Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/165>, abgerufen am 28.11.2024.